Monstertruck

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Big Dawg Monstertruck

Ein Monstertruck ist ein modifiziertes Fahrzeug, in der Regel ein Geländewagen, Pick-up oder Van, das durch übergroße Reifen und hohe Motorleistung auffällt. Monstertrucks werden vor allem in den USA bei Showveranstaltungen gezeigt und tragen Namen wie Grave Digger, Bearfoot, Snakebite, El Toro Loco, Ghostrider oder Monster Mutt. 1974 baute Bob Chandler aus einem Ford-Pick-up den ersten Monstertruck Bigfoot 4x4 auf.[1]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick auf die Radaufhängung mit Dämpfer
Die Gleichlauflenkung der Monstertrucks verringert den Wendekreis
Monstertruck mit gut erkennbarem Überrollkäfig

Unter der kommerziellen United States Hot Rod Association (USHRA) werden unter dem Namen Monster Jam in den USA, Kanada und Europa Rennen ausgetragen und vermarktet. Bei einer typischen Show werden kurze Rennen über eine aufgebaute Geländestrecke gefahren, wobei alte PKW ein Hindernis bilden, über welches die Trucks „springen“.

Freestyle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Freestyle fahren die Trucks frei durch die Arena. Dabei springen sie, machen Wheelies (Fahren auf den Hinterrädern) und zerstören Busse, Wohnwagen, Autos, kleine Yachten, Schiffscontainer oder Kleinbusse. Die Fahrer fahren je nach dem Rennergebnis (der Letzte zuerst, der Beste zuletzt) nacheinander im Freestyle. Die Punkterichter sind Zuschauer aus dem Publikum, sie können Punkte von 1–10 vergeben, die zusammengezählt werden. Der Truck mit der höchsten Punktzahl gewinnt.

Zahlen und Fakten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Reifendurchmesser: ca. 1,50 m[2]
  • Reifengewicht: ca. 400 kg
  • Leistung: bis etwa 1471 kW (2000 PS)
  • Höhe: ca. 3,5 m
  • Breite: ca. 4 m
  • Gewicht: ca. 5 t
  • Höchstgeschwindigkeit: bis 180 km/h
  • Treibstoff: Methanol

Unfälle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alleine in den letzten 22 Jahren kam es während verschiedener Stunt-Shows zu 15 Unfällen mit mehr als 20 Todesopfern und zahlreichen Verwundeten mit schweren Verletzungen.[3]

  • Zwischen 1992 und 2007 kam es an verschiedenen Orten der USA zu Unfällen mit mindestens 5 Todesopfern und 37 Verletzten.
  • Am 16. Januar 2009 kam bei einer Monster Jam in Tacoma (USA) ein 6-jähriges Kind ums Leben, nachdem es durch herumfliegende Metallteile eines Monster Trucks, vermutlich der Antriebswelle, getroffen wurde. Ein weiterer Zuseher wurde dabei schwer verletzt.[4]
  • Am 24. Januar 2009 wurde einer der Organisatoren einer Stunt-Show in Madison (Wisconsin) (USA) getötet.[5]
  • Am 5. Oktober 2013 kam es im mexikanischen Ciudad Juárez laut dortiger Stadtverwaltung durch ein Bremsversagen an einem Monstertruck zu einem Unfall bei einer Stunt-Show, bei dem ein Monstertruck die Tribüne hinaufrollte und dadurch 9 von etwa 3500 Zuschauern tötete und 79 verletzt wurden.[6][7][8][9]
  • Am 28. September 2014 wurden bei einer Stunt-Show im niederländischen Haaksbergen 3 Menschen, darunter ein Kind, getötet und 23 weitere zum Teil schwer verletzt. Der auf riesigen Reifen montierte Pick-up war zunächst über einige Autowracks hinweggerollt, dann aber aus der Kurve geraten und in die Zuschauermenge gefahren.[10][11]

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bigfoot #1, ist ein modifizierter Ford F-250 Pick-Up Truck auf 1,21 m hohen Reifen. Er wurde Mitte der 1970er Jahre von Bob Chandler in St. Louis gebaut. Bigfoot hatte 1979 seinen ersten öffentlichen Auftritt und stellte erstmals das Konzept des „Monstertrucks“ vor.[12]
  • Der im November 2012 vorgestellte Bigfoot 20 ist der erste Monstertruck, der vollständig von einem Elektromotor angetrieben wird. Der 5 t schwere Lkw verfügt über einen 350 PS starken Elektromotor, der von 36 Batterien angetrieben wird. Gebaut von Nigel Morris, wird es von Odyssey Batteries angetrieben und trägt den Spitznamen „Electro-Foot“.[13]
  • Bigfoot 5 ist 4,7 m hoch, hat 3 m hohe Reifen und wiegt 17.236 kg. Damit ist er der größte Monstertruck. Er gehört zu einer Flotte von 17 Bigfoot-Trucks, die von Bob Chandler aus St. Louis entworfen, und im Sommer gebaut wurden. Jetzt ist er dauerhaft in St. Louis geparkt und macht gelegentlich Ausstellungsbesuche bei lokalen Shows.[14]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. A.J. Baime: Meet the Man Behind the First Bigfoot Monster Truck. The Wall Street Journal, 21. April 2015, abgerufen am 24. Mai 2023 (amerikanisches Englisch).
  2. Monster Jam: What are Monster Jam monster trucks? (Memento vom 24. Februar 2007 im Internet Archive), überprüft 26. Oktober 2006
  3. 5 vragen over monstertrucks auf bndestem.nl, abgerufen am 31. Oktober 2014
  4. Problems nearly sidelined monster truck prior to fatal accident. seattlepi.com, 17. Januar 2009, abgerufen am 8. August 2011.
  5. Monster truck crushes promoter at event auf cnn.com, abgerufen am 31. Oktober 2014
  6. Mindestens neun Tote bei Fahrzeug-Show auf sueddeutsche.de, abgerufen am 31. Oktober 2014
  7. "Monster-Truck" rast in Zuschauertribüne: Tote und Verletzte bei Stunt-Show in Mexiko. In: rp-online.de. 6. Oktober 2013, abgerufen am 8. Februar 2024.
  8. Monster Truck rast in Zuschauertribüne: Mindestens acht Tote, augsburger-allgemeine.de vom 6. Oktober 2013
  9. Tote bei Monster-Truck-Show, Videobericht bild.de abgerufen am 7. Oktober 2013
  10. Drittes Opfer nach Unfall mit Monster-Truck gestorben auf orf.at, abgerufen am 29. September 2014
  11. Monster-Truck rast ins Publikum auf sueddeutsche.de, abgerufen am 29. September 2014
  12. First monster truck. Abgerufen am 2. Dezember 2021 (deutsch).
  13. First electric monster truck. Abgerufen am 2. Dezember 2021 (deutsch).
  14. Largest monster truck. Abgerufen am 2. Dezember 2021 (deutsch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Monstertruck – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien