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Absturz einer MiG-21 in Cottbus 1975 - Bautzen - Biehla (Elsterwerda) - Cottbus - Geschichte von Cottbus - Geschichte von Görlitz - Hermann Hammerschmidt - Oberlausitz - Wilhelm Riedel - Schloss Mückenberg - Verlorener Zug - Wendisch-Deutsche Doppelkirche - Wendisches Seminar - Zgorzelec

MiG-21SPS der Nationalen Volksarmee (3252035773)
MiG-21SPS der Nationalen Volksarmee (3252035773)

Der Absturz einer MiG-21 in Cottbus 1975 gilt als das schwerste Unglück mit einem Militärflugzeug der Nationalen Volksarmee der DDR. Er ereignete sich am 14. Januar 1975 im Cottbuser Stadtteil Schmellwitz. Eine MiG-21 SPS der Luftstreitkräfte der NVA stürzte auf einem vom Flugplatz Cottbus-Nord ausgehenden Werkstattflug im Landeanflug in ein Wohngebäude. Sechs Bewohnerinnen sowie der Pilot kamen ums Leben.


Bautzen, obersorbisch Budyšin (siehe auch unter Name der Stadt), ist eine Große Kreisstadt in Ostsachsen. Die historische Hauptstadt der Oberlausitz liegt an der Spree und hat rund 42.000 Einwohner. Obwohl in der Stadt selbst nur eine kleine sorbische Minderheit von 5 bis 10 % der Bevölkerung wohnt, gilt sie als das politische und kulturelle Zentrum der Sorben in der Oberlausitz.


Die Breite Straße im historischen Ortskern von Biehla
Die Breite Straße im historischen Ortskern von Biehla

Biehla ist ein Stadtteil der südbrandenburgischen Kleinstadt Elsterwerda im Landkreis Elbe-Elster. Er befindet sich im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft an der nordwestlichen Grenze des Schradens, einem Niederungsgebiet des Flusses Schwarze Elster, und fand erstmals im Jahre 1247 urkundliche Erwähnung. Am Südhang der Güterbank, einer 153 Meter hohen Erhebung zwischen Biehla und dem Stadtteil Kraupa, wurde bis Mitte des 19. Jahrhunderts traditionell Wein angebaut. Später siedelten sich in Biehla neben der herkömmlichen Landwirtschaft Forstbaumschulen an. Mit der 1874 und 1875 erfolgten Inbetriebnahme der sich im Stadtteil kreuzenden Eisenbahnstrecken Węgliniec–Falkenberg/Elster und Berlin-Dresden setzte die Industrialisierung des Ortes ein, mit der die Einwohnerzahl stark anstieg. Im Jahr 1940 wurde Biehla in die benachbarte Stadt Elsterwerda eingemeindet. Auf dem nördlich gelegenen Winterberg steht 140 m ü. NN ein zwischen 1913 und 1914 errichteter und bis in die Niederungen der Schwarzen Elster weit sichtbarer Wasserturm, dessen Fassade nach dem Vorbild des Leipziger Völkerschlachtdenkmals gestaltet wurde. Neben der Wasserversorgung sollte er gleichzeitig als Wahrzeichen des Ortes dienen. Ein weiteres das Ortsbild prägendes Bauwerk ist der unter Denkmalschutz stehende Glockenturm aus dem Jahr 1862 im Zentrum des Stadtteils.


Der Spremberger Turm
Der Spremberger Turm

Cottbus (sorbisch Chóśebuz), ist eine Stadt im Osten Deutschlands. Sie ist nach der Landeshauptstadt Potsdam die zweitgrößte Stadt Brandenburgs. Neben Brandenburg an der Havel, Frankfurt (Oder) und Potsdam ist Cottbus eines der vier Oberzentren des Bundeslandes Brandenburg und hat den Status einer kreisfreien Stadt. Seit 1976 ist Cottbus eine Großstadt mit mehr als 100.000 Einwohnern. Die Stadt ist ein Dienstleistungs-, Wissenschafts- und Verwaltungszentrum.


Stadtplan von Cottbus aus dem Jahr 1720
Stadtplan von Cottbus aus dem Jahr 1720

Die Geschichte von Cottbus beginnt nicht erst mit der ersten urkundlichen Erwähnung, sondern bereits mit der Vor- und Frühgeschichte des Lausitzer Raumes. Zeugnisse dieser frühen Phase der Besiedlung sind vor allem im Stadtmuseum und Stadtarchiv von Cottbus zu sehen. Aus den schriftlich überlieferten Jahrhunderten gibt es mehr als 130 verschiedene Schreibweisen des Namens Cottbus. Ältester bekannter Name ist Chotebuz, einer der ungewöhnlichsten ist Kukubuzl. Weitere Beispiele sind Kottbus, Chotibus, Cothebuz, Kotwos, Kohebuz, Godebutz oder Godabuss.


