Platin(IV)-chlorid

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Kristallstruktur
Kristallstruktur von Platin(IV)-chlorid
_ Pt4+ 0 _ Cl
Allgemeines
Name Platin(IV)-chlorid
Andere Namen
  • Platintetrachlorid
  • Platinum tetrachloratum
Verhältnisformel PtCl4
Kurzbeschreibung

rotbrauner Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 236-645-1
ECHA-InfoCard 100.033.300
PubChem 26031
ChemSpider 24245
Wikidata Q426312
Eigenschaften
Molare Masse 336,90 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte
  • 4,30 g·cm−3 (20 °C)[2]
  • 2,43 g·cm−3[3]
Schmelzpunkt

Zersetzung bei 370 °C[2]

Löslichkeit

gut in Wasser (587 g·l−1 bei 25 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301​‐​314​‐​317​‐​334
P: 260​‐​264​‐​280​‐​301+330+331​‐​305+351+338​‐​310[2]
Toxikologische Daten

276 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Platin(IV)-chlorid ist eine anorganische chemische Verbindung des Platins aus der Gruppe der Chloride.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platin(IV)-chlorid entsteht beim Lösen von Platin in Königswasser durch Zerfall der zunächst entstehenden Hexachloridoplatinsäure; die tief, aber rein gelbe Lösung gibt beim Verdampfen eine rotbraune Salzmasse, welche beim Austreiben des Kristallwassers braunrot wird.

Es kann auch durch Chlorierung von Platin mit Sulfurylchlorid im Vakuum bei 350 °C gewonnen werden.[1]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platin(IV)-chlorid ist ein rotbraunes, kristallines und hygroskopisches Salz. Es schmeckt widrig scharf metallisch, ist löslich in Wasser, Ethanol und Diethylether, färbt organische Stoffe braunrot, gibt beim Erhitzen grünlichgraues, unlösliches Platin(II)-chlorid PtCl2 und hinterlässt letztendlich Platin.

Es ist hygroskopisch und nimmt beim Stehen an Luft Wasser bis zum hellgelben Pentahydrat PtCl4·5H2O auf.[1]

Platin(IV)-chlorid besitzt eine orthorhombische Kristallstruktur mit der Raumgruppe Pbca (Raumgruppen-Nr. 61)Vorlage:Raumgruppe/61.[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Georg Brauer (Hrsg.) u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band III, Ferdinand Enke, Stuttgart 1981, ISBN 3-432-87823-0, S. 1709.
  2. a b c d e f Eintrag zu Platin(IV)-chlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 23. Juli 2016. (JavaScript erforderlich)
  3. a b Jean d’Ans, Ellen Lax, Roger Blachnik: Taschenbuch für Chemiker und Physiker. Springer DE, 1998, ISBN 3-642-58842-5, S. 676 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Cotton, S. A. Chemistry of Precious Metals, Chapman and Hall (London): 1997. ISBN 0-7514-0413-6.