Ossero (Schiff)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ossero
SMS Dalmat mit den Särgen der Opfer des Attentats von Sarajevo an Bord
SMS Dalmat mit den Särgen der Opfer des Attentats von Sarajevo an Bord
Schiffsdaten
Flagge Osterreich-Ungarn Österreich-Ungarn
Jugoslawien Konigreich 1918 Jugoslawien
Italien Italien
Jugoslawien Jugoslawien
Kroatien Kroatien
andere Schiffsnamen
  • Dalmat
  • Orjen
  • Istranka
  • Fata
Schiffstyp Segelyacht
Stapellauf 1896
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 42,2 m (Lüa)
Breite 6,1 m
Tiefgang (max.) 3,5 m
Verdrängung 268 t
Maschinenanlage
Maschine Dampfmaschine
Maschinen­leistung 500 PS (368 kW)
Höchst­geschwindigkeit 13 kn (24 km/h)
Takelung und Rigg
Takelung Galeasse
Anzahl Masten 2

Die Ossero ist eine ehemalige k.u.k. Staatsyacht.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schiff wurde 1896 im Auftrag Erzherzog Karl Stephan von Österreich in Triest gebaut. Das Schiff hat zu dieser Zeit eine Länge von 42,20 Metern, eine Breite von 6,10 Metern und einen Tiefgang von 3,50 Metern. Der schlanke Rumpf ist in genieteter Metallbauweise ausgeführt.

Der Auftraggeber war unter anderem Mäzen des Yachtsports an der Dalmatinischen Küste und regelmäßiger Schirmherr der „internationalen Sportwochen“ in Abbazia. Bereits im Jahr der Indienststellung nahm er selbst mit der Yacht, die dem 1891 gegründeten k.u.k. Yacht-Geschwader zugeordnet war, teil.

Im Jahre 1899 wurde sie von der k.u.k. Kriegsmarine erworben und stand den dalmatinischen Statthaltern für deren dienstlichen Angelegenheiten zur Verfügung. Das Schiff bekam den Namen Dalmat und hatte den Heimathafen Zadar. Nach der Ermordung des Thronfolgers Franz Ferdinand im Juni 1914 in Sarajevo, hatte die Dalmat die Aufgabe, die sterblichen Überreste des Thronfolgerpaares vom Hafen in Metković an der Neretvamündung, zur Viribus Unitis zu überführen. Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde das Schiff in die Bucht von Kotor verlegt. Ab 1916 diente es den Kommandanten der k.u.k U-Bootflotte.

Nach dem Ersten Weltkrieg kam es an das Königreich Jugoslawien und wurde zunächst als Handelsschiff klassifiziert. Später diente es unter dem neuen Namen Vila als Jacht der jugoslawischen Admiralität.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Schiff von Italien beschlagnahmt und fuhr als Kanonenboot Fata bis zum Ende des Krieges.

Nach Ende des Krieges fuhr sie wieder unter jugoslawischer Flagge als Orjen und später als Istranka für die jugoslawische Marine. Nach Ausmusterung aus dem Militärdienst war das Schiff von 1971 an in Privatbesitz, unter anderem als schwimmendes Restaurant in Split. In dieser Zeit verschlechterte sich der Zustand der Ossero zunehmend. Verkaufsverhandlungen scheiterten. Im Jahre 1989 sank das Schiff während des Jugoslawienkrieges in der früheren Abwrackwerft der Firma "Brodospas" und wurde auf Veranlassungvon Gianfranco Cozzi, einem italienischen Staatsbürger, wieder gehoben. Ab 2003 kam es zu Teilreparaturen auf einer Werft auf der Insel Vranjic bei Split, 2005 wurde das Schiff zum Kulturerbe erklärt. Während der Restaurationsphase verstarb Gianfranco Cozzi. Seine Familie zeigte kein weiteres Interesse an dem Schiff, so dass die Arbeiten eingestellt wurden. Aufgrund des immer schlechter werdenden Zustandes sank die Ossero abermals.

Inzwischen bemüht sich ein Verein in Kooperation mit dem kroatischen Marinemuseum um den Erhalt der Ossero. Sie ist zusammen mit den beiden Donaumonitoren Leitha und Bodrog eines der drei letzten existierenden Schiffe der k.u.k. Kriegsmarine.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rene Greger: Austro-Hungarian Warships of World War I. Littlehampton Book Services, 1976, ISBN 0-7110-0623-7 (englisch).
  • Horst F. Mayer, Dieter Winkler: Als Österreich die Welt entdeckte. Expeditionen und Missionen der Kriegsmarine. Verlag der österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1991, ISBN 3-7046-0181-0.
  • Wladimir Aichelburg: Register der k.(u.) k. Kriegsschiffe. von Abbondanza bis Zrinyi. NWV, Neuer Wissenschaftlicher Verlag, 2002, ISBN 3-7083-0052-1.
  • Stanko Piplovic: Schicksal der Kaiserjacht Ossero. (PDF; 253 kB) Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar);

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]