OÖ. Sensenschmiedemuseum

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OÖ. Sensenschmiedemuseum in Micheldorf

Das OÖ. Sensenschmiedemuseum ist ein Museum der Technikgeschichte und Freilichtmuseum in Micheldorf in Oberösterreich. Auf dem Gelände der ehemaligen Sensenschmiede am Gries werden Geschichte, Arbeitswelt und Kultur der Sensenschmiede gezeigt.

Die Sensenschmiede am Gries war eines der ältesten und über Jahrhunderte das größte der zwölf Micheldorfer Sensenwerke. Der Gewerke Caspar Zeitlinger galt im 19. Jahrhundert als größter und wichtigster Sensenfabrikant der Monarchie. Die Sensen mit der Hausmarke Kelch gingen zum Großteil in den Export und waren für ihre besondere Qualität bekannt.

Auf dem Gelände jenes erst 1966 stillgelegten Gradnwerkes wurde 1978 das OÖ. Sensenschmiedemuseum unter der wissenschaftlichen Leitung von Franz C. Lipp und Kurt Holter eröffnet. Der Standort war Teil der dezentralen Landesausstellung 1998 Land der Hämmer – Heimat Eisenwurzen. Zu diesem Anlass wurde die Ausstellung des Museums neu gestaltet.

Das OÖ. Sensenschmiedemuseum wurde 2003 mit dem Österreichischen Museumsgütesiegel ausgezeichnet.

2015 wurde das Museum von der Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege Oberösterreich erworben, um den Fortbestand des Museums zu sichern.[1] Ab 2016 sollen die historischen Gebäude saniert und ein neues Ausstellungskonzept erarbeitet werden. Für den Museumsbetrieb bleibt weiterhin der „Verein zur Pflege und Erhaltung der Kulturgüter der Sensenschmiede“ mit Sitz in Micheldorf verantwortlich.

Barocke Balkendecke im Zunftzimmer
Vitrine mit Messinstrumenten
Blumauerzimmer

Vier Gebäude des ehemaligen Sensenwerkes sind heute museal adaptiert und können im Rahmen einer Führung besucht werden.

Im Hammergebäude mit seiner originalen Innenausstattung lassen sich die etwa 20 zur Produktion einer Sense nötigen Arbeitsschritte nachempfinden. Ein Kleinhammer kann elektrisch in Betrieb gesetzt werden und vermittelt so anschaulich, warum die meisten Sensenschmiede sprichwörtlich hammerterrisch (also schwerhörig vom Lärm der Hämmer) waren.

Das Herrenhaus dokumentiert mit seiner reichen Ausstattung Kultur, soziale Stellung und Repräsentationsbedürfnis der Sensengewerken. Im Herrenhaus wohnte nicht nur die Gewerkenfamilie, hier befanden sich auch die Räume der Geschäftsleitung, wurden Mitarbeiter verköstigt und wohnten Dienstboten.

Gegenüber dem Herrenhaus befindet sich die „Kram“, die zur Verpackung und Lagerung und zum Versand der Sensen diente. Heute ist die Ausstellung in der Kram Themen wie der Beschaffung der Rohstoffe, der Endfertigung und dem Sensenabsatz gewidmet.

Im Steinhuberhammer befindet sich die Ausstellung „Klangwelten“, die sowohl gemeinsam mit dem Sensenschmiedemuseum als auch unabhängig davon besucht werden kann. Mit Kopfhörern lässt sich an verschiedenen Klangstationen ein interaktiver, akustischer Rundgang durch die Region Pyhrn-Eisenwurzen erleben.

Veranstaltungen

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In unregelmäßigen Abständen wird eine „Sengsschmiedroas“, eine geführte Wanderungen zu ehemaligen Micheldorfer Sensenwerken mit musikalischer Begleitung veranstaltet.

Der Steinhuberhammer dient als Veranstaltungsort der Konzertreihe „Mu & Gu“.

  • Kurt Holter et al.: Oberösterreichisches Sensenschmiedemuseum, Micheldorf. Die Werkstatt am Gries (Gradn-Werk). Wels, ca. 1983
  • Rudolf Kropf, Herta Arbeithuber et al.: Sensen, Schmiede, Kultur. Sensenschmiedemuseum Micheldorf. Linz 1998
Commons: OÖ. Sensenschmiedemuseum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. GLD erwirbt das Sensenschmiedemuseum Micheldorf, abgerufen am 8. Januar 2016

Koordinaten: 47° 52′ 55,2″ N, 14° 7′ 50,6″ O