Pehernefer

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Pehernefer in Hieroglyphen
F22
r
nfr

Pehernefer (Peher-nefer)
Pḥ-r-nfr

Pehernefer (auch Peher-nefer geschrieben) war ein altägyptischer Beamter, der in der Übergangszeit von der 3. Dynastie zur 4. Dynastie während des Alten Reiches wirkte. Er diente den Königen (Pharaonen) Huni (Ende der 3. Dynastie) und Snofru (Beginn der 4. Dynastie).

Identität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pehernefer war seinen Grabinschriften zufolge unter anderem „Vorsteher des Schatzhauses“ (ägypt. Imi-ra-per-hedj) „Siegelträger des Schatzhauses“ (ägypt. Heri-sedjaut-per-hedj), „Kontrolleur des Audienzsaals“ (ägypt. Cherep-djech), „Aufseher über alle Arbeiten des Königs“ (ägypt. Imi-ra-kat-neb-inet-nesu) und „Aufseher über die königlichen Weinberge“ (ägypt. Imi-ra-schenut-neb-inet-nesu). Er war außerdem „Administrator der königlichen Pfalz 'Horus, der gesegnete Stern am Himmel'“ (ägypt. Adj-mer-Hor-seba-chentj-pet), „Administrator der Westlichen Wüste“ (ägypt. Adj-mer semet-imentet) und „Gouverneur von Busiris“ (ägypt. Hatia-djedu). Einzigartig für die 3./4. Dynastie ist Pehernefers Priestertitel „Priester des Seth-von-Sethroë“ (ägypt. Rech-Sutech-setjet).

Über seine Familie ist nichts bekannt. Hochrangige Amtskollegen seiner Zeit waren Chabausokar, Achtiaa und Metjen. Aus ihren erhaltenen Grabinschriften geht hervor, dass Ägypten unter den Königen Huni und Snofru offenbar eine neue Blütezeit erfuhr und das Verwaltungssystem florierte. Hohe Ämter wurden streng geführt und waren nur durch Erbschaften übertragbar.

Grab[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pehernefers Grab gilt als verschollen. Es befand sich ehemals in Sakkara-Nord, ging aber verloren. Erhalten sind nur die Abzeichnungen der Grabinschriften, die der französische Ägyptologe Gaston Maspero 1893 veröffentlichte und die vom deutschen Ägyptologen Hermann Junker 1939 untersucht und übersetzt wurden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Michel Baud: Famille royale et pouvoir sous l’Ancien Empire égyptien. Tome 2 (= Bibliothèque d’Étude. Band 126/2). Institut Français d’Archéologie Orientale, Kairo 1999, ISBN 2-7247-0250-6, S. 449 (PDF; 16,7 MB).
  • Hermann Junker: Pḥrnfr. In: Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde. 75. Ausgabe, Hinrichs, Leipzig 1939, S. 63–84.
  • Gaston Maspero: Études de mythologie et d’archéologie égyptienne. 2. Band, Paris 1893 (Volltext).
  • Hratch Papazian: Departments, Treasuries, Granaries and Work Centers. In: Juan Carlos Moreno García (Hrsg.): Ancient Egyptian Administration. Brill, Leiden 2013, ISBN 9004250085, S. 73–74.
  • Jean-Pierre Pätznick: Die Siegelabrollungen und Rollsiegel der Stadt Elephantine im 3. Jahrtausend v. Chr. Spurensicherung eines archäologischen Artefaktes (= British archaeological reports. Band 1339). Archaeopress, Oxford 2005, ISBN 1841716855, S. 5 & 181.
  • Bertha Porter, Rosalind L. B. Moss: Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs and PaSeschseschetngs. Band III: Memphis. Part 2. Saqqara to Dahshur. 2. Auflage. Oxford University Press, Oxford 1981, S. 449 (Volltext als PDF; 33,5 MB).
  • Toby A. H. Wilkinson: Early Dynastic Egypt. Routledge, London 2002, ISBN 0-203-02438-9, S. 109, 110, 114, 119 und 121.