Monte Nuovo (FFH-Gebiet)

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FFH-Gebiet Monte Nuovo
Der Krater des Monte Nuovo mit dem Golf von Pozzuoli im Hintergrund

Der Krater des Monte Nuovo mit dem Golf von Pozzuoli im Hintergrund

Lage Monte Nuovo, Kampanien, Italien
WDPA-ID 555529374
Natura-2000-ID IT8030020
FFH-Gebiet 30 ha
Geographische Lage 40° 50′ N, 14° 5′ OKoordinaten: 40° 50′ 6″ N, 14° 5′ 17″ O
Monte Nuovo (FFH-Gebiet) (Kampanien)
Monte Nuovo (FFH-Gebiet) (Kampanien)
Einrichtungsdatum 1995
Verwaltung Regionalpark Phlegräische Felder
Besonderheiten Jüngster Vulkankrater der Phlegräischen Felder
f6

Das FFH-Gebiet Monte Nuovo ist ein NATURA 2000-Schutzgebiet in der italienischen Region Kampanien. Das 30 ha große Schutzgebiet umfasst den Krater und den Kraterrand des 140 m hohen Vulkankegels des Monte Nuovo. Das in den Phlegräischen Feldern im Gemeindegebiet von Pozzuoli liegende Schutzgebiet wird von der Parkverwaltung des Regionalparks Phlegräische Felder verwaltet. Der bei der Monte-Nuovo-Eruption 1538 entstandene 51 ha große Monte Nuovo bildet mit dem westlich angrenzenden, und ebenfalls als Schutzgebiet ausgewiesenen Averner See eine charakteristische Landschaftseinheit der Phlegräischen Felder.[1]

Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der beim letzten Vulkanausbruch in den Phlegräischen Feldern entstandene Tuffkegel des Monte Nuovo war bis Ende der 18. Jahrhunderts noch vollkommen baumlos.[2] Mittlerweile ist er von einer dichten und heterogenen Vegetation bedeckt, zeigt aber nach wie vor leichte vulkanische Aktivitäten in Form von Fumarolen. Begünstigt wurde die Besiedlung durch die unterschiedlichen Substrate und mikroklimatische Faktoren, die für ausreichende Feuchtigkeit am Monte Nuovo sorgen.[3] Die in den 1930er Jahren gepflanzten Pinien wurden ab den 2000er Jahren von einer invasiven Schildläuse-Art – Cocciniglia tartaruga – befallen und starben großteils ab. An deren Stelle macht sich die mediterrane Macchia breit.[4]

FFH-Lebensraumtypen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im FFH-Gebiet Monte Nuovo sind auf Basis des Anhang I der FFH-Richtlinie folgende schützenswerte Lebensraumtypen verzeichnet:[5]

  • Thermo-mediterrane Gebüschformationen und Vorwüsten (sonstige Gesellschaften)
  • Mediterrane Trockenrasen der Thero-Brachypodietea
  • Mediterrane Pinienwälder mit endemischen Kiefern

Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Besonders schützenswerte Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vögel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Art, die im Anhang I der Vogelschutzrichtlinie der EU gelistet ist, ist im FFH-Gebiet Monte Nuovo anzutreffen:[5]

Insekten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter den im Schutzgebiet vorkommenden Insekten findet sich folgende Art von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Anhang II der FFH-Richtlinie:

Säugetiere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter den im Schutzgebiet vorkommenden Säugetieren finden sich folgen Arten von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Anhang IV der FFH-Richtlinie:

Reptilien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter den Reptilien sind folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse aufgeführt:

Weitere vorkommende Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vögel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die mit einem (b) gekennzeichneten Arten brüten im Schutzgebiet.

Reptilien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insekten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lucanus tetraodon, ein Käfer aus der Gattung Lucanus

Gefährdung und Schutzmaßnahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lage inmitten eines dichtbesiedelten Gebietes und der davon ausgehende anthropogenen Druck stellten das größte Bedrohungspotential für das Schutzgebiet dar. Darunter fällt beispielsweise die starke Urbanisierung der unmittelbar an das Schutzgebiet angrenzenden Gebiete, einschließlich der Errichtung von verkehrstechnischen Infrastrukturen. Des Weiteren ist die Nutzung des Monte Nuovo für Freizeit- und Sportaktivitäten zu nennen.[6] Eine besondere Problematik stellt die illegale Entsorgung von Müll dar. In der Kritik steht in diesem Zusammenhang die öffentliche Verwaltung, der vorgeworfen wird, nicht dagegen vorzugehen.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Regione Campania (Hrsg.): Misure di conservazione dei SIC per la designazione delle ZSC della Rete Natura 2000 della Regione Campania. o. O., o. J. (PDF).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Monte Nuovo. In: parcodeicampiflegrei.it. Abgerufen am 23. November 2023 (italienisch).
  2. Antonio Parascandola: Il Monte Nuovo ed il Lago Lucrino. In: Bollettino della Società dei Naturalisti in Napoli. Band LV (1944–1946), Stabilimento Tipografico G. Genovese, Neapel 1947, S. 209 (Digitalisat).
  3. Bruno Campese: L’Oasi Naturalistica di Monte Nuovo. In: archeoflegrei.it. 27. Januar 2017, abgerufen am 23. November 2023 (italienisch).
  4. Dove sono finiti i pini del Montenuovo? In: visitcampiflegrei.eu. 22. Februar 2021, abgerufen am 24. November 2023 (italienisch).
  5. a b IT8030020 – Monte Nuovo. In: natura2000.eea.europa.eu. Abgerufen am 23. November 2023 (englisch).
  6. Regione Campania (Hrsg.): Misure di conservazione dei SIC per la designazione delle ZSC della Rete Natura 2000 della Regione Campania. S. 166–167.
  7. Chiara Sorice: L’Oasi naturalistica di Montenuovo tra degrado e inciviltà. In: pozzuolinews24.it. 15. August 2023, abgerufen am 24. November 2023 (italienisch).