Marktkirche (Lage)

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Ev.-ref. Marktkirche St. Johann
St. Johann um 1904

Die Marktkirche St. Johann ist eine evangelisch-reformierte Pfarrkirche in Lage im Kreis Lippe. Kirche und Gemeinde gehören zur Lippischen Landeskirche.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Marktkirche wurde im 10. Jahrhundert auf dem Gebiet der heutigen Stadt Lage errichtet, wo sich mehrere Fernwege kreuzten. In den folgenden Jahren wurden immer wieder bauliche Änderungen an der Lagenser Marktkirche vorgenommen, wie beispielsweise der Umbau zur romanischen einschiffigen Kirche und der Errichtung des Kirchturmes. Im 15. Jahrhundert wurde sie dann zu der heutigen spätgotischen, dreischiffigen Hallenkirche umgebaut.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Glocken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Besondere Aufmerksamkeit gilt einer der ältesten datierten Kirchenglocken Lippes: Die Marienglocke wurde 1518 vom münsterischen Gießer Wolter Westerhues gegossen. Sie wiegt etwa 1.900 kg bei 1.460 mm Durchmesser und hat den Schlagton c1. Sie wurde während des Zweiten Weltkrieges entwendet, um eingeschmolzen zu werden, konnte aber von einigen Lagenser Bürgern nach dem Krieg unversehrt zurückgebracht werden. Die beiden übrigen Glocken wurden 1925 (g1) und 1951 (e1) gegossen.[1]

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Barockorgel von Johannes Fincke mit Erweiterung von 1947
Stiftertafel mit Allianzwappen

Ein weiterer besonderer Bestandteil der Marktkirche ist ihre barocke Orgel von Johannes Fincke aus dem Jahr 1707. Bei einem Umbau im Jahr 1884 durch die Firma Klaßmeier wurde die Orgel zweimanualig und erhielt ein Pedal-Werk. 1947 wurde die Orgel durch die Emil Hammer Orgelbau um das Rückpositiv erweitert und 2006 einer umfassenden Restaurierung unterzogen.[2][3]

Zur Orgel gehört auch eine Stiftertafel von 1710, die die Allianzwappen von Graf Friedrich Adolf zur Lippe und seiner zweiten Frau Amalie zu Solms-Hohensolms zeigt. Die Tafel hängt heute am südlichen Seitenschiff.[3]

I Hauptwerk C–g3
01. Gedackt 16′
02. Principal 08′
03. Gambe 08′
04. Gedackt 08′
05. Octave 04′
06. Spitzflöte 04′
07. Octave 02′
08. Sesquialter II0 223
09. Mixtur V
10. Cymbel III
11. Trompete 08′
Tremulant
II Rückpositiv C–g3
12. Rohrflöte 08′
13. Principal 04′
14. Flöte 04′
15. Waldflöte 02′
16. Quinte 113
17. Sifflöte 01′
18. Scharff IV
19. Krummhorn0 08′
Tremulant
Pedal C–f1
20. Subbass 16′
21. Octavbass0 08′
22. Nachthorn 04′
23. Posaune 16′
24. Clarine 04′

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Claus Peter: Der münsterische Glockengießer Wolter Westerhues. In: Konrad Bund (u. a.): Jahrbuch für Glockenkunde. Bd. 21/22, MRV, Brühl 2010, S. 102.
  2. Nähere Informationen zur Barock-Orgel (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive) (PDF; 6 kB)
  3. a b Burkhard Meier: Marktkirche Lage (= Lippische Kulturlandschaften. Heft 9). Lippischer Heimatbund, Detmold 2008, ISBN 978-3-926311-52-8, S. 26–27.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Marktkirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 51° 59′ 26,2″ N, 8° 47′ 31,2″ O