Nobiskruger Nr. 2

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Nobiskruger Nr. 2
Die Maja
Die Maja
Schiffsdaten
Schiffsart Küstenmotorschiff
Bauwerft Nobiskrug, Rendsburg
Bauzeitraum 1978 bis 1979
Gebaute Einheiten 5
Fahrtgebiete europäische Zubringerdienste
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 79,20 (91,80) m (Lüa)
73,45 (84,60) m (Lpp)
Breite 13,50 m
Seitenhöhe 5,29 m
Tiefgang (max.) 3,55 m
Vermessung 499 BRT
 
Besatzung 12
Maschinenanlage
Maschine 1 × MaK 8M 452 AK Viertakt-Dieselmotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 1.210 kW (1.645 PS)
Höchst­geschwindigkeit 12,4 kn (23 km/h)
Propeller 1 × Verstellpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 1660 (2500) tdw
Container 142 (228) TEU
Rauminhalt 2802 (3138) m³
Sonstiges
Klassifizierungen Germanischer Lloyd
Anmerkungen
Daten

Beim Bau

Daten in Klammern

Nach Verlängerung

Der Nobiskruger Nr. 2 ist ein Mehrzweck-Küstenmotorschiffstyp der Nobiskrug-Werft in Rendsburg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um nach dem Auslaufen der erfolgreichen Baureihe Typ Rendsburg jeweils kostengünstige Serienschiffe anbieten zu können, entwarf die Werft Nobiskrug Mitte der 1970er Jahre drei Bautypen, die als Paragraphenschiffe in den drei Vermessungsgrößen 499 BRT, 999 BRT und 1599 BRT ausgelegt waren und Nobiskruger Nr. 2, Nobiskruger Nr. 3 und Nobiskruger Nr. 4 benannt wurden. Sie schlossen in ihrer Benennung an die in den 1930er Jahren sehr erfolgreichen Serienschiffe des Typs "Ich Verdiene" an, auch Nobiskruger Nr. 1 genannt. Für die 1978 vorgestellten drei neuen Typen erhielt die Werft Bauaufträge von verschiedenen Reedereien und stellte von 1977 bis Ende 1981 insgesamt zwölf Schiffe der Typen 2 und 3 fertig. Der Typ Nr. 4 wurde nicht bestellt.

Der Typ Nr. 2 wurde in fünf Einheiten gebaut. Zwei Einheiten wurden später auf rund 92 m verlängert was zu einer Tragfähigkeit von knapp 2500 Tonnen führte. Beim Umbau der Schiffe wurde auch jeweils das Deckshaus um ein Deck erhöht und das Vorschiff umgestaltet. Anfangs wurden die Schiffe auf europäischen Containerzubringerdiensten und in der Holzfahrt eingesetzt, später fand man die verbliebenen und zum Teil umgebauten Schiffe weltweit in der Küstenfahrt.

Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Basisentwurf des Typs Nr. 2 wurde mit eisverstärktem Rumpf, Laderaumschotten und anderen Ausstattungen angeboten. Innerhalb der Baureihe werden keine Untertypen unterschieden, obwohl werftseitig zum Teil unterschiedliche Transportkapazitäten und verschiedene Anpassungen angeboten wurden. Die ganz achtern angeordneten Deckshäuser wurden vibrationsdämpfend auf Gummilagern aufgestellt. Der weitestgehend kastenförmige Laderaum ohne Unterstau der Schiffe hat einen Getreide-Rauminhalt von rund 2802 m³. Die Laderäume sind für den Transport von 59 Containern und Gefahrgutcontainern ausgerüstet, auf die serienmäßige Ausrüstung mit Cellguides wurde aber verzichtet. Durch die Form der Laderäume ist der Schiffstyp auch in der Zellulose- oder Paketholzfahrt einsetzbar. Darüber hinaus ist die Tankdecke für die Stauung von Schwergut verstärkt. Es wurden schwergutverstärkte hydraulisch betätigte Faltlukendeckel und mit einer Laufkatze verfahrbare Pontonlukendeckel für das Zwischendeck verwendet. Die Schiffe der Baureihe besaßen eine Containerkapazität von 142 20-Fuß-Standardcontainer (TEU). Alle Schiffe der Baureihe wurden werftseitig ohne Ladegeschirr abgeliefert.

Angetrieben werden die Schiffe des Typs Nr. 2 von Viertakt-Dieselmotoren mit rund 1200 PS, die auf einen Verstellpropeller wirken. Die An- und Ablegemanöver werden durch ein Bugstrahlruder unterstützt.

Die Schiffe konnten beim Bau als Freidecker mit einem zulässigen Tiefgang von 3,55 m und einer Tragfähigkeit von 1660 Tonnen oder als Volldecker mit geringerer Vermessung bei reduziertem Tiefgang und einer geringeren Tragfähigkeit gefahren werden.

Die Schiffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nobiskruger Nr. 2
Bauname Bau-
nummer
IMO-
Nummer
Kiellegung
Stapellauf
Ablieferung
Auftraggeber Umbenennungen
und Verbleib
Detlef Schmidt 692 7803499 ?
14. September 1978
31. Oktober 1978
Karl-Heinz Fray, Rendsburg 1994 verlängert, 1994 Marianne, 2001 Al-Gaga, 2010 Jamal, 2010 Mariam, 2011 Diamond, 2016 Sea Jewel I, ab 24. Dezember 2020 durch New Choice Enterprises in Gadani verschrottet.
Südwind 691 7803487 ?
13. Oktober 1978
2. Dezember 1978
Karl-Heinz Baase, Rendsburg 1989 Alrek, 1991 Südwind, 2005 Ibo Mar, 2006 Majd, 2006 Med Carrier, 2008 Fast Carrier, ab 1. Oktober 2012 durch Izmir Geri Donusum in Aliağa verschrottet.
Eider 694 7812854 20. September 1978
21. November 1978
29. Dezember 1978
Jürgen Speck, Rendsburg 1994 verlängert, 2002 Coastal Breeze, 2007 Eider, 2015 Just Reema, 2018 Eider, so in Fahrt.
Maja-M. 695 7904918 April 1979
11. Juni 1979
14. Juli 1979
Klaus & Ursula Mimietz, Rendsburg 2002 Maja, ab 5. November 2012 verschrottet.
St.Antonius 696 7904920 13. Juni 1979
13. September 1979
31. Oktober 1979
St.Antonius Schiffahrtsgesellschaft Egon Holst, Lübeck 1985 Aros Mistley, 1986 St.Antonius, 1989 Agila, 1991 Ostwind, 2005 Westwind I, 2009 Polaris 2, 2009 Ayder, ab 8. Oktober 2018 durch BMS Gemi GD in Aliağa verschrottet.
Daten: Equasis[1], Miramar Ship Index[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • "Nobiskruger" – eine neue Kümoserie aus Rendsburg In: Schiff & Hafen, Heft 12/1978, S. 1125–1129, Seehafen-Verlag, Hamburg 1978

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Equasis-Startseite (englisch).
  2. Miramar-Ship-Index-Startseite (englisch).