Nicolas Herberay des Essarts

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Nicolas Herberay des Essarts († 1552) war ein französischer Übersetzer.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nicolas Herberay des Essarts wirkte als hoher Artillerieoffizier des Königs Franz I. in der Picardie und hatte dort Kontakt zu spanischen Edelleuten der Spanischen Niederlande. Diese machten ihn auf den Amadisroman aufmerksam, dessen erste acht Bände er von 1540 bis 1548 im Auftrag des Königs ins Französische übersetzte. Herberay des Essarts verstand seine Übersetzungsaufgabe als freies Neuschreiben in eleganter Prosa nach dem Geschmack des französischen Publikums. Im Zusammenwirken mit den Verlegern Jean Longis und Vincent Sertenas schuf er eine Art planmäßig abgefassten und vermarkteten Fortsetzungsroman, der einen ungeheuren Erfolg hatte und bis 1615 das 22. Buch erreichte.[1] Daneben übersetzte er weitere spanische Texte.

Kritische Ausgabe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Charles Vincent Aubrun (Hrsg.): Le chansonnier espagnol d’Herberay des Essarts (XVe siècle). Féret, Bordeaux 1951.
  • Marie-Madeleine Fontaine: Amadis de Gaule. In: Jean-Pierre de Beaumarchais, Daniel Couty, Alain Rey (Hrsg.): Dictionnaire des littératures de langue française. Band: A–F. Bordas, Paris 1984, S. 33–34.
  • Sebastián García Barrera: Le traducteur dans son labyrinthe. La traduction de l’Amadis de Gaule par Nicolas Herberay des Essarts (1540). Soria 2015.
  • Max Lehner: Die Wortstellung im “Amadis de Gaule” von Nicolas de Herberay des Essarts. Juris Druck & Verlag, Zürich 1975.
  • Paula Luteran: The theory of translation in the sixteenth century. Analyzing Nicholas Herberay des Essarts’ Amadis de Gaule. Edwin Mellen Press, Lewiston, New York 2005.
  • Wolfgang O. Schmitt: Nicolas de Herberay des Essarts und seine Übertragung von „La vengança de Agamenón“ des Fernán Pérez de Oliva. Ein Beitrag zur französischen Übersetzungsliteratur des 16. Jahrhunderts. In: Studien zum Buch- und Bibliothekswesen 8, 1993, Seite 5–38.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Fontaine 1984, S. 33