Karte der Stadt Görlitz und ihrer Vororte um 1750
Karte der Stadt Görlitz und ihrer Vororte um 1750

Die dokumentierte Geschichte von Görlitz beginnt 1071 mit der Ersterwähnung als „villa gorelic“ in einer Urkunde Heinrichs IV.. Im Einzugsbereich der Lausitzer Neiße um Görlitz finden sich aber Siedlungsspuren die bis in die Bronzezeit zurückreichen. Im Laufe ihrer Geschichte gehörte die Stadt Görlitz zu den Herrschaftsgebieten Böhmens, Brandenburgs, Sachsens und Preußens. Durch die Lage an zwei bedeutenden Handelswegen entwickelte sich der Ort von einer im 12. Jahrhundert am Fuß einer böhmischen Burg entstandenen Fernhandelssiedlung, zu einer wohlhabenden und überregional bedeutenden Handelsstadt. Eine erste Blüte erlebte sie, wie die von spätgotischen, renaissancezeitlichen und barocken Bauten geprägte Görlitzer Altstadt bis heute zeigt, im ausgehenden Mittelalter und in den ersten frühneuzeitlichen Dekaden. Mit dem Anschluss an das sächsische und später auch preußische Eisenbahnnetz, begann in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Görlitz die Industrialisierung. Nach Süden und Westen wurde die mittelalterliche Stadtanlage durch gründerzeitliche Wohn- und Villenviertel erweitert. Den Zweiten Weltkrieg überstand die Stadt in ihrer Bausubstanz nahezu unbeschadet. Die östlichen Vororte wurden, als Zgorzelec, Teil Polens.


Hermann Karl Siegfried Franz Hammerschmidt (* 21. August 1887 in Cottbus; † Dezember 1944 im Arbeitserziehungslager Oderblick bei Schwetig) war ein deutscher Rechtsanwalt und Notar. Er führte zusammen mit seinem Vater und einem seiner Brüder eine erfolgreiche Kanzlei in seiner Geburtsstadt Cottbus. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft war er ab 1933 der Judenverfolgung der Nationalsozialisten ausgesetzt. Durfte er aufgrund seines Fronteinsatzes im Ersten Weltkrieg zunächst noch seinem Beruf nachgehen, wurde ihm dies 1938 durch die 5. Verordnung zum Reichsbürgergesetz verboten. Stattdessen wurde er zum Konsulenten, einer Art Rechtsberater für Juden, ernannt. Zudem wurde er 1941 vollständig enteignet. Nach der Flucht eines seiner Söhne vom Zwangsarbeitsdienst wurde er festgenommen, im Dezember 1944 in ein Lager nahe Schwetig verbracht und dort kurz nach seiner Ankunft ermordet. Auch drei seiner fünf Geschwister wurden Opfer des Holocausts.


Die Oberlausitz (sorb. Hornja Łužica, lat. Lusatia superior) ist eine Region in Sachsen, im Land Brandenburg, sowie in Tschechien und Polen. Dabei sind jedoch die historisch-politischen und die kulturellen Grenzen der Oberlausitz nicht immer deckungsgleich. In Sachsen umfasst die Oberlausitz in etwa die Landkreise Kamenz, Bautzen, Löbau-Zittau und den Niederschlesischen-Oberlausitzkreis, sowie die beiden kreisfreien Städte Görlitz und Hoyerswerda. In Brandenburg gehört der südliche Teil des Landkreises Oberspreewald-Lausitz zur Oberlausitz (früher Kreis Senftenberg), der Städte wie Ruhland und Ortrand umfasst. Der seit 1945 polnische Teil der Oberlausitz zwischen den Flüssen Neiße und Queis gehört administrativ zur Woiwodschaft Niederschlesien (poln. Dolnośląskie).

Die alte "Hauptstadt" der Oberlausitz war Bautzen. Größte Stadt des Landes ist das zwischen Deutschland und Polen geteilte Görlitz-Zgorzelec.


Ferdinand Wilhelm Riedel (* 13. Juni 1829 in Cottbus; † 23. Januar 1916 in Berlin) war ein deutscher Tuchfabrikant und Wohltäter. Aus einfachen Verhältnissen stammend, gründete er 1853 seinen ersten Betrieb in Peitz. 1861 zog er nach Berlin um, wo er sein Geschäft deutlich erweitern konnte, sodass er am Ende seines Geschäftslebens mehrere Tuchfabriken besaß. Im Ruhestand engagierte er sich in seiner Geburtsstadt Cottbus für wohltätige Zwecke. So gründete er zunächst eine Stiftung, die Witwen und Waisen kostenlosen Wohnraum zur Verfügung stellte. Später folgten weitere Stiftungen, die jungen Menschen aus armen Verhältnissen einen guten Start in ihr Berufsleben ermöglichen sollten. Zudem sorgte er auch für kostenlosen Wohnraum für arme Alte. Für sein Engagement wurde er 1903 zum Ehrenbürger von Cottbus ernannt. Teile der von seinen Stiftungen errichteten Gebäude existieren noch heute. Sie werden vom Seniorenzentrum Riedelstift genutzt, das vom Arbeiter-Samariter-Bund betrieben wird.


