Papilio (Gattung)

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Papilio

Schwalbenschwanz (Papilio machaon)

Systematik
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Unterordnung: Glossata
Überfamilie: Papilionoidea
Familie: Ritterfalter (Papilionidae)
Unterfamilie: Papilioninae
Gattung: Papilio
Wissenschaftlicher Name
Papilio
Linnaeus, 1758

Papilio ist eine Gattung von Schmetterlingen (Tagfalter) aus der Familie der Ritterfalter (Papilionidae).

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abbildung g) zeigt eine typische Antenne der Gattung Papilio
Raupe von Papilio ulysses mit fleischigem Horn
Puppen von Papilio dardanus

Die Imagines haben lange Antennen mit einem leicht gebogenen, keulenförmigen Ende, das nicht zusammengedrückt ist. Die Palpi sind sehr kurz und ragen nicht über die Augen hinaus. Das dritte, terminale Glied ist sehr klein. Die Beine sind Laufbeine. Die Tibien der Hinterbeine tragen zwei Dornen. Die Krallenglieder sind nicht geteilt. Die Hinterflügel sind ausgebogt und bei vielen Arten mit einer schwanzartigen Auslappung. Bei einigen Arten tritt dieser Schwanz nur bei einem Geschlecht auf, bei anderen Arten fehlt er ganz.[1] Der Innenrand der Flügel ist konkav oder gefurcht.[2]

Die Raupen sind glatt und nackt, häufig bunt ornamentiert. Einige Arten bilden ein fleischiges Horn. Die ersten beiden Glieder sind schlanker und können unter das dritte und vierte Glied zurückgezogen werden.[3]

Die Puppen sind kantig und etwa in der Mitte mit einem seidenen Band fixiert.

Mimikry[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Weibchen von Papilio dardanus Brown (Peter Brown 1776) sind polymorph und können zahlreiche verschiedene ungenießbare Tiere imitieren. Dieser Effekt wurde zuerst 1869 von Roland Trimen beschrieben.[4]

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Papilio ist fast über die ganze Erde verbreitet. Die meisten Arten finden sich jedoch in den Tropen. In der neuen Welt finden sich mehr Arten als in der alten Welt. Allein in Brasilien sind zwischen 40 und 50 Arten heimisch, auch auf Inseln im Indischen Ozean vor allem auf Java liegen Verbreitungsschwerpunkte.

In Europa sind nur drei Arten heimisch, dies sind Papilio alexanor, der Korsische Schwalbenschwanz (Papilio hospiton) und der Schwalbenschwanz (Papilio machaon).[5]

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die innere Systematik der Gattung ist noch unklar, es gibt mehrere verschiedene Vorschläge die Gattung in Untergattungen und Gruppen zu teilen. Bekannte Einteilungen sind die von Munroe aus dem Jahr 1961[6], die von Hancock (1983)[7], die von Igarashi (1984)[8] und die von Hauser u. a. aus dem Jahr 2002.[9] Eine molekulargenetische Studie aus dem Jahr 2004 kommt zu noch anderen Ergebnissen.[10]

Arten (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alphabetisch innerhalb der Gruppen sortiert:[11]

Untergattung Papilio Linnaeus, 1758:

Untergattung Princeps Hübner, 1807:

Untergattung ?:

Untergattung Achillides Hübner, 1819:

  • ulysses Gruppe:
Papilio montrouzieri

Untergattung Heraclides Hübner, 1819:

Untergattung Pterourus Scopoli, 1777:

Untergattung Sinoprinceps Hancock, 1983:

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • James Duncan: British Butterflies. In: Sir William Jardine (Hrsg.): The Naturalists Library, Entomology. Band III. Edinburgh 1835, S. 92 ff. (englisch, Online in der Google-Buchsuche).
  • James Duncan: Foreign Butterflies. In: Sir William Jardine (Hrsg.): The Naturalists Library, Entomology. Band V. Edinburgh 1837, S. 93 ff. (englisch, Online in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Duncan, 1837.
  2. Duncan, 1835.
  3. Duncan 1937.
  4. Roland Trimen: X. On some remarkable Mimetic Analogies among African Butterflies. In: Transactions of the Linnean Society of London, vol. (1869), issue 3, S. 497–522. DOI:10.1111/j.1096-3642.1869.tb00538.x
  5. Papilio. Fauna Europaea, abgerufen am 8. Dezember 2014.
  6. E. G. Munroe: The classification of the Papilionidae (Lepidoptera). In: Canadian Entomology Supplies. Band 17, 1961, S. 1–51 (englisch).
  7. D. L. Hancock: Classification of the Papilionidae (Lepidoptera): A phylogenetic approach. In: Smithersia. Band 2, 1983, S. 1–48 (englisch).
  8. S. Igarashi: The classification of the Papilionidae mainly based on the morphology of their immature stages. In: Tyo to Ga. Band 34, 1984, S. 41–96 (englisch).
  9. C. L. Hauser, R. de Jong, G. Lamas, K. Robbins, C. Smith, R. I. Vane-Wright: Papilionidae–Revised GloBIS/GART species checklist, 2nd draft. In: Tex. Mem. Mus. Band 29, 2002, S. 1–25 (englisch, Online). Online (Memento des Originals vom 27. Februar 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.insects-online.de
  10. Evgueni V. Zakharov, Michael S. Caterino, Felix A. H. S Perling: Molecular Phylogeny, Historical Biogeography, and Divergence Time Estimates for Swallowtail Butterflies of the Genus Papilio (Lepidoptera: Papilionidae). In: Syst. Biol. Band 53, Nr. 2, 2004, S. 193–215, doi:10.1080/10635150490423403 (englisch).
  11. nic.funet.fi, 2010.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Papilio – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien