Pal Dukagjini

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Pal II. Dukagjini, auch Paul Ducagin, italienisch Paolo Ducagini (* err. Dezember 1385[1]; † 1446) war ein albanischer Stammesführer, Herr von Buba[Anm. 1], Churichuchi, Leuruscho und Baschino[2] und Mitglied des Dukagjini-Clans.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pal II. war ein Sohn von Tanush II. (der Große) von Fanti in der Mirdita.[2] Wie sein Sohn Nikollë II. Dukagjini war Pal ein Vasall von Lekë Zaharia, dem Herrn von Drisht im heutigen in Albanien, Sati und Danja im heutigen Kosovo, Dušmanići im heutigen Serbien und Gladri.[3][4][5]

Liga von Lezha, Gemälde im Skanderbeg-Museum in Kruja

Pal Dukagjini und sein Sohn Nikollë II. waren als Vasallen von Lekë Zaharia am 2. März 1444 an der von Skanderbeg einberufenen Versammlung in Lezha beteiligt. Noch am selben Tag wurde die Liga von Lezha, ine militärische Allianz einiger christlicher albanischer Stammeshäuptlinge gegen die Osmanen.[6][7][8] (Zu den weiteren Gründungsmitgliedern der Liga von Lezha siehe hier.)

Pal, der als leal und großzügig beschrieben wurde, versprach auf der Versammlung eine Kompanie von 5000 Soldaten auf seine Kosten bereitzustellen.[9] Dieses Versprechen wurde allerdings nie in die Praxis umgesetzt, da Pal auf seiner Rückkehr erkrankte und nie wieder gesund wurde. Pal starb an einem Schlaganfall im Dezember 1446 im Alter von 61 Jahren.[1]

Nachkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pal hinterließ vier Söhne: Nikollë II., Lekë III., Progon und Gjergj IV. Die ersten beiden traten auch politisch in Erscheinung.[Anm. 2][10] Lekë soll nach der – vermutlich falschen – Überlieferung der Namensgeber des nordalbanischen Gewohnheitsrechts, des Kanuns, gewesen sein. Gjergj IV. soll Priester geworden sein und ca. 1446 gestorben sein.[11]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Skënder Anamali; Kristaq Prifti; Instituti i Historisë (Akademia e Shkencave e Shqipërisë): Historia e Popullit Shqiptar (Die Geschichte des albanischen Volkes). Band 1. Botimet Toena, Tirana 2002 (albanisch).
  • Giammaria Biemmi: Istoria di Giorgio Castrioto detto Scander-Begh. Giammaria Rizzardi, Brescia 1756 (italienisch).
  • Ivan Božić: Nemirno pomorje XV veka. Srpska književna zadruga, Belgrad 1979, OCLC 5845972 (slowenisch).
  • Johann Samuel Ersch, Johann Gottfried Gruber: Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste. Erste Section A-G. Hermann Brockhaus, Leipzig 1868 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • John Van Antwerp Fine: The Late Medieval Balkans: A Critical Survey from the Late Twelfth Century. University of Michigan Press, 1987, ISBN 978-0-472-10079-8 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Fan Stylian Noli: George Castrioti Scanderbeg (1405-1468). International Universities Press, 1947, OCLC 732882, S. 36 (englisch, archive.org).
  • Oliver Jens Schmitt: Das venezianische Albanien (1392–1479). Oldenbourg, München 2001, ISBN 3-486-56569-9.
  • Milan von Šufflay: Srbi i Arbanasi: njihova simbioza u srednjem vijeku (Serben und Arbanasi: ihre Symbiose im Mittelalter). Seminar za arbansku filologiju, 1925, S. 203 (serbokroatisch).
  • Christian Zindel, Andreas Lippert, Bashkim Lahi, Machiel Kiel: Albanien: Ein Archäologie- und Kunstführer von der Steinzeit bis ins 19. Jahrhundert. Böhlau Verlag GmbH, Wien 2018 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. heute in der Gemeinde Zubin im Kosovo
  2. Pali ka pasur katër djem: Lekën, Nikollën, Progonin dhe Gjergjin.
  3. heute in der Gemeinde Zubin im Kosovo
  4. Lekë floh zusammen mit seinem Bruder Nikollë nach der zweiten Belagerung von Shkodra im Jahr 1479 nach Italien. (Akademia e Shkencave e Shqipërisë, S. 471)
  5. Nikollë floh zusammen mit seinem Bruder Lekë nach der zweiten Belagerung von Shkodra im Jahr 1479 nach Italien. (Akademia e Shkencave e Shqipërisë, S. 471)
  6. Progon wurde Pascha und ein großer Befehlshaber des Sultans.
  7. Progan III. lebte noch 1407 in Durrës und beschloss sein Leben nach 1409 als Dominikaner.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Giammaria Biemmi, S. 99
  2. a b c d Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste, S. 96
  3. Albanien: Ein Archäologie- und Kunstführer von der Steinzeit bis ins 19. Jahrhundert, S. 550
  4. Milan von Šufflay, S. 49
  5. John Van Antwerp Fine, S. 509
  6. Fan Stylian Noli, S. 36
  7. Ivan Božić, S. 364
  8. Oliver Jens Schmitt, S. 297
  9. Giammaria Biemmi, S. 61
  10. Historia e Popullit Shqiptar, Seite 310
  11. Akademia e Shkencave e Shqipërisë, S. 310
  12. a b c d Akademia e Shkencave e Shqipërisë, S. 310
  13. Rosario Jurlaro, S. 54
  14. a b c Ivan Božić, S. 344
  15. Verbindung Dukagjini - Arianiti Comneno
  16. Robert Elsie, S. 43