Schloss Mückenberg um 1860 (Sammlung Alexander Duncker
Schloss Mückenberg um 1860 (Sammlung Alexander Duncker

Schloss Mückenberg war ein Schloss im Süden der Stadt Mückenberg, die seit 1950 Teil des südbrandenburgischen Lauchhammer ist.

Die erste urkundliche Erwähnung einer Burg in Mückenberg stammt aus dem Jahre 1278. Freifrau Benedicta Margareta von Löwendal, die 1716 ihren Wohnsitz nach Mückenberg verlegte und mit der Gründung des Lauchhammerwerkes als Begründerin des heutigen Industriestandorts gilt, ließ 1735 die alten Gebäude niederreißen und eine neue Schlossanlage errichten. Kurz vor seiner Fertigstellung fiel das Gebäude durch die Unachtsamkeit mehrerer Tischlergesellen einem Brand zum Opfer. Das sofort wiedererrichtete Schloss, ein zweistöckiger Dreiflügelbau, konnte schließlich 1737 bezogen werden.

Das Gebäude brannte in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs durch Brandstiftung bis auf die Grundmauern nieder. Die Ruine wurde später abgetragen. Erhalten geblieben sind der einstige Schlosspark, die Schlosskirche sowie einige Nebengebäude.


Gedenkstätte Schipkau
Gedenkstätte Schipkau

Als der Verlorene Zug, Verlorene Transport oder Zug der Verlorenen wird der letzte von drei Transporten bezeichnet, mit denen während der Zeit des Nationalsozialismus in der Endphase des Zweiten Weltkrieges Häftlinge vom Konzentrationslager Bergen-Belsen abtransportiert wurden, als sich die britischen Truppen dem Lager näherten. Dazu wurden zwischen dem 6. und 11. April 1945 drei Transportzüge mit insgesamt rund 6700 von der SS „Austauschjuden“ genannten Personen, man könnte auch Geiseln sagen, zusammengestellt und zur Abfahrt gebracht. Ihr Ziel war das Konzentrationslager Theresienstadt im Sudetenland.


Sakristei vor den beiden Kirchenschiffen, links wendische Kirche, rechts deutsche Kirche
Sakristei vor den beiden Kirchenschiffen, links wendische Kirche, rechts deutsche Kirche

Die Wendisch-Deutsche Doppelkirche (niedersorbisch Serbska cyrkej we Wetošowje) ist eine Doppelkirche in Vetschau/Spreewald. Die evangelische Kirche verfügt, bei gemeinsamen Turm und Sakristei, über zwei nebeneinander errichtete Kirchenschiffe. Der erste Kirchenbau an dieser Stelle dürfte bereits Ende des 13. Jahrhunderts im Zuge der Christianisierung der hier lebenden Wenden erfolgt sein. Diese wendische Kirche war aus Feld- und Raseneisensteinen gebaut. 1540, die Schlossherrschaft derer von Schlieben war evangelisch, erfolgte die Reformation.


Das Wendische Seminar (sorb. Serbski seminar) - offiziell eigentlich Lausitzer Seminar St. Petri - in Prag wurde 1724 als Ausbildungsstätte für den katholischen Priesternachwuchs der Oberlausitz gegründet. In den ersten Jahrzehnten lebten ausschließlich sorbische Studenten aus dem Einzugsbereich der Lausitzer Administratur im Wendischen Seminar. Nach der Änderung der Bistumsgrenzen kamen seit Ende des 18. Jahrhunderts auch deutsche Studenten. Das Seminar bestand bis 1922. In diesen nahezu 200 Jahren durchliefen in der Mehrheit sorbische Studenten die Anstalt. Deshalb hat das Prager Seminar einen wichtigen Platz in der Bildungsgeschichte des sorbischen Volkes.


Zgorzelec ist eine Stadt am östlichen Ufer der Lausitzer Neiße im polnischen Teil der Oberlausitz. Die Stadt gehört administrativ zum Powiat Zgorzelecki in der Woiwodschaft Niederschlesien. Bis zur Verwaltungsreform 1998 gehörte sie zur Woiwodschaft Jelenia Góra, die im Zuge der Reform aufgelöst wurde. Zgorzelec ist auch Sitz der gleichnamigen Landgemeinde und hat ca. 32.000 Einwohner.

Sie ist die polnische Nachbarstadt von Görlitz, deren Oststadt sie einst war. Die verstärkte Besiedlung der Ostvorstadt begann erst Ende des 19. Jahrhunderts. Die historische Gründerzeitbebauung an der Stadtbrücke kündet von der damaligen Ausdehnung des Görlitzer Stadtgebiets. Der Stadtteil wurde auch stark durch seine Kasernenbauten und das Militär geprägt.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der folgenden Grenzziehung entlang der Flüsse Oder und Neiße wurde der Ostteil von Görlitz polnisch. Der Stadtteil entwickelte sich in den nächsten Jahrzehnten zu einer eigenständigen polnischen Stadt. Heute ist sie Mitglied der Euroregion Neiße und bildet seit 1998 mit ihrer deutschen Nachbarstadt eine gemeinsame Europastadt.