Montacuta

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Montacuta

Typusart Montacuta substriata (Konkave Linsenmuschel)

Systematik
Euheterodonta
Überordnung: Imparidentia
Ordnung:
Überfamilie: Galeommatoidea
Familie: Linsenmuscheln (Montacutidae)
Gattung: Montacuta
Wissenschaftlicher Name
Montacuta
Turton, 1822

Montacuta ist eine Muschel-Gattung aus der Familie der Linsenmuscheln (Montacutidae). Es ist die Typusgattung der Familie der Linsenmuscheln (Montacutidae). Die ältesten fossilen Vertreter der Gattung stammen aus dem Eozän.[1][2]

Das gleichklappige Gehäuse ist eiförmig bis länglich-eiförmig und annähernd rechteckig. Es wird bis etwa neun Millimeter lang. Es ist ungleichseitig, der orthogyrate Wirbel sitzt hinter der Mitte der Gehäuselänge. Das Schloss bzw. die Schlossplatte ist gebogen. In der rechten Klappe sitzt ein vorderer, schrägstehender Kardinalzahn und eine tiefe Grube in der Schlossplatte vor dem Kardinalzahn. In der linken Klappe ist ein vorderer, länglicher, laminarer Zahn und eine Grube in der Schlossplatte unter dem Wirbel. Hintere Zähne sind nicht vorhanden. Das Ligament liegt meist intern und hinter den Wirbeln. Der Resilifer ist länglich-eiförmig, steht schrägt hinter den Wirbeln. Die Schließmuskeleindrücke sind etwas länglich-unregelmäßig. Die Mantellinie ist ohne Sinus.

Die Ornamentierung besteht aus randparallelen Anwachsstreifen und radialen Linien; letztere fehlen oft. Das Peristracum ist dünn und sieht poliert aus.

Geographische Verbreitung, Lebensraum und Lebensweise

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Die Arten der Gattung Montacuta sind im Wesentlichen arktisch-zirkumboreal verbreitet. Im Atlantik reicht das Verbreitungsgebiet nach Süden bis ins Mittelmeer. Sie kommen vom Gezeitenbereich bis in etwa 600 Meter Wassertiefe vor. Die Arten leben meist kommensal mit Byssusfäden angeheftet im Analbereich von Stachelhäutern.

Die Gattung wurde 1822 von William Turton aufgestellt.[3] Typusart ist Ligula substriata Montagu, 1808 durch subsequente Bestimmung. Montacuta Turton, 1822 ist die Typusgattung der Familie der Montacutidae. Diese wurde bisher aber nicht immer als eigenständige Familie anerkannt. Deshalb findet sich Montacuta in der älteren Literatur auch in den Familien der Ericynidae, Kelliidae und Lasaeidae.

Die MolluscaBase stellt derzeit (2016) 19 rezente Arten zur Gattung Montacuta.[4] Hinzu kommt noch eine unsichere Zahl an fossilen Arten.[1] Die fossilen Arten sind bisher meist nicht modern bearbeitet worden. Sie müssen möglicherweise inzwischen anderen, seither neu aufgestellten Gattungen der Montacutidae zugewiesen werden.

Die Stellung von Montacuta acuminata E.A. Smith, 1885 in der Gattung Montacuta ist unsicher. Montacuta chalcedonica Carpenter, 1857, Montacuta convexa Monterosato, 1875 und Montacuta obtusa Carpenter, 1865 sind (derzeit) nomina dubia.[4]

  • Gennady M. Kamenev: Little-known arctic species Montacuta spitzbergensis (Bivalvia: Montacutidae) from the north-western Pacific with notes on Montacuta substriata and Tellimya ferruginosa. Journal of the Marine Biological Association of the United Kingdom, 88(2): 347–356, 2008 doi:10.1017/S002531540800056
  • Rudolf Kilias: Lexikon Marine Muscheln und Schnecken. 2. Aufl., 340 S., Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1997, ISBN 3-8001-7332-8 (S. 44)

Einzelnachweise

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  1. a b Fritz Kautsky: Die Erycinen des niederösterreichischen Miocaen. In: Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien. Band 50, Wien 1939, S. 584-671 (zobodat.at [PDF]).
  2. André Chavan: Montacuta Turton, 1822. In: Raymond Cecil Moore (Hrsg.): Treatise on invertebrate paleontology. Part N. Mollusca, 6, Bivalvia 2. S. N490-N951, New York 1969 (S. N529).
  3. William Turton: Conchylia insularum Britannicarum. The shells of the British islands. S. I-XLVII, 1-279, London, Nattali, 1822. Online bei https://www.biodiversitylibrary.org (S. 58)
  4. a b MolluscaBase: Montacuta Turton, 1822
Commons: Montacuta – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien