Orgelstadt Jüterbog

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Die Orgelstadt Jüterbog umfasst mehrere historische Orgeln vom 17. bis 20. Jahrhundert.

St. Nikolai[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptorgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Orgelstadt Jüterbog
Allgemeines
Alternativer Name Hauptorgel
Ort St. Nikolai
Orgelerbauer Wilhelm Rühlmann
Baujahr 1908
Letzte(r) Umbau/Restaurierung 1929 W. Sauer
2017–2019 W. Sauer
Epoche Romantik
Orgellandschaft Brandenburg
Abbildungen
Technische Daten
Anzahl der Pfeifen 2900-3000
Anzahl der Register 44+5
Anzahl der Manuale 3

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hauptorgel der Nikolaikirche auf der Westempore wurde 1908 von Wilhelm Rühlmann gebaut. Sie hatte ursprünglich 44 Register mit drei Manualen. Der Prospekt ist von Johann Christian Angermann von 1727, das Gehäuse der Pedaltürme wurde zwischen 1737 und 1741 für die Nachfolgerorgel von Joachim Wagner ergänzt. 1929 wurde ein Rückpositiv mit fünf Stimmen durch die Firma W. Sauer hinzugefügt. Nach einigen Veränderungen wurde 2017 bis 2019 die Orgel wieder in den Zustand von 1908 rekonstruiert.

Disposition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Orgel hat 44 Register von 1908 und fünf Register von 1929 mit drei Manualen und Pedal. Die Traktur ist pneumatisch.[1]

I Hauptwerk C–c4
1. Principal 16′
2. Bordon 16′
3. Principal 8′
4. Gambe 8′
5. Hohlflöte 8′
6. Gemshorn 8′
7. Gedackt 8′
8. Octave 4'
9. Flauto Harm. 4′
10. Rauschquinta II
11. Cornett III
12. Mixtur IV–V
13. Trompete 8′
II Positiv C–c4
14. Gedackt 16′
15. Geigenprincipal 8′
16. Doppelflöte 8′
17. Salicional 8′
18. Flauto traverso 8′
19. Dolce 8′
20. Principal 4′
21. Flauto amabile 4′
22. Waldflöte 2′
23. Mixtur IV
24. Clarinette 8′[Anm. 1]
III Schwellwerk C–c4
25. Lieblich Gedackt 16′
26. Principal 8′
27. Portunalflöte 8′
28. Aeoline 8′
29. Vox celestre 8′
30. Salicet 4′
31. Rohrflöte 4′
32. Harmonica aetherea III
33. Oboe 8′[Anm. 1]
Pedal C–g1
34. Principal 16'
35. Subbass 16′
36. Violon 16′
37. Gedacktbass 16′
38. Quinte 1023
39. Octavebass 8′
40. Cello 8′
41. Dulciana 8′
42. Octave 4′
43. Posaune 16′
44. Trompete 8′
III Rückpositiv (1928)C–c4
45. Stillgedackt 8'
46. Principal 4'
47. Octave 2'
48. Sifflöte 1'
49. Sesquialtra II
Orgelstadt Jüterbog
Allgemeines
Alternativer Name Positiv
Ort St. Nikolai
Orgelerbauer Christoph Werner
Baujahr 1657
Letzte(r) Umbau/Restaurierung 2017–2018 Karl Schuke
Epoche Barock
Orgellandschaft Brandenburg
Technische Daten
Anzahl der Register 5
Anzahl der Manuale 1
  • Koppeln: II/I, III/I, III/II, Superoktavkoppel II, Suboktavkoppel III; I/P, II/P, III/P
  • Spielhilfen: Schwelltritte für Schwellwerk. Freie Kombination. Walze.

Anmerkungen

  1. a b Durchschlagend.

Positiv[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Positiv im Altarbereich wurde um 1657 von Christoph Werner gebaut. Es wurde 2017 bis 2018 durch Karl Schuke Berliner Orgelbauwerkstatt wieder in der ursprünglichen Disposition rekonstruiert. Es hat drei Register (Gedackt 8', Flöte 4', Principal 2') und ist die älteste erhaltene Orgel in Brandenburg. Die Stimmung ist mitteltönig.[2]

Liebfrauenkirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Orgelstadt Jüterbog
Allgemeines
Ort Liebfrauenkirche
Orgelerbauer Joachim Wagner
Baujahr 1737
Letzte(r) Umbau/Restaurierung 1891 Gustav Albert Friedrich
1938 A. Schuke Orgelbau
1974 A. Schuke Orgelbau
2017 Karl Schuke
Epoche Barock
Orgellandschaft Brandenburg
Abbildungen
Orgel in der Liebfrauenkirche in Jüterbog
Orgel in der Liebfrauenkirche in Jüterbog

