Morton Heilig

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Morton Leonard Heilig (19261997) war ein US-amerikanischer Pionier der Virtuellen-Realität-Technologie und Filmemacher.

Der Amerikaner konstruierte 1955 den Prototyp eines Filmprojektionssystems, welcher das Blickfeld des Beobachters peripher horizontal und vertikal gänzlich ausfüllen sollte. Er nannte es „Erfahrungstheater“.[1] 1956 wurde eine Motorradfahrt durch Manhattan simuliert.[2] Im Jahre 1961 ließ er seine Erfindung patentieren,[3] die möglicherweise die erste Simulation der Realität ist; es simulierte unter andern Sinneseindrücken auch Gerüche. Morton Heilig versuchte das Modell unter dem Namen Sensorama zu vermarkten.[1][4] Neben der Fahrzeugsimulation wie in Sensorama patentierte er auch das erste bewegliche, weil auf dem Kopf getragene Head Mounted Display mit 3D-Grafik, Stereo-Sound und einem „Odor Generator“. Doch erst 1968 konnte das erste voll funktionsfähige Head Mounted Display realisiert werden, jedoch von Ivan Sutherland am Massachusetts Institute of Technology. Für jedes Auge gab es je ein stereoskopisches Display und ein mechanisches Tracking-System zur Anpassung der visuellen Ausgabe an den aktuellen Blickwinkel.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Bernhard Irrgang: Posthumanes Menschsein? Künstliche Intelligenz, Cyberspace, Roboter, Cyborgs und Designer-Menschen: Anthropologie des künstlichen Menschen im 21. Jahrhundert. Franz Steiner Verlag, 2005, ISBN 978-3-515-08592-2, S. 93.
  2. Eckart Lange: Realität und computergestützte visuelle Simulation. vdf Hochschulverlag AG, 1999, ISBN 978-3-7281-2661-0, S. 39.
  3. Patent US3050870A: Sensorama simulator. Angemeldet am 10. Januar 1961, veröffentlicht am 28. August 1962, Erfinder: Morton L. Heilig.
  4. Kock Ned: Interdisciplinary Perspectives on E-Collaboration: Emerging Trends and Applications: Emerging Trends and Applications. IGI Global, 2010, ISBN 978-1-61520-677-3, S. 301.
  5. EARLY FORMS OF IMMERSION IN ILLUSIONARY SPACES. In: Uni Heidelberg (Hrsg.): Interface Critique Journal. Band 1, 2018, S. 98.