Przylesie Dolne

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Przylesie Dolne
Niederseiffersdorf
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Przylesie Dolne Niederseiffersdorf (Polen)
Przylesie Dolne
Niederseiffersdorf (Polen)
Przylesie Dolne
Niederseiffersdorf
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Brzeg
Gmina: Grodków
Geographische Lage: 50° 45′ N, 17° 25′ OKoordinaten: 50° 44′ 34″ N, 17° 25′ 7″ O
Einwohner: 347 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 49-200
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OB
Wirtschaft und Verkehr
Eisenbahn: Nysa–Brzeg
Nächster int. Flughafen: Breslau



Przylesie Dolne (deutsch Seiffersdorf b. Grottkau, 1931–1945: Niederseiffersdorf, auch Nieder-Seiffersdorf) ist ein Dorf in der Gemeinde Grodków (Grottkau) in der Woiwodschaft Opole in Polen.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Angerdorf Przylesie Dolne liegt im Westen der historischen Region Oberschlesien im Grottkauer Land. Przylesie Dolne liegt sechs Kilometer nordöstlich vom Gemeindesitz Grodków, etwa 16 Kilometer südlich der Kreisstadt Brzeg (Brieg) und etwa 35 Kilometer westlich der Woiwodschaftshauptstadt Oppeln.

Przylesie Dolne liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Równina Grodkowska (Grottkauer Ebene). Nördlich vom Dorf verläuft die Autobahn A4. Südöstlich verläuft die Bahnstrecke Nysa–Brzeg.

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachbarorte von Przylesie Dolne sind im Südosten Lipowa (Deutsch Leippe), im Süden Wierzbnik (Herzogswalde), im Norden Jankowice Wielkie (Groß Jenkwitz) und im Osten Czeska Wieś (Böhmischdorf).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St.-Peter-und-Paul-Kirche

Seiffersdorf wurde erstmals 1303–04 im Registrum Wratislaviense als „villa Syffridi“ erwähnt. Es gehörte zunächst zum Herzogtum Breslau und nach dessen Teilung 1311 zum Herzogtum Brieg. 1343 wurde „Syffridi villa“ von der Stadt Grottkau erworben, mit der es ein Jahr später an das bischöfliche Fürstentum Neisse (Bistumsland) gelangte, das seit 1342 ein Lehen der Krone Böhmen war. 1368 wird das Dorf als Siffridsdorf erwähnt.[2] Für das Jahr 1405 sind acht Hufen und fünf Gärtner belegt. An Abgaben wurde lediglich der bischöfliche Vierdung erhoben. Das Vorwerk gehörte 1579 de Kaspar Bischofsheim.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Seiffersdorf mit dem größten Teil des Fürstentums Neisse an Preußen. 1763 wurde eine Schule errichtet.

Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Seiffersdorf ab 1816 zum Landkreis Grottkau im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Dorf eine katholische Kirche, eine katholische Schule, ein Vorwerk und 81 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Seiffersdorf 434 Menschen, davon 10 evangelisch.[2] 1855 lebten in Osseg 635 Menschen im Ort. 1865 bestanden im Ort 15 Bauern-, 20 Gärtner- und 21 Häuslerstellen. Die einklassige katholische Schule wurde im gleichen Jahr von 78 Schülern besucht.[3] Seit 1874 gehörte es zum Amtsbezirk Osseg, welcher aus den Landgemeinden Deutsch Leippe, Osseg und Seiffersdorf b. Grottkau und die Gutsbezirke Deutsch Leippe (Lehn), Deutsch Leippe (Allodium), Osseg und Seiffersdorf b. Grottkau bestand.[4] 1885 zählte Seiffersdorf 374 Einwohner.[5]

Am 23. September 1931 wurde die Landgemeinde Seiffersdorf in Niederseiffersdorf umbenannt. 1933 lebten in Seiffersdorf 512 Einwohner, 1939 waren es 446. Bis Kriegsende 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Grottkau.[6]

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Seiffersdorf 1945 wie der größte Teil Schlesiens unter polnische Verwaltung. Nachfolgend wurde der Ort in Przylesie Dolne umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Die deutsche Bevölkerung wurde weitgehend vertrieben. 1950 wurde Przylesie Dolne der Woiwodschaft Oppeln eingegliedert. 1999 kam es zum neu gegründeten Powiat Brzeski (Kreis Brieg).

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die St.-Peter-und-Paul-Kirche (poln. Kościół św. Piotra i Pawła) wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts errichtet. 1713 und zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfolgten Umbauten am Gebäude. Umgeben ist die Kirche von einer Steinmauer. Das Kirchengebäude steht seit 1964 unter Denkmalschutz.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bernhard W. Scholz: Das geistliche Fürstentum Neisse. 2011 Böhlau Verlag Köln Weimar Wien, ISBN 978-3-412-20628-4, S. 386.
  • G. Wilczek: Gruß aus dem Grottkauer Lande. Bundesverband der Grottkauer e.V. – Heimatgruppe Kreis und Stadt Grottkau/Oberschlesien. 1996, S. 105.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Przylesie Dolne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 27. Januar 2019
  2. a b Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 628.
  3. Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865, S. 1190 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Territorial Amtsbezirk Osseg/Auenrode
  5. Kreis Grottkau. In: agoff.de, AGoFF, abgerufen am 2. Februar 2020.
  6. Verwaltungsgeschichte – Kreis Brieg (Memento vom 3. September 2017 im Internet Archive)
  7. Verzeichnis der Denkmäler der Woiwodschaft Oppeln S. 10 (poln.)