Orgel in der Liebfrauenkirche in Jüterbog

Totale
Spieltisch
Technische Daten
Anzahl der Register 15
Anzahl der Manuale 1

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Orgel in der Liebfrauenkirche wurde 1737 von Joachim Wagner gebaut und ist sein größtes erhaltenes einmanualiges Werk. Sie wurde 1891 durch Gustav Albert Friedrich aus Wittenberg um ein Salicional 8' erweitert und erhielt eine Pedalkoppel. 1938 und 1974 restaurierte Alexander Schuke Orgelbau das Instrument. 2017 restaurierte Karl Schuke Berliner Orgelbauwerkstatt das Instrument grundlegend und führte die Disposition auf den Originalzustand zurück.

Die Orgel hat 15 Register mit einem Manual und Pedal.[3]

Disposition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

I Manual CD–c3
Principal 8′ teilweise 2017
Quintadena 8′
Gedackt 8′
Octave 4′
Rohrflöte 4′
Nassat 3′
Octave B/D 2′
Tertia 1 3/5' 2017
Quinte B/D 112' 2017
Cornett III D (3')
Mixtur IV B/D (1′)
Pedal CD–c1
Subbaß 16′ teilweise 2017
Octave 8′ teilweise 2017
Posaune 16' 2017

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Spiel- und Registertraktur: mechanische Schleifladen[4]

St. Jacobi[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Orgel in der Jakobikirche wurde 1932 von W. Sauer nach einem Vorgängerinstrument von 1784 gebaut.

Orgelstadt Jüterbog
Allgemeines
Ort St. Hedwig
Orgelerbauer Ernst Röver
Baujahr um 1893
Epoche Romantik
Technische Daten
Anzahl der Register 7
Anzahl der Manuale 1

St. Hedwig[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die katholische St.-Hedwigs-Kirche beherbergt ein Instrument von Ernst Röver aus der Erbauungszeit von etwa 1893. Es hat 7 Register mit einem Manual und Pedal.

Kloster Zinna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Orgelstadt Jüterbog
Allgemeines
Ort Klosterkirche St. Maria, Zinna
Orgelerbauer Gottfried Wilhelm Baer
Baujahr 1850–1851
Letzte(r) Umbau/Restaurierung 1996 Mitteldeutscher Orgelbau A. Voigt
Epoche Frühromantik
Orgellandschaft Brandenburg
Abbildungen
Technische Daten
Anzahl der Pfeifen 592
Anzahl der Register 19
Anzahl der Manuale 2

Die Klosterkirche St. Maria in Zinna hat eine frühromantische Orgel von Gottfried Wilhelm Baer von 1851.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1533 ist der Bau einer Orgel für die Klosterkirche bekannt. Diese wurde 1618 von Markgraf Christian Wilhelm in die Schlosskirche nach Halle gebracht, wo sie 1637 verbrannte.

Gottfried Wilhelm Baer baute von 1850 bis 1851 ein neues Instrument. Dieses hatte 18 Register auf zwei Manualen und Pedal. 1996 restaurierte und rekonstruierte die Firma Mitteldeutscher Orgelbau A. Voigt die Orgel und ergänzte das Pedalregister Posaune 16′.

Disposition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

I Manual C–f3
Bordun 16′
Principal 8′
Hohlflöte 8′
Quintatön 8′
Oktave 4′
Spitzflöte 4′
Quinte 223
Superoktave 2'
Mixtur III
II Manual C–f3
Flauto Travers 8′
Salicional 8′
Gamba 8′
Principal 4′
Gedackt 4′
Spitzflöte 2′
Pedal C–d1
Subbass 16′
Principalbass 8′
Posaune 16′ (1996)

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Traktur
    • Spieltraktur: mechanische Schleifladen
    • Registertraktur: mechanisch[5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Geschichte und historische Dispositionen, Jüterbog klingt 2010, abgerufen am 12. Juni 2019.
  2. Wiederinbetriebnahme der ältesten Orgel Brandenburgs (Memento des Originals vom 6. Mai 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kirche-jueterbog.com, Kirche Jüterbog vom 22. August 2018, abgerufen am 12. Juni 2019.
  3. a b Elke Lang: Barocke Pracht und schlichte Schönheit. Orgeln in Brandenburg. Culturcon Medien, Berlin 2014, S. 160.
  4. Liebfrauenkirche Jüterbog Orgeldatabase (niederländisch), abgerufen am 12. Juni 2019.
  5. Orgel der Kirche St. Marien in Zinna, PMS Concert, mit Disposition, abgerufen am 12. Juni 2019.