Michael Blümelhuber

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Porträt von 1920 oder früher

Michael Blümelhuber (* 23. September 1865 in Unterhimmel-Christkindl; † 20. Januar 1936 in Steyr) war ein österreichischer Stahlschneider.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blümelhuber gründete 1910 in Steyr ein Meisteratelier (aufgelöst 1942) und brachte durch den „Ajourschnitt“ den Stahlschnitt auf künstlerische Höhe. Seine Arbeiten wurden auf der Weltausstellung Paris 1900 international beachtet.

Der Stahlschnitt – oder auch Stahlgravur genannt – ist im weitesten Sinn eine Weiterentwicklung der Handgravurtechnik. Das Hauptaugenmerk liegt auf der plastischen, dreidimensionalen Gestaltung des Stahls. Diese Arbeitstechnik nahm ihren Ursprung in der Entwicklung der Werkzeugstahltechnologie im 17. Jahrhundert. Gearbeitet wird mit Meißeln und mit einem Ziselierhammer; die Feinarbeit geschieht mit Handgraviersticheln und Punzen, mit denen die Oberfläche geglättet und die Kontur ausgearbeitet wird. Zu Beginn wurden mit dieser Technik Gebrauchsgegenstände und Waffen gefertigt und veredelt. Erst Blümelhuber fertigte in dieser Technik auch Kunstgegenstände an.[1]

Blümelhubervilla in Steyr

In Blümelhubers Wohn- und Arbeitsvilla in Steyr wurde später die Fachschule für Stahlschnitt und Gravur untergebracht.

Grab am Taborfriedhof

Seine Grabstätte befindet sich am Steyrer Taborfriedhof.[2]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Michael Blümelhubers erhaltenen Werken zählen:

  • das „Kalksburger Kreuz“ (1911)
  • die Unika-Plakette Evangelium. Sie erhielt 1921 den Staatspreis der österreichischen Republik.[3]
  • die Stahlplastik Deutsche Zukunft – Menschheitszukunft (1922)[4]
  • der Schlüssel für den neuen Linzer Dom (1924)
  • ein Reliquienkreuz für St. Stephan (1927)
  • die Stahlplastik Arche Noah (um 1930)[4]

Würdigung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Michael-Blümelhuber-Straße in Steyr wurde 1935 erstmals benannt. Nach einer Umbenennung 1942 in Franz-Ritter-von-Epp-Straße erhielt sie nach Kriegsende wieder ihren alten Namen.[5] Sie verläuft von der Schlüsselhofgasse zur Ennser Straße.[6]

Im Jahr 1936 wurde in Wien-Ottakring (16. Bezirk) die Blümelhubergasse benannt.

Die Blümelhuberstraße in Linz wurde 1956 benannt. Sie verläuft von der Wiener Straße zur Lunzerstraße.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Michael Blümelhuber – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stahlschnitt auf www.theengraver.at (Memento vom 9. März 2012 im Internet Archive), abgerufen am 22. Mai 2010.
  2. Manfred Brandl: Neue Geschichte von Steyr. Vom Biedermeier bis Heute. Ennsthaler, Steyr 1980, ISBN 978-3850680936, S. 71.
  3. a b Angaben des Museums der Stadt Steyr (Zettel im Schaukasten).
  4. a b ÖO. Heimatblätter 2010, Heft 3/4 S. 197–201.
  5. Klaus Dutzler: Die Herkunft der Steyrer Straßennamen in den Stadtteilen Dornach-Gleink, Ort, Resthof, Stein,Tabor und Taschlried Diplomarbeit, Graz 2011 S. 81 (aufgerufen am 4. Jänner 2024).
  6. Stadt Steyr: Straßennamen:B. Aufgerufen am 4. Jänner 2024.
  7. Blümelhuberstraße. In: stadtgeschichte.linz.at, Linzer Straßennamen.