Oliver Möller (Fußballspieler)

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Oliver Möller
Personalia
Geburtstag 27. Dezember 1968
Geburtsort Deutschland
Größe 1,94 m
Position Abwehr
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
0000–1992 Hamburger SV II 47 0(5)
1992–1994 Hamburger SV 1 0(0)
1999–2000 SV Lurup 95 (13)
2000–2002 SC V/W Billstedt 58 (10)
2002–2004 SC Concordia Hamburg 50 (12)
2004–2005 VfL 93 Hamburg
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Oliver Möller (* 27. Dezember 1968) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oliver Möllers Heimatverein ist der SV Lurup,[1] für den er ab der E-Jugend spielte.[2] Der gelernte Bankkaufmann[1] spielte im April 1992 beim Hamburger SV im Training vor und überzeugte.[3] Im Frühling 1992 schaffte er mit Lurup den Aufstieg in die Oberliga.[4] Der 1,94 Meter große, kopfballstarke Verteidiger[2] wurde beim HSV Vertragsamateur.[5] Er war ebenfalls Amateurauswahlspieler für den Hamburger Fußball-Verband.[6] Möller bestritt in der Saison 1992/93 ein Spiel in der Bundesliga. Am 33. Spieltag stand er auf dem Platz, als die Hamburger im Nordderby 0:5 gegen Werder Bremen verloren.[7] Zur Saison 1994/95 kehrte Möller zum SV Lurup zurück,[8] nachdem er ein Angebot des HSV, weiter als Vertragsamateur zu spielen, abgelehnt hatte.[9] Spätere Stationen waren SC V/W Billstedt, Concordia Hamburg und der VfL 93 Hamburg.

Attentat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Januar 1994 wurde Möller bei einem Hallenturnier in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle Opfer eines Attentats. Möller saß auf der Tribüne, als ihm eine Frau mit einem Messer in den unteren Rückenbereich stach.[10] Dabei wurden Zwerchfell, Leber und Lungenlappen verletzt,[11] Möller verlor viel Blut.[12] Nach der Erstversorgung durch anwesende Ärzte in der Halle wurde Möller in ein Krankenhaus eingeliefert[10] und kurzzeitig auf die Intensivstation verlegt. Zur Behandlung der Verletzungen war eine Operation notwendig.[12] Rund eineinhalb Wochen nach der Tat wurde er aus dem Stuttgarter Krankenhaus entlassen.[13] Mitte März 1994 wirkte Möller bei den HSV-Amateuren erstmals nach dem Attentat wieder in einem Punktspiel mit.[14] Die taubstumme Täterin,[8] die wegen „versuchten Mordes, begangen im Zustand der Schuldunfähigkeit“ angeklagt wurde,[15] wurde laut Gerichtsurteil in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.[8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Menschlich gesehen: Fester Halt. In: Hamburger Abendblatt. 14. März 1994, abgerufen am 16. Februar 2021.
  2. a b Ein Hamburger will sich durchbeißen. In: Hamburger Abendblatt. 11. Juni 1992, abgerufen am 6. März 2023.
  3. Eck trainierte für die HSV-Bank. In: Hamburger Abendblatt. 22. April 1992, abgerufen am 1. März 2023.
  4. Oberliga-Aufstieg in letzter Minute. In: Hamburger Abendblatt. 9. Juni 1992, abgerufen am 6. März 2023.
  5. Möllers Arzt: Zufrieden mit der Genesung. In: Hamburger Abendblatt. 17. Januar 1994, abgerufen am 16. Februar 2021.
  6. HSV ist Trumpf. In: Hamburger Abendblatt. 20. Oktober 1992, abgerufen am 29. März 2023.
  7. Werder Bremen - Hamburger SV 5:0 (Bundesliga 1992/1993, 33. Spieltag). In: Weltfussball.de. Abgerufen am 1. März 2023.
  8. a b c Eberhard Spohd: „Schnell verarbeiten“. In: Die Tageszeitung: taz. 31. Januar 1997, ISSN 0931-9085, S. 24 (taz.de [abgerufen am 17. Februar 2021]).
  9. Möller nach Lurup. In: Hamburger Abendblatt. 29. April 1994, abgerufen am 18. Februar 2021.
  10. a b Attentat auf HSV-Spieler. In: Hamburger Abendblatt. 13. Januar 1994, abgerufen am 16. Februar 2021.
  11. Bernd Müller: Zurück an den Bankschalter. In: Die Tageszeitung. 5. März 1994, ISSN 0931-9085, S. 42 (taz.de [abgerufen am 17. Februar 2021]).
  12. a b Der Mordanschlag beim Fußball. In: Hamburger Abendblatt. 14. Januar 1994, abgerufen am 16. Februar 2021.
  13. Fussball. In: Hamburger Abendblatt. 24. Januar 1994, abgerufen am 16. Februar 2021.
  14. Ergebnisse der Fussball-Amateure. In: Hamburger Abendblatt. 14. März 1994, abgerufen am 16. Februar 2021.
  15. Strafjustiz : „Weder Haß noch Abscheu“. In: Der Spiegel 37/1994. Abgerufen am 17. Februar 2021.