Parlamentswahl in Grenada 2008

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Die Allgemeinen Wahlen in Grenada 2008 (General Elections) wurden in Grenada am 8. Juli 2008 durchgeführt. Von insgesamt fünfzehn Sitzen gewann der oppositionelle National Democratic Congress (NDC) elf Sitze und die regierende New National Party (NNP) vier, womit die NDC erstmals seit 1995 an die Macht kam Mal.[1][2]

Wahlkampf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In ihrem Wahlprogramm, welches am 25. Juni 2008 vorgestellt wurde, versprach die NNP die Schaffung von 4.000 Arbeitsplätzen und ein Wirtschaftswachstum von 4 %.[3]

Meinungsumfragen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine vom Caribbean Development Research Services vom 6. bis 9. Juni durchgeführte Umfrage ergab, dass die NNP 36,4 %, die NDC 32,3 %, die Grenada United Labour Party (GULP) 1,1 % und das People’s Labor Movement (PLM) mit 0,8 % der Stimmen rechnen konnten.[3] Die beiden letzteren bildeten später eine Wahl-Allianz: die Labour Platform.

Ausgang der Wahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein bemerkenswertes Ergebnis der Wahl war die Niederlage des stellvertretenden Premierminister Gregory Bowen von der NNP in seinem Wahlkreis St. George South East gegenüber dem Pastor Karl Hood vom NDC.[4] Mitchell wurde im Wahlkreis St. George North West wiedergewählt.[5][6]

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erfolge der Parteien nach Wahlkreis 2008.
Sitzverteilung
Wahlen 2008[7]
Partei Stimmen % Sitze +/-
National Democratic Congress 29.007 51,17 11   +4
New National Party 27.189 47,96 4   −4
Labour Platform (GULPPLM) 478 0,84
Unabhängige 12 0,02
Gültige Stimmen 56.686 99,61
Ungültige Stimmen 222 0,39
Gesamt 56.908 100
Nichtwähler 27.323 38,26
Wahlberechtigte / Wahlbeteiligung 71.751 79,31

Abgeordnete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wahlkreis Kandidat Partei
Carriacou and Petite Martinique Elvin Nimrod New National Party
Saint Andrew North East Roland Bhola New National Party
Saint Andrew North West Alleyne Walker National Democratic Congress
Saint Andrew South East Patrick Simmons National Democratic Congress
Saint Andrew South West Sylvester Quarless National Democratic Congress
Saint David Denis Lett National Democratic Congress
Saint George North East Nazim Burke National Democratic Congress
Saint George North West Keith Mitchell New National Party
Saint George South Glynis Roberts National Democratic Congress
Saint George South East Karl Hood National Democratic Congress
Town of St. George Peter David National Democratic Congress
Saint John Parish, Grenada Michael Church National Democratic Congress
Saint Mark Parish, Grenada Clarice Modest-Curwen New National Party
Saint Patrick East Tillman Thomas National Democratic Congress
Saint Patrick West Joseph Gilbert National Democratic Congress

Reaktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) beobachtete die Wahlen und beschrieb „den Wahlprozess in Grenada während der Parlamentswahlen als äußerst positiv, mit relativ wenigen Bereichen, die verbessert werden könnten.“[8] Alle Wahllokale wurden beobachtet und die Wähler waren ruhig und brav.

Eine politische Partei im nahegelegenen Dominica, People’s Democratic Movement, führte den Sieg auf Mitchells „Arroganz, Intoleranz gegenüber Kritik und mangelnde Rücksprache mit dem Volk“ während seiner Amtszeit zurück.[9]

Nachwirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

NDC-Führer Tillman Thomas trat am 9. Juli die Nachfolge von Keith Mitchell von der NNP als Premierminister von Grenada an.[1][4] Er wurde im Grenada Trade Center in Grand Anse, St. George’s von Generalgouverneur Daniel Williams vereidigt.[4] Thomas versprach „Offenheit und Transparenz“ und sagte, er werde „die Politik der Inklusion“ („the politics of inclusion“) praktizieren.[1] Mitchell seinerseits sagte, dass die Menschen für den Wandel gestimmt hätten, und gratulierte Thomas.[4] Thomas’ Kabinett, bestehend aus 17 Mitgliedern, wurde am 13. Juli im Nationalstadion vereidigt. Thomas fungierte nicht nur als Premierminister, sondern übernahm auch die Ressorts Recht, nationale Sicherheit, Information und öffentliche Verwaltung (Legal Affairs, National Security, Information, and Public Administration). Zwei Mitglieder von Nichtregierungsorganisationen, die nicht dem NDC angeschlossen waren, wurden in das Kabinett aufgenommen: Franca Bernadine als Ministerin für Bildung und Humanressourcen (Education and Human Resources) und Jimmy Bristol als Generalstaatsanwalt (Attorney-General).[10]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c New Grenada prime minister vows to boost economy, lower cost of living. Associated Press (International Herald Tribune) 9. Juli 2008. Archivlink
  2. Grenada opposition wins general election. In: Jamaica Observer. 10. Juli 2008, archiviert vom Original am 11. Juli 2008; abgerufen am 10. Juli 2008 (englisch).
  3. a b Ruling Party Leads All in Grenada. Angus Reid Global Monitor. 29. Juni 2008 Archivlink.
  4. a b c d George Worme: Thomas wins by a landslide in Grenada. The Nation (Barbados) nationnews.com 10. Juli 2008. Archivlink
  5. A decisive victory: Let there be no doubt. GrenadaBroadcast.com. Archivlink
  6. New prime minister of Grenada sworn in. Caribbean Net News, 10. Juli 2008, archiviert vom Original; abgerufen am 10. Juli 2008 (englisch).
  7. Caribbean Elections. (Memento des Originals vom 20. November 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.caribbeanelections.com caribbeanelections.com.
  8. „the electoral process in Grenada during the General Elections as extremely positive, with relatively few areas that could be improved.“ OAS observers report few problems with Grenada election process. Caribbean Net News. 2008-07-10 Archivlink
  9. „arrogance, intolerance to criticism and lack of consultation with the people.“ Talks of Grenada’s election buzzing in Dominica. In: Dominica News Online. dominicanewsonline.com 2008-07-10. Archivlink
  10. Linda Straker: Seventeen Member Cabinet Appointed in Grenada. CaribWorldNews. caribbeanworldnews.com 14. Juli 2008. Archivlink