Portal:Metal/Kein Satanismus = Kein Black Metal

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Abkürzung: P:ME/BM

Du hast beim Zurücksetzen Deiner Änderung einen Link auf diese Seite erhalten und fragst Dich jetzt warum Band XY nicht in der Kategorie:Black-Metal-Band stehen oder nicht als Black-Metal-Band geführt werden soll, obwohl die gängigen Musikmagazine der Metal-Szene stets Black Metal zur Band XY schreiben? Dann sei hier willkommen.

Diese Frage kommt häufig auf, wirklich sehr häufig, sie wird oft diskutiert und all zu oft erhitzen sich die Gemüter daran. Diese Seite versucht im Einklang mit dem Portal:Metal ein wenig Klarheit zu schaffen.

Satanismus und Black Metal

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Black Metal war ursprünglich kein Musikstil, sondern eine Bezeichnung für so unterschiedliche Bands wie Venom, Bathory, Hellhammer und Celtic Frost oder Mercyful Fate. Der tatsächliche Inhalt des Wortes Black vor dem Metal bezeichnete keinen Stil, sondern allein die satanistischen Texte.[1][2] Erst in den 1990er Jahren kam zu diese bestehende Definition eine weitere, eine musikalische hinzu. Diese musikalische Definition wurde seinerzeit mit Begriffen wie Black Death Metal umschrieben. Diese neuen Band orientierten sich in ihrem Habitus und ihrer Musik an der ersten Welle und radikalisierten diese. Sie wollten sich von den amerikanischen Death-Metal-Vertretern in Bermuda-Shorts und Batikhemden abgrenzen und Metal als etwas gefährliches verstanden wissen. Sie spielten nicht mehr mit satanischen Texten, sie nahmen sie ernst.[3] Ein Faktor, der bis heute dazu führte, dass es mitunter nicht mehr ausreichte, satanische Texte zu präsentieren: Die Musiker müssen demnach auch Satanisten sein (womit die Zuordnung ihrer Vorreiter wie Venom zum Streitthema wird). Zum Teil gibt es in der Szene sogar Diskussionen darum, welche Form des Satanismus als echter Satanismus und damit als Legitimation des Black Metals akzeptiert wird.

Musikbeispiele

Die folgenden Beispiele wurden ursprünglich von Benutzer:Sängerkrieg auf Wartburg zusammengestellt um die eigentliche musikalische Vielfalt des Black Metals, in einer der unzähligen Diskussionen zum Thema zu verdeutlichen:

Vorreiter
Vor der zweiten Welle
Zweite Welle

Selbsteinschätzungen

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Die musikalische Definition, welche Anfang der 90er entstand, grenzt Musik die in den 80ern auf Grund des Inhalts als Black Metal bezeichnet worden wäre überwiegend aus. Warum sonst sagt z.B. kaum jemand zu The Devil’s Blood Black Metal? Mehr noch, es wurden mit der Zeit auch weitere internationale Vertreter ausgegrenzt und das, was gemeinhin als Zweite Welle des Black Metal bezeichnet wird, wurde in der öffentlichen Wahrnehmung zur einzig anerkannten Stildefinition. Einer Stildefinition, die sich wenn nicht auf die norwegische, zumindest auf die skandinavische Szene begrenzte. Diese Stildefinition öffnet aber nicht die Tür für Musik, die sich stilistisch auf diesen Teil der Zweite Welle des Black Metal bezieht, sich inhaltlich aber nicht mit Satanismus und damit Black Metal überein bringen lässt. Sondern sie begrenzte den Begriff nur stärker. Es gab und gibt genügend Musiker, welche die zwingende Verbindung mit dem Satanismus unterstreichen.

„The true nature of black metal is Satanism. However, I believe you think of the conflict between underground vs. commercialism. If an artist compromises the satanic ideology, which is the true essence of black metal in order to reach an audience that's offended by Satanism they simply no longer play black metal! […] I definitely consider myself as a black metal artist. A true black metal artist is an individual who worship Satan through performing metal (among other ways).“

„Für mich hat Black Metal eine rein satanische Bedeutung.“

„Black Metal ist eine Kunstform, die auf Satanismus basiert. Viele Bands, die extreme Musik-Kunst performen, werden als Black Metal betitelt, was aber meiner Ansicht nach total falsch ist, weil sie keinen satanistischen Hintergrund haben und schon gar nicht in seinen Diensten sein Wort und seine Lehren verbreiten. Das ist nicht Black Metal! Das ist sicherlich extrem, aber kein Black Metal.“

