Olaf Groehler

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Olaf Groehler (* 28. April 1935 in Berlin; † 27. Dezember 1995 ebenda) war ein deutscher Militärhistoriker in der DDR. Sein Hauptarbeitsgebiet war die Geschichte des Luftkriegs zwischen 1914 und 1945.

Leben

1953 machte er das Abitur. 1953 bis 1957 studierte er Geschichte an der Humboldt-Universität in Berlin. Anschließend arbeitete er als Verlagslektor. Ab 1960 war er Mitarbeiter an der Akademie der Wissenschaften. 1964 promovierte er über die britische und amerikanische politische und militärische Vorbereitung auf die Zweite Front zum Dr. phil. 1971 erfolgte die Habilitation über dasselbe Thema. 1983 wurde er zum Professor für Deutsche Geschichte an die Akademie der Wissenschaften berufen. Dort wurde er Leiter des Wissenschaftsbereiches Deutsche Geschichte 1917–1945 des Zentralinstituts für Geschichte. Von 1985 bis 1990 war er stellvertretender Direktor des Zentralinstituts für Geschichte.

Nach 1990 arbeitete er am Forschungsschwerpunkt Zeithistorische Studien in Potsdam, bis 1994 seine Tätigkeit als Inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit publik wurde.[1] Seine Biographie zu dem Luftfahrt-Unternehmer Hugo Junkers blieb durch seinen Tod unvollendet.

Schriften

  • Die Haltung der herrschenden Kreise der USA, Großbritanniens und Deutschlands zur politischen und militärischen Vorbereitung der zweiten Front 1943–1944. Berlin 1964 [= Humboldt-Universität, Philosophische Fakultät, Dissertation 1964].
  • Die Kriege Friedrichs II. Deutscher Militärverlag, Berlin, 1968.
  • Geschichte des Luftkriegs 1910–1970. Militärverlag, Berlin 1975 (8. Auflage 1990).
  • Das Ende der Reichskanzlei. (Illustrierte historische Hefte: Heft 1), Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1976, DNB 770038891.
  • Der Koreakrieg 1950 bis 1953. Das Scheitern der amerikanischen Aggression gegen die KDVR. Militärverlag, Berlin 1980
  • Der lautlose Tod. Einsatz und Entwicklung deutscher Giftgase von 1914 bis 1945. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1989, ISBN 3-499-18738-8.
  • (mit Helmuth Erfurth): Hugo Junkers. Ein politisches Essay. Militärverlag, Berlin 1989, ISBN 3-327-00677-6.
  • Bombenkrieg gegen Deutschland. Akademie-Verlag, Berlin 1990, ISBN 3-05-000612-9.
  • mit Ulrich Herbert: Zweierlei Bewältigung. Vier Beiträge über den Umgang mit der NS-Vergangenheit in den beiden deutschen Staaten. Ergebnisse, Hamburg 1992, ISBN 978-3-87916-020-4.
  • Der strategische Luftkrieg und seine Auswirkungen auf die deutsche Zivilbevölkerung. In: Luftkriegsführung im Zweiten Weltkrieg. Ein internationaler Vergleich. Im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes hrsg. von Horst Boog. Mittler, Herford–Bonn 1993 S. 329–349, ISBN 3-8132-0340-9.

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Wippermann: Die Diktatur des Verdachts: Der Forschungsverbund SED-Staat an der Freien Universität Berlin auf Kommunistenjagd. In: Jungle World. 19. Februar 1998, abgerufen am 31. August 2019.