Oskar Fischer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. März 2011 um 17:53 Uhr durch MystBot (Diskussion | Beiträge) (r2.7.1) (Bot: Ergänze: fr:Oskar Fischer). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Oskar Fischer

Oskar Fischer (* 19. März 1923 in Asch, Tschechoslowakei) ist ein ehemaliger deutscher Politiker (SED). Er war von 1975 bis 1990 Minister für Auswärtige Angelegenheiten der DDR.

Leben

Fischer absolvierte von 1937 bis 1940 eine Ausbildung als Schneider, war danach Soldat der Wehrmacht und von 1944 bis 1946 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft.

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland trat er der SED und der FDJ bei und war zunächst Funktionär des FDJ-Kreisverbandes Spremberg und des FDJ-Landesverbandes Brandenburg. Nach den Landtagswahlen war er 1950 bis 1951 Abgeordneter im Brandenburgischen Landtags und Vorsitzender des Ausschusses für Jugend, Kultur und Volksbildung. 1951 bis 1952 war er Sekretär des Zentralrates der FDJ und Sekretär des Weltbundes der demokratischen Jugend, seit 1952 außerdem Mitglied des Weltjugendrates.

1955 bis 1959 war Fischer Botschafter der DDR in Bulgarien, danach Sektorenleiter beim Zentralkomitee der SED. 1962 bis 1965 studierte er an der Parteihochschule der KPdSU in Moskau (Diplom-Gesellschaftswissenschaftler). Danach war er stellvertretender Minister, Staatssekretär und von 1975 bis 1990 als Nachfolger von Otto Winzer Minister für Auswärtige Angelegenheiten. Außerdem war er von 1971 bis 1989 Mitglied des Zentralkomitees der SED und von 1976 bis 1990 Abgeordneter der Volkskammer.

Ehrungen

Fischer erhielt 1973 den Vaterländischen Verdienstorden und 1983 den Karl-Marx-Orden.

Veröffentlichungen

  • Die Hauptaufgaben der Leninschen Außenpolitik und ihre Verwirklichung durch das ZK der KPdSU, Berlin 1973
  • Dringendste Aufgabe: Gefahr eines Nuklearkrieges bannen. Standpunkt der DDR auf UNO-Sondertagung. Grundsatzerklärung, Dresden 1982
  • Die militärische Konfrontation in Europa verringern - die Beziehungen zwischen den Staaten politisch wieder berechenbar machen. Standpunkt der DDR auf der Stockholmer Konferenz. Grundsatzerklärung von Oskar Fischer über die DDR-Friedenspolitik, Dresden 1984
  • Rede des Ministers für Auswärtige Angelegenheiten der Deutschen Demokratischen Republik, Oskar Fischer, vor der Plenartagung des Wiener KSZE-Folgetreffens, Berlin 1987

Literatur

  • Hermann Wentker: Außenpolitik in engen Grenzen. Die DDR im internationalen System (= Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte). München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2007. ISBN 978-3-486-58345-8
Commons: Oskar Fischer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien