Militärflugplatz Kuçova

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Militärflugplatz Kuçova
Shenyang F-5 auf dem Flugplatz Kuçova
Kenndaten
ICAO-Code LAKV
Koordinaten 40° 46′ 19″ N, 19° 54′ 7″ OKoordinaten: 40° 46′ 19″ N, 19° 54′ 7″ O
Höhe über MSL 35 m  (115 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 3 km südwestlich von Kuçova
Basisdaten
Eröffnung 1955[1]
Betreiber Albanische Luftstreitkräfte
Start- und Landebahnen
14/32 2840 m × 67 m Beton
09/27 2500 m Beton (Reserve)



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Der Militärflugplatz Kuçova (albanisch Aerodromi ushtarak i Kuçovës, auch Baza Ajrore e Kuçovës, ICAO-Code: LAKV) ist ein aktiver Militärflugplatz der Albanischen Luftstreitkräfte bei Kuçova nördlich von Berat in Mittelalbanien.

Lage und Einrichtungen

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Einige in Kuçova abgestellte, nicht mehr benutzte Shenyang F-6 außerhalb der unterirdischen Flugzeugkaverne

Der Flugplatz liegt in Mittelalbanien nördlich von Berat am Übergang des Osum-Tals in die Myzeqe-Ebene. Im Nordosten grenzt er an die Stadt Kuçova, die von der Gründung im Jahr 1951 bis 1991 Qyteti Stalin (deutsch Stalin-Stadt) genannt wurde und Zentrum der albanischen Erdöl-Industrie ist, und im Südwesten an die Ortschaft Ura Vajgurore.

Parallel zur Hauptpiste befand sich noch eine rund 1000 Meter lange unbefestigte Piste. Eine rund zweieinhalb Kilometer lange Rollbahn führt zu einem Hügel im Osten, in dem sich eine unterirdische Flugzeugkaverne befand, um die Flugzeuge gegen feindliche Angriffe schützen zu können. Diese Rollbahn ist oft auch als zweite Piste des Flughafens angegeben. Auf dem Platz vor und im Bunker sind heute zahlreiche alte Strahlflugzeuge abgestellt, weitere auf dem übrigen Gelände und in Hangars.[1][2]

Die Gebäude des Flugplatzes liegen im Norden des Areals und können von der Straße Ura Vajgurore – Kuçova erreicht werden. Die Rollbahn zur Kaverne im Südosten des Geländes wird von zwei Feldwegen gequert, die vom Dorf Perond südlich von Kuçova in Richtung Berat führen und der Öffentlichkeit zugänglich sind.[2]

Die im Jahr 1951 gegründete albanische Luftwaffe war anfangs in Lapraka bei Tirana stationiert.[3] Sie verfügte über Jak-18 und Po-2.[4] Die Arbeiten am Flughafen begannen 1952 und wurden 1955 abgeschlossen.[1] Der neue Flughafen Tirana, der 1958 bei Rinas eröffnet wurde, wurde sowohl militärisch als auch zivil genutzt.[5] Später wurden noch Luftwaffenstützpunkte in Vlora und in Gjadër (Zadrima) erbaut. In Kuçova, dem zweiten Militärflugplatz des Landes, wurden anfangs MiG-15 stationiert.[4]

Im Jahr 1966 wurde in Kuçova eine Fabrik für Flugzeugersatzteile errichtet, da solche nicht mehr aus der Sowjetunion bezogen werden konnten.[1]

Während des bürgerkriegsähnlichen Lotterieaufstands im Jahr 1997 wurde der Flugplatz von Rebellen besetzt. Der Schaden, den sie verursacht hatten, wurde erst 1999 soweit repariert, dass der Flugplatz wieder ordentlich operieren konnte.[1] Von Mai bis September 1999 war beim Militärflugplatz das Feldlager des Unterstützungsverbands Albanien der Bundeswehr in Betrieb.

Einweihung des NATO-Stützpunktes im Februar 2024

Im Rahmen der Bemühungen und Vorbereitungen Albaniens auf eine NATO-Mitgliedschaft wurde der Flugplatz in den Jahren 2002 bis 2004 modernisiert: Neben dem Bau eines neuen Kontrollturms erhielten die Pisten einen neuen Belag und eine Beleuchtung. Heute betreiben die albanischen Luftstreitkräfte nur noch Hubschrauber – viele alte Flugzeuge (MiG-15, MiG-19, Jak-18-Schluflugzeuge, An-2, F-5 und F-6) wurden in Kuçova abgestellt. Die albanische Regierung versucht, die Flugzeuge zu verkaufen.[1][6]

Am 4. März 2024 wurde der Flugplatz als NATO-Stützpunkt eingeweiht.[7]

Shenyang F-6 (MiG 19) mit Tomorr im Hintergrund

Der Militärflugplatz führte lange ein Schattendasein, da die albanischen Streitkräfte keine Flächenflugzeuge mehr betreiben.[1] Er dient heute der Ausbildung und zur Unterstützung des Transports von Truppen und Material.[8]

Die italienische Luftwaffe war im Rahmen eines NATO-Unterstützungsprogramms in Kuçova aktiv.[1]

Im Sommer 2018 wurde von der albanischen Regierung angekündigt, dass die NATO rund 50 Millionen Euro in die Modernisierung des Flugplatzes investieren wolle. Als Luftwaffenstützpunkt auf dem Westbalkan sollen von Kuçova aus Luftoperationen der NATO unterstützt werden. Zudem soll der Flugplatz der Logistik, für Übungen und der Ausbildung dienen.[9] Im Januar 2022 wurde mit den Arbeiten begonnen,[10] zwei Jahre später waren sie abgeschlossen.[11]

Commons: Kuçova Air Base – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h Kuçovë. In: Abandoned, Forgotten, & Little Known Airfields in Europe. 25. Dezember 2018, abgerufen am 13. August 2019 (englisch).
  2. a b Luftbild auf Google Maps, abgerufen am 13. August 2019
  3. Albanian Military Air Bases and Airfields. In: aeroflight.co.uk. Abgerufen am 10. August 2019 (englisch).
  4. a b Air Force History. In: Armed Forces of Albania. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. August 2019; abgerufen am 11. August 2019 (englisch).
  5. Rezarta Delisula: Tirana-Mahnia. Maluka, Tirana 2018, ISBN 978-9928-26018-5, Albania in the 30s, where aircrafts replaced cars, S. 71–73.
  6. Llazar Semini: Albania, once Europe's most isolated country under a 50-year Communist regime, is selling dozens of obsolete Eastern Bloc military jets. In: U.S. News & World Report. 6. März 2016, abgerufen am 9. Juni 2016 (englisch).
  7. Christoph Gschoßmann: Zur Abwehr Russlands: Nato eröffnet alten Sowjet-Luftwaffenstützpunkt in Albanien. In: Merkur. 17. März 2024, abgerufen am 14. April 2024.
  8. Air Force structure. In: Republic of Albania: Armed Forces. Abgerufen am 13. August 2019 (englisch).
  9. NATO to revamp Albanian air base: PM. In: SpaceDaily. 5. August 2018, abgerufen am 13. August 2019 (englisch).
  10. NATO Air Base Begins Construction in Southern Albania. In: Exit.al. 20. Januar 2022, abgerufen am 23. Januar 2022 (englisch).
  11. Inaugurohet më 4 mars, publikohen për herë të parë pamjet nga brenda Bazës Ajrore të Kuçovës. Komandanti i FAj: E gatshme për stërvitjen e trupave të NATO. In: Ministria e Mbrojtjes. 25. Februar 2024, abgerufen am 27. Februar 2024 (albanisch).