„We were dedicated to the core to vital an subcultural underground world of harsh and devilish-inspired metal“

„Der Satanismus spielt natürlich eine Rolle bei unseren Texten, ohne Satanismus kein Black Metal. Der Ursprung des Black Metal war immer von Satanismus geprägt und so sollte es auch bleiben. [...] Euronymus[sic!] […] war der Wegbereiter der ganzen Szene und Darkthrone haben den Musikstil der zweiten Welle festgelegt. Die Marschrichtung vom Black Metal wurde satanisch ausgelegt...das ist doch klar (siehe Venom). Deswegen haben sich Enslaved auch Viking Metal genannt, das Grundgerüst der Musik stammt aus dem Black Metal aber die Texte hatten damit sicherlich nichts am Hut.“

Paragon Belial[8]

„Without Euronymous black metal would not be the same […]. Euronymous had this total Satan attitude. […] He was such a devil worshipper you wouldn’t believe it.“

Euronymous, als hier von Paragon Belial und Mortiis benannte und auch sonst stets als solche anerkannte zentrale Figur der zweiten Welle, machte deutlich was Black Metal ist und was nicht.

„in case someone hasn`t got it right - black metal has nothing to do with the music itself, both Blasphemy and Mercyful Fate are black metal, it`s the LYRICS, and they must be SATANIC. If not, it is NOT black metal […] If a band cultivates and worships Satan, it`s black metal.“

Einschätzungen der Fachliteratur

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Die Literatur, die es zum Thema Black Metal gibt, sieht es ebenso. Der Satanismus wird auch dort als fundamentaler ideologischer Aspekt des Black Metal herausgestellt.

„They have a notable recourse to Satanism, one of the fundaments of the spiritual dimension of Black Metal.“

Elodie Lesourd[10]

„Blackmetal steht mit seinem lautstarken Bekenntnis zum Satanismus in krassem Gegensatz zum Whitemetal.“

Bettina Roccor: Heavy Metal Die Bands. Die Fans. Die Gegner.[11]

„Black Metal ist mehr als Musik. Aussagen von Musikern, dass jede Metal-Spielart in Verbindung mit satanischen Texten Black Metal sei, verdeutlichen die Wichtigkeit der Ideologie und die eher untergeordnete Rolle des Musikstils“

Hitzler und Niederbacher: Leben in Szenen.[12]

Der Diskurs um die Relevanz des Satanismus für den Black Metal wurde für Eugene Thacker zum Exempel für eine „›postsäkulare‹ Ära, in der die Themen Religion, Theologie und Mystik in oft stumpfsinnige Weise in unsere Welt zurücksickern.“ Dabei hielt er fest, dass „die Gleichung Schwarz = Satanismus das bestimmende Definitionsmerkmal des Black Metal“ zu sein scheint.[13]

Aber im Rock Hard steht…

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Jetzt kommt normalerweise das Argument, dass die Band XY überall so bezeichnet wird, mit diversen Links, einigen Verweisen und ein paar Zitaten. Ja das ist so, es ist bei vielen Bands so, die durch diese Begriffsbestimmung ausgeschlossen werden. Die Begriffsdefinition steht jedoch, sie ist so in der gängigen Literatur zu finden und daher ebenso in den Artikel zum Thema eingeflossen. Daraus entsteht ein grundlegendes Problem:

Die Bezeichnung der nicht satanischen Band XY als Black Metal widerspricht der Literatur und damit auch dem Genreartikel zum Black Metal.

Daran können auch Musikjournalisten nichts ändern, sie benutzen den Begriff meistens vereinfacht um allein den musikalischen Aspekt zu umschreiben, nicht um sich mit den Inhalten der Band auseinanderzusetzen und nicht um das Genre als Ganzes zu erfassen.

Wie geht man damit jetzt um?

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Das Vorgehen und die Beurteilung der unterschiedlichen Belege ist den Regeln der Wikipedia zu entnehmen.

