Moreitzgraben

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Als Moreitzgraben (auch Moreitzmühlgraben oder Moreitzbach) bezeichnet man zwei heutzutage weitgehend verschwundene oder kanalisierte Flussarme der Pößnitz in der Niederlausitz.

Der Name lässt sich auf den einst am Moreitzbach gelegenen Mühlenhof eines Moreitz (niedersorbisch Móra[1]) zurückzuführen.

Quellen und Verlauf

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Die Quelle des rechten Moreitzgraben, beziehungsweise des Moreitzmühlgraben befand sich am Vogelberg östlich der Pommelheide zwischen den Ortschaften Klettwitz und Kostebrau innerhalb der Schipkauer Teichlandschaft. Sein Zufluss in die Pößnitz befindet sich heute immer noch an der Staudemühle.

Die Quelle des linken Moreitzgraben hingegen dürfte sich in den Teichlandschaften an den Senftenberger- und Hörlitzer Weinbergen unmittelbar zur Kolonie Paradies befunden haben. Wo einst auch das ursprüngliche Quellgebiet der Rainitza und Wolschinka lag. In die Pößnitz mündet er heutzutage unweit zur Krügersmühle unmittelbar zur A13.

In einem künstlich angelegten Kanalsystem ähnlich dem Spreewald mit unzähligen weiteren natürlichen wie künstlichen Nebenarmen, Teichen und Staubecken an Pößnitz und Schwarzer Elster waren die Moreitzgräben einst Teil der Stakwege zwischen den mittelalterlichen Burg- und Stadtanlagen von Sallgast und Senftenberg.

Mit dem Bau der Autobahn und nicht zuletzt durch die großen Tagebaue Klettwitz und Meuro dürfte das ursprüngliche Flussbett endgültig verschwunden sein. Lediglich ein ockerfarbiger Kanal entlang der L 60 und einige landwirtschaftliche Be- und Entwässerungsgräben zwischen der Staudemühle und der Treuhandsiedlung erinnerten noch bis Ende der 1990er Jahre an seinen einstigen Verlauf.

Einzelnachweise

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  1. Arnošt Muka: Móra – Niedersorbische Familien- und Flurnamen, 1911–1928. Sorbisches Institut, Cottbus.

Koordinaten: 51° 31′ 7″ N, 13° 55′ 1,6″ O