Otto Brune

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Otto Walter Heinrich Oscar Brune (10. Januar 19011982) war ein südafrikanischer Ingenieur.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brune leistete wichtige Forschungsbeiträge auf dem Gebiet der Netzwerksynthese am Massachusetts Institute of Technology (MIT), wo er 1929 promovierte.[1] Seine Promotion wurde von Wilhelm Cauer (und Ernst Guillemin)[2] betreut, der vorschlug, notwendige und hinreichende Bedingungen für die Realisierbarkeit von Mehrtor-Impedanzen zu beweisen. Cauer hatte bereits die notwendigen Bedingungen gefunden, scheiterte jedoch am Beweis, dass diese auch hinreichend sind. Brune prägte den Begriff „positiv-reell“ (PR) für die entsprechende Klasse von analytischen Funktionen, die durch passive elektrische Netzwerk realisierbar sind.[3] Brune hat auch gezeigt, dass es für den Fall skalarer PR-Funktionen nicht notwendig ist, ideale Übertrager zu benutzen, um das praktische Netzwerk zu realisieren (was eine starke Einschränkung der Anwendbarkeit darstellen würde). Auch der Brune-Prozess (Verfahren zur Synthese von Zweipolen mit beliebigen passiven Zweipolfunktionen absolut minimaler Reaktanz), der darin vorkommende Brune-Zyklus (Verminderung des Grades der Zweipolfunktion um zwei), das dadurch entstehende Brune-Netzwerk (kanonisches Netzwerk als Ergebnis nach dem Durchlaufen des Brune-Zyklus) und der Brune-Test sind nach ihm benannt.[4]

Brune hat weiterhin den nach ihm benannten Brune-Test zur Überprüfung der Zusammenschaltbarkeit von Zweitoren entwickelt.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brune wurde 1901 in Kimberley, Südafrika geboren und kehrte 1935 dorthin zurück.[1] Anschließend wurde er Forschungsleiter am Nationalen Forschungslabor in Pretoria.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • E. Cauer, W. Mathis und R. Pauli, "Life and Work of Wilhelm Cauer (1900–1945)", Proceedings of the Fourteenth International Symposium of Mathematical Theory of Networks and Systems (MTNS2000), Perpignan, Juni, 2000. Online-Quelle 19. September 2008.
  • O. Brune, "Synthesis of a finite two-terminal network whose driving-point impedance is a prescribed function of frequency", Dissertation, MIT, 1931. Online-Quelle 22. März 2010.
  • O. Brune, "Synthesis of a finite two-terminal network whose driving-point impedance is a prescribed function of frequency", MIT Journal of Mathematics and Physics, vol 10, pp 191–236, 1931.
  • O. Brune, "Equivalent Electrical Networks", Phys. Rev., vol 38, S. 1783–1783, 1931.
  • Seising, Rudolf, Die Fuzzifizierung der Systeme, Franz Steiner Verlag, 2005

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Seising, S. 19
  2. Karl L. Wildes, Nilo A. Lindgren, A century of electrical engineering and computer science at MIT, 1882-1982, S. 157, MIT Press 1985 ISBN 0-262-23119-0
  3. Brune, 1931
  4. Otger Neufang: Lexikon der Elektronik. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-322-83515-4 (google.de [abgerufen am 7. Januar 2017]).
  5. Wai-Kai Chen, Active Filters: Theory and Implementation, p. 23, Wiley, 1986 ISBN 047182352X