An WP:Q halten. Dabei „Belege prüfen“ beachten, genauer den Punkt: Sind „deine Informationsquellen in der Darstellung der Fakten zuverlässig?“. Hier stoßen die musikjournalistischen Quellen, welche die besagte Band XY als Black Metal referenzieren, an die Quellen der Genredefinitionen, welche Band XY per Begriffsdefinition aus dem Genre ausschließt. Ähnliche Problemstellungen sind in der Wikipedia bekannt, weshalb WP:Q auch auf diese Frage eingeht und sich entsprechend äußert: „Im Falle miteinander in Konflikt stehender Aussagen ist in der Regel wissenschaftlicher Literatur der Vorzug zu geben; Quellen, die offensichtlich im Widerspruch zum wissenschaftlichen Kenntnisstand stehen, sind nur in gut begründeten Ausnahmefällen zulässig und als solche auszuweisen.“ Daher und um die Konsistenz zwischen Band- und Genreartikeln zu wahren sind Bands, die einer Genredefinition nach wissenschaftlichem Kenntnisstand nicht entsprechen, in der Kategorie, ohne eine auf validen Quellen basierende Überarbeitung der Genreartikel, nicht sinnvoll. Das gilt auch, wenn Musikzeitschriften, Online-Magazine oder die Interpreten selbst diese Zuordnung vornehmen, diese Quellen befassen sich ja nicht mit dem Genre, sondern nur mit der Band, meistens sogar nur mit einem Album in Form einer Kritik.

Aus der Einleitung und der Kategorie sollte die Zuordnung als Black Metal also raus bleiben, denn die Kategorien basieren ja auf den Genreartikeln und nicht auf den Bandartikeln, weshalb die Kategorie nicht dem Genre widersprechen darf. Aus der Box sollte die Bezeichnung ebenso raus bleiben, weil erstens Box- und Kategorie-Zuordnung im Artikel sonst widersprüchlich werden, und zweitens weil es per Genre-Definition falsch wäre.

Der Vollständigkeit halber kann diese populäre Zuordnung, oder gelegentliche Selbstreferenzierung, im Fließtext in dem meistens vorhandenen Absatz Stil erwähnt, erklärt und relativiert werden um eben diese Frage nach „Warum ist das denn jetzt hier anders als in meiner Lieblingsmusikzeitschrift benannt?“ zu erklären.

Möglicher Text in der Stilbeschreibung Die Musik der Band orientiert sich am Stil der als Zweite Welle des Black Metals populären Bands, wird jedoch aufgrund der fehlenden satanischen Inhalte nicht dem Genre zugeordnet. In Berichten über die Band wird auf diese Unterscheidung häufig verzichtet.
Als Kopiervorlage Die Musik der Band orientiert sich am Stil der als [[Black Metal#Die „zweite Welle“|Zweite Welle des Black Metals]] populären Bands, wird jedoch aufgrund der fehlenden satanischen Inhalte nicht dem Genre zugeordnet. In Berichten über die Band wird auf diese Unterscheidung häufig verzichtet.

Immer noch unzufrieden

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OK. Du kannst Dich natürlich an das Portal:Metal mit deinem Anliegen wenden, aber bedenke dabei, dass hier schon darauf verwiesen wurde, dass diese Diskussion wirklich schon oft, sehr oft geführt wurde.

Einzelnachweise

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  1. Joel McIver: Justice For All: The Truth About Metallica. Updated edition. Omnibus Press 2009.
  2. Daniel Ekeroth: Swedish Death Metal. Second edition. Brooklyn, NY: Bazillion Points 2009, S. 162, abgerufen am 8. Oktober 2012.
  3. Ian Christe: Sound of the Beast. The Complete Headbanging History of Heavy Metal. HarperEntertainment, New York, NY 2003, ISBN 0-380-81127-8, S. 272.
  4. EF: Nortt Interview. The Gauntlet, abgerufen am 11. März 2017.
  5. Sonia: Gorgoroth. Metalsphere, abgerufen am 31. März 2017.
  6. Fafnir: GORGOROTH (KING OV HELL). Terrorverlag, abgerufen am 12. April 2017.
  7. Ian Christe: Sound of the Beast. The Complete Headbanging History of Heavy Metal. HarperEntertainment, New York, NY 2003, ISBN 0-380-81127-8, S. 273.
  8. Paragon Belial - ...ohne Satanismus kein Black Metal... (Interview, 2009). Schwermetall.ch, abgerufen am 20. Juni 2014.
  9. Bård G. Eithun: The True Mayhem. In: Bård G. Eithun (Hrsg.): Orcustus. The Shadow of the Golden Fire. Nr. 2, 1992, S. 38.
  10. Baptism or Death in Helvete: a Journal of Black Metal S. 36
  11. Bettina Roccor: Heavy Metal. Die Bands. Die Fans. Die Gegner. Beck, München 1998, S. 66.
  12. Ronald Hitzler, Arne Niederbacher: Leben in Szenen. 3. vollständig überarbeitete Auflage. 2010, ISBN 978-3-531-15743-6, S. 41.
  13. Eugene Thacker: Im Staub dieses Planeten. Matthes&Seitz, Berlin, ISBN 978-3-95757-707-8, S. 22.