Paul Stein (Bergbauingenieur)

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Paul Stein (* 5. Februar 1874 in Düsseldorf; † 6. Oktober 1956 in Recklinghausen) war ein deutscher Bergingenieur und Industriemanager im Bergbau, der als Generaldirektor die Zeche Auguste Victoria in Marl-Hüls leitete.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Studium des Bergbaus an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, der Bergakademie Berlin und der Technischen Hochschule Aachen wurde Stein 1903 kaufmännischer und technischer Leiter der Gewerkschaft „Auguste Victoria“ und erhielt am 12. November 1906 die Generalvollmacht. Er behielt den Posten des 1. Direktors bis 1939, als er durch Gustav Schmid abgelöst und bis 1945 Generalbevollmächtigter des Grubenvorstands wurde. Er gehörte viele Jahre auch dem Grubenvorstand der Zeche Brassert an und nahm neben der Führung der beiden Bergwerke zahlreiche Funktionen in bergbaulichen Ausschüssen wahr.[1] Er war Mitglied im Verwaltungsrat der I.G. Farben und ab Januar 1931 Präsident der Industrie- und Handelskammer Münster.[2][3]

Er war nach Aussage von Georg von Schnitzler Teilnehmer des Geheimtreffens vom 20. Februar 1933 bei Adolf Hitler und Hermann Göring.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paul Steins Vater war der Düsseldorfer Unternehmer August Stein, der zu den Gründern der Gewerkschaft „Auguste Victoria“ zählte. Er war verheiratet mit Agnes, der Tochter des Bergbaumanagers Emil Krabler.[2] Mit ihr hatte er sechs Söhne, von denen zwei ebenfalls das Bergfach einschlugen. Sein Sohn Rudolf Stein leitete 1963 die Rettungsaktionen beim Grubenunglück von Lengede.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • o. V.: Paul Stein und sein Werk. Die Entstehung und Entwicklung der Gewerkschaft Auguste Victoria in Marl-Hüls. In: Heimatblätter für das Amt Marl, Band 1 (1939), S. 21–25.
  • Gabriele Unverferth: Stein, Paul. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 25, Duncker & Humblot, Berlin 2013, ISBN 978-3-428-11206-7, S. 137 f. (Digitalisat).
  • Gewerkschaft Auguste Victoria GmbH (Hrsg.): Das AV Buch. Rudolf Winkelmann, Recklinghausen 1997, ISBN 3-921052-59-9.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Marl, 1997, S. 28
  2. a b Evelyn KrokerEmil Krabler. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, ISBN 3-428-00193-1, S. 630 (Digitalisat).
  3. Ralf Stremmel: Kammern der gewerblichen Wirtschaft im „Dritten Reich“. Allgemeine Entwicklungen und das Fallbeispiel Westfalen-Lippe. (= Untersuchungen zur Wirtschafts-, Sozial- und Technikgeschichte, Band 5.) Ardey-Verlag, Dortmund / Münster 2005, ISBN 3-87023-197-1, S. 140.
  4. Bergbau-Archiv Bochum, Bestand 116 „Rudolf Stein, Recklinghausen“, online auf archive.nrw.de