Natriumchloracetat

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Strukturformel
Struktur von Natriumchloracetat
Allgemeines
Name Natriumchloracetat
Andere Namen
  • NaTa
  • Na-MCA
  • Natriummonochloracetat
Summenformel C2H2ClNaO2
Kurzbeschreibung

hygroskopisches, brennbares, weißes Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 3926-62-3
EG-Nummer 223-498-3
ECHA-InfoCard 100.021.363
PubChem 23665759
ChemSpider 56306
Wikidata Q410825
Eigenschaften
Molare Masse 116,48 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,71 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

> 150 °C (langsame Zersetzung)[3]

Löslichkeit

gut in Wasser (820 g·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[3]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301​‐​315​‐​400
P: 273​‐​280​‐​301+310​‐​332+313[3]
Toxikologische Daten

95 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[3]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Natriumchloracetat ist eine chemische Verbindung. Es handelt sich hierbei um das Natriumsalz der Chloressigsäure, die als Ausgangsstoff oder Zwischenprodukt zur Herstellung einer Vielzahl von Chemikalien, wie Pharmazeutika und Kunststoffen, dient.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Natriumchloracetat wird industriell durch Umsetzen von Monochloressigsäure mit Soda hergestellt.[2]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Natriumchloracetat ist ein brennbarer, weißer Feststoff, welcher in Wasser leicht löslich ist. Er zersetzt sich über 150 °C, wobei Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Chlorwasserstoff und Natriumoxid entstehen.[3]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Natriumchloracetat dient als Ausgangsstoff zur Herstellung von Pharmazeutika, Kunst- und Farbstoffen[5], Kosmetika, Herbiziden, Carboxymethylcellulose, Thioglykolsäure, Glycin und Nitromethan.

Sicherheitshinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Verbrennen oder Erhitzen von Natriumchloracetat entsteht unter anderem ätzender Chlorwasserstoff.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • GDCh-Advisory Committee on Existing Chemicals of Environmental Relevance (BUA) (Hrsg.): Trichloroacetic acid CAS-No. 76-03-9, Sodium Trichloroacetate CAS-No. 650-51-1. Hirzel, 1997, ISBN 978-3-7776-0765-8

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Datenblatt Natriumchloracetat bei Merck, abgerufen am 18. Januar 2011.
  2. a b Cordula Christine Günter: Natriumsalz der Monochloressigsäure: Wirkung auf Nierenzellen des Menschen unter besonderer Berücksichtigung der Cathepsin-Aktivitäten, Dissertation, Universität Tübingen, 2004. (PDF, 668 kB).
  3. a b c d e Eintrag zu Natriumchloracetat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2018. (JavaScript erforderlich)
  4. Eintrag zu Sodium chloroacetate im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  5. OECD: Screening Information Dataset (SIDS) Initial Assessment Report (SIAR) für Sodium chloroacetate, abgerufen am 3. November 2014.