Portia (Gattung)

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Portia

Portia schultzi, Männchen

Systematik
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Unterordnung: Echte Webspinnen (Araneomorphae)
Familie: Springspinnen (Salticidae)
Unterfamilie: Spartaeinae
Gattung: Portia
Wissenschaftlicher Name
Portia
Karsch, 1878

Portia ist eine Gattung der Springspinnen, die sich von anderen Spinnen ernähren. Sie zeichnen sich durch ihr Jagdverhalten aus, welches die Fähigkeit zu lernen und Probleme zu lösen vermuten lässt – Eigenschaften die üblicherweise wesentlich größeren Lebewesen zugestanden werden.[1]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tiere sind 4,5 bis 9,5 mm groß. Die Geschlechter ähneln sich, es tritt jedoch gelegentlich ein leichter Geschlechtsdimorphismus auf.[2] Die Tiere sind hauptsächlich in verschiedenen Brauntönen gefärbt.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Portia ist im tropischen Afrika und im Süden der Paläarktis verbreitet. Die Arten sind in Afrika, Australien, China, Malaysia, Myanmar, Nepal, Indien, Sri Lanka, auf den Philippinen und in Vietnam anzutreffen.

Jagdtechniken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Jagdweise von Portia-Arten wirkt oft intelligent.[3] Ihre bevorzugte Beute sind Webspinnen zwischen 10 und 200 % ihrer eigenen Größe. Portia-Arten sehen häufig wie im Netz verfangene Blätter aus, oftmals um kurzsichtige Webspinnen zu täuschen.[3] Beim Auflauern von Webspinnen versuchen sie verschiedene Vibrationsmuster zu erzeugen, um im Netz gefangene, zappelnde Insekten oder die Brautwerbung eines Spinnen-Männchens zu simulieren. Sie wiederholen dabei jegliche Muster, die die Beutespinne dazu bringen, näher zu kommen.[4] Portia fimbriata wurde dabei beobachtet, drei Tage lang Vibrationen zu erzeugen, bis das Opfer reagierte und näher kam. Sie passen das Eindringen in das gegnerische Netz mit leichten Brisen ab, die die Erschütterungen ihres Näherkommens verschwimmen lassen, und sie weichen zurück, wenn die geplante Beute angriffslustig reagiert. Eine Spinne der Gattung Portia, die sich zurückzieht, kann einen weiteren Versuch unternehmen, indem sie sich von überhängenden Zweigen oder Steinen abseilt, und ihre Beute tötet. Dabei kann sie Umwege auch trotz Verlust des direkten Sichtkontaktes zur Beute unternehmen.[4]

Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Portia gehört zur Unterfamilie der Spartaeinae. Es wurden 17 Arten beschrieben (Stand vom Mai 2010):[5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ross Piper: Extraordinary Animals: An Encyclopedia of Curious and Unusual Animals. Greenwood Press, 2007
  2. Wanless, F. R.: A revision of the spider genus Portia (Araneae: Salticidae), Bulletin of the British Museum of Natural History, Zoology 34 (3): 83-124, 1978 https://peckhamia.com/library/Wanless%201978%20A%20revision%20of%20the%20spider%20genus%20Portia.pdf
  3. a b D. P. Harland und R. R. Jackson: "Eight-legged cats" and how they see - a review of recent research on jumping spiders (Araneae: Salticidae) in: Cimbebasia, Ausgabe 16, S. 231–240, 2000 PDF (Memento des Originals vom 28. September 2006 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cogs.susx.ac.uk (englisch)
  4. a b S. Wilcox und R. Jackson: Jumping Spider Tricksters in: The Cognitive Animal: Empirical and Theoretical Perspectives on Animal Cognition, Bekoff, M., Allen, C., und Burghardt, G.M., MIT Press, 2002, ISBN 0-262-52322-1
  5. Galina N. Azarkina and Dmitri V. Logunov: New data on the jumping spiders of the subfamily Spartaeinae (Araneae: Salticidae) from Africa. African Invertebrates, 51, 1, S. 163–182, Pietermaritzburg, Mai 2010, S. 181