Oberschütze

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wehrmachts-Oberschütze, Juni 1941, mit dem 1936 eingeführten Rangstern auf dem linken Oberarm

Der Oberschütze (kurz: OSchtz auch OS) war in deutschsprachigen Streitkräften eine Rangbezeichnung für einen Mannschaftsdienstgrad. Erstmals verwendet wurde sie in der Bayerischen Armee im 19. Jahrhundert.

Anwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rang wurde Ende 1920 in der Reichswehr eingeführt und später auch in der Wehrmacht bis 1945 verwendet. Zwischen dem 1. Oktober 1934 und dem 1. Oktober 1936 waren Neubeförderungen ausgesetzt. Den Rang übernahm von 1940 bis 1945 auch die Waffen-SS, unter der Bezeichnung SS-Oberschütze. In der Reichsmarine bzw. Kriegsmarine lautete der Dienstgrad Obermatrose (dieser war bis zum 31. März 1920 noch dem Gefreiten des Heeres gleichgestellt gewesen).[1]

Nach 1945 führten den Rang weder die Bundeswehr noch die Nationalen Volksarmee.

Ranggefüge und Abzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Oberschütze war im übertragenen Sinne ein „Obersoldat“. Entsprechend der betreffenden Teilstreitkraft, Waffengattung, Spezialtruppe oder Verwendung war das Äquivalent zum Oberschützen:

  • Oberfahrer
  • Oberfunker
  • Obergrenadier (ab 1942)
  • Oberkanonier
  • Oberpionier
  • Sanitätsobersoldat
  • SS-Oberschütze etc.
  • nicht aber Oberjäger (dieser stand im Rang des Unteroffiziers, darum auch bei den Jägern „Oberschütze“)

Eine Beförderung zum Oberschützen war nach Dienstzeiten von sechs Monaten bis zu einem Jahr möglich. Soldaten, die für eine Beförderung zum Gefreiten vorgesehen waren, übersprangen den Rang Oberschützen regelmäßig.

Rangabzeichen bis 1945
Kragenspiegel Schulterklappen Ärmelabzeichen (linker Oberarm, ab 1.1.1921) Ärmelabzeichen (linker Oberarm, ab 1.10.1936) Waffenfarbe (hier Infanterie) Rangbezeichnung Äquivalent
Weiß Oberschütze siehe Aufzählung oben
Dienstgrad
niedriger:
Schütze

Deutsches Reich
Oberschütze
höher:
Gefreiter

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Einreihung der Soldaten der Wehrmacht (sic!) in die Besoldungsgruppen der Besoldungsordnungen I und III, in: Reichsgesetzblatt, Bd. 1, Berlin 1921, S. 310