Pierre Bonnier

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Pierre Bonnier (* 16. August 1861 in Templeuve (Nord) (Département du Nord); † 22. März 1918 in Paris) war ein französischer Mediziner.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pierre Bonnier hatte drei Geschwister. Er war wie sein jüngerer Bruder Charles (1863–1926) Sozialist, aber im Gegensatz zu ihm überzeugter Dreyfus-Anhänger. Politisch war er ein Anhänger von Jules Guesde. Er verspürte früh die Neigung, eine künstlerische Laufbahn einzuschlagen und zog dabei in seiner Begeisterung für Richard Wagner den Bruder Charles mit. Er veranlasste ihn wohl auch, Anhänger von Stéphane Mallarmé zu werden. Mallarmé wandte sich in späteren Jahren auch persönlich Pierre Bonnier zu. Die älteren Geschwister waren Louis (1856–1946) und Jules (1859–1908).[2] Pierre Bonnier wurde 1890 zum Doktor der Medizin ernannt. Im selben Jahr wurde er Konsiliarius für HNO-Krankheiten im Hôpital Cochin in Paris. 1897 nahm er auch die Tätigkeit eines Assistenten am Krankenhaus Hôtel-Dieu in Paris auf.[3]

Leistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pierre Bonnier war erfolggekröntes Mitglied der Medizinischen Fakultät, der Medizinischen Akademie und der Akademie der Wissenschaften in Paris. 1897 wurde er Mitglied der Biologischen Gesellschaft, 1902 Mitglied des Psychologischen Instituts und 1903 der Neurologischen Gesellschaft.[3] Auch war er Präsident der Otologischen Gesellschaft.[4]

Noch heute ist die nach ihm benannte Bezeichnung des Bonnier-Syndroms geläufig.[5] 1905 schlug er den Begriff „Aschématie“ für bestimmte zönästhetische Störungen vor und war damit für die noch heute gültige Begriffsbildung des Körperschemas prägend.[6][7]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • L’action directe sur les centres nerveux: centrothérapie
  • Le Sens des attitudes
  • La Voix, sa culture physiologique (théorie nouvelle de la phonation). Conférences faites au Conservatoire de musique de Paris en 1906 - Bibliothèque nationale de France (BNF)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. FRBNF12950211. BNF-Katalog
  2. Charles Bonnier: Les souvenirs de Charles Bonnier. Un intellectuel socialiste européen à la Belle Époque. Hrsg. von Gilles Candar; Vorwort von Madeleine Rebérioux.Presses universitaires du Septentrion, Documents et témoignage, Villeneuve d’Ascq (Nord) 2001 (mit Schriftenverzeichnis), ISBN 978-2-85939-634-3, S. 17–18, books.google.be@1@2Vorlage:Toter Link/books.google.be (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. a b Revue hebdomadaire de laryngologie, d’otologie et de rhinologie. Doin, Paris 1907, S. 659, Banque d’images universitaire à Paris (BIU) Cote: 091487, Empl. de l’image: n° 28.
  4. Bibliothèque interuniversitaire de médecine et d’odontologie de Paris
  5. Bonnier Syndrom. In: Norbert Boss (Hrsg.): Roche Lexikon Medizin. 2. Auflage. Hoffmann-La Roche AG und Urban & Schwarzenberg, München 1987, ISBN 3-541-13191-8, S. 228, siehe auch gesundheit.de/roche
  6. Cénesthésiopathie. In: Marcel Garnier: Dictionnaire des Termes techniques de Médecine. 18. Auflage. Lib. Maloine, Paris 1965, S. 172
  7. Pierre Bonnier: L’Aschématie. In: Revue de Neurologie, vol. 12. 1905, S. 605–609.