Oflag X D

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Verwaltungsbaracke III, Oflag XD (1944)

Das Oflag X D war ein Kriegsgefangenenlager der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Das Offizierslager im Hamburger Stadtteil Fischbek (Schreibweise bis zum 27. September 1946 Fischbeck) bestand von Mai 1941 bis Mai 1945.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Lager wurde im Mai 1941 an der damaligen Reichsstraße 73 (heutige Bundesstraße 73) in der Höhe des Rostweg eingerichtet.[1] Alle belgischen Reserveoffiziere aus dem Oflag II A in Prenzlau wurden am 22. Juni 1943 nach Fischbek verlegt.[2] Das „A“ Squadron der 8th Hussars der 7th Armoured Division der 2nd Army fiel am 23. April 1945 ein, um die Wachen festzunehmen. Der Abtransport der befreiten Lagerinsassen, anderer alliierter Gefangener und Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen nach Soltau in ein Rückführungslager wurde später von Major Huth organisiert.[3][4]

Während ihres Aufenthalts gründeten einsitzende Freimaurer der Grand Orient von Belgien die Loge L’Obstinée. Ihr Sprecher war Jean Rey, der spätere Präsident der ersten Europäischen Kommission (Kommission Rey).

DP-Lager[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Befreiung diente das Lager noch bis Anfang der 1950er Jahre unter dem Namen Camp Fischbeck bzw. DP Camp No. 514 als Sammellager für Displaced persons aus Osteuropa.[5] Das Camp hatte eine russisch-orthodoxe Kapelle, an der auch Vitaly Ustinov tätig war.

Heutiger Zustand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Standort des einstigen Lagers befinden sich heute mehrere Wohnsiedlungen, außerdem hat am Rostweg gelegen ein Schützenverein auf dem Gelände sein Vereinsgebäude, angrenzend östlich befindet sich eine Wiese. Einige Baracken wurden bis in die siebziger Jahre zu Wohnzwecken genutzt und abgerissen. Es gibt keinerlei Hinweise, Gedenktafeln oder Überreste, die noch auf dieses Kriegsgefangenenlager hinweisen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Oflag X-D – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Moosburg Online: Kriegsgefangenenlager (Liste). moosburg.org, abgerufen am 31. Dezember 2015.
  2. Georges Hautecler: Évasions réussies. Éditions Solédi, Liège 1966, OCLC 32072065 (freebelgians.be)
  3. Dieter Pintatis: Ein Bericht zusammengestellt aus deutschen Quellen und Zeitzeugenberichten und militärischen Aufzeichnungen der Engländer. (PDF; 1,7 MB) In: nicolai-kirche-elstorf.de. 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. April 2016; abgerufen am 8. April 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nicolai-kirche-elstorf.de
    Dieter Pintatis: Ein Bericht zusammengestellt aus deutschen Quellen und Zeitzeugenberichten und militärischen Aufzeichnungen der Engländer. (PDF) In: nicolai-kirche-elstorf.de. September 2022, abgerufen am 3. September 2023.
  4. Ian A. Paterson: Battles 1945. desertrats.org.uk, 30. Juli 2012, abgerufen am 31. Dezember 2015.
  5. GHamburg Fischbek Camp, abgerufen am 18. Mai 2022

Koordinaten: 53° 29′ 0,6″ N, 9° 50′ 25,8″ O