Quarksteine
Die Quarksteine sind eine Granitformation bei Niedercrinitz im Landkreis Zwickau in Sachsen. Es handelt sich um grobkörnige Biotitgranitfelsen in Wollsackverwitterung.[1] Sie sind ein Geologisches Naturdenkmal.[2]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Quarksteine liegen nordwestlich der von Niedercrinitz nach Wolfersgrün führenden Kreisstraße 9301, im Dreieck der Mündung des Voigtsbaches ins Crinitzer Wasser. Der Mühlgraben der Leonhardtsmühle zweigt unmittelbar bei den Quarksteinen vom Crinitzer Wasser ab.
Geologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Quarksteine liegen am Nordwestrand des Kirchberger Granitplutons und sind ein Ausläufer desselben. Die ursprüngliche aufliegende metamorphe Kontaktzone, die vermutlich aus Gneisen bestand, ist in diesem Bereich vollständig erodiert. Nach der Abtragung des Deckgebirges verwitterte der Granitfelsen weiter, was ihm, zusammen mit der Nutzung zur Werksteingewinnung, sein heutiges Aussehen verlieh.[3]
Etymologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name Quarksteine (von mhd. querh; vgl. Querx) weist auf die hier hausenden Zwerge hin und bedeutet Zwergensteine.[3]
Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Quarksteine wurden früher als Steinbruch zur Gewinnung von Granit genutzt.[1] Heute gehören sie zum Landschaftsschutzgebiet „Kirchberger Granit“.[4][5] Sie sind ein beliebtes Wanderziel.
Zwergensage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Sage nach wohnen in den Höhlen unter den Quarksteinen Zwerge. Des Nachts, wenn die Menschen schliefen, machten sie sich zur Arbeit fertig und liefen hinüber zur Leonhardtmühle, um Mehl zu mahlen. Die Müllerin stellte ihnen allabendlich eine Suppe hin. Noch vor Tagesanbruch gingen sie wieder nach Hause in die Quarksteine. So ging das Nacht für Nacht, Jahr für Jahr, bis die Müllersleut alt geworden waren und starben. Die neue Müllerin war geizig und wollte den Zwergen ihre Suppe nicht gönnen. Um die Zwerge loszuwerden, versalzte sie die Suppe kräftig. Das nahmen ihr die Zwerge übel und wurden seitdem nicht mehr gesehen.[6][7]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wolfgang Thoß: Erosions- und Verwitterungsformen im Kirchberger Granitgebiet. 1. Auflage. GRIN, München 2016, ISBN 978-3-668-14684-6.
- Ulrich Sebastian: Die Geologie des Erzgebirges. Springer, Berlin/Heidelberg 2013, ISBN 978-3-8274-2977-3, S. 246 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zwerge singen an den Quarksteinen. In: youtube.com. Abgerufen am 7. November 2017.
- Quarksteine bei Niedercrinitz (Hirschfeld, Sachsen). In: dein-erzgebirge.de. Abgerufen am 7. November 2017.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b GC67356 Grobkörniger Biotitgranit „Quarksteine“. In: geocaching.com. Abgerufen am 7. November 2017.
- ↑ Zwickauer Landkreis in Sachsen. Niedercrinitz. In: tourbee.de. Abgerufen am 7. November 2017.
- ↑ a b Ortsteil Niedercrinitz. In: hirschfeld-sachsen.de. Gemeinde Hirschfeld, abgerufen am 7. November 2017.
- ↑ LSG "Kirchberger Granit". Landkreis Zwickau, abgerufen am 8. November 2017.
- ↑ Insekten Sachsen. In: insekten-sachsen.de. Abgerufen am 7. November 2017.
- ↑ Erich Weller: Von den Zwergen in den Quarksteinen bei Niedercrinitz. In: Pädagogisches Kreiskabinett Zwickau-Stadt (Hrsg.): Heimatkundliche Lesebogen für den Stadt- und Landkreis Zwickau. Sagen aus dem Kreis Zwickau. Heft 1. Volksdruckerei Zwickau, Zwickau 1957, S. 19–20 (Nach: Max Jochen, „Heimatliches Lesebuch“, Leipzig 1904, S. 68; Paul Seidel, „Eine Sage aus Niedercrinitz“ in „Unsere Heimat“, Beilage des Wilkauer Generalanzeigers, 1930, Nr. 6/7, S. 37.).
- ↑ Freizeit & Tourismus. In: hirschfeld-sachsen.de. Abgerufen am 7. November 2017.
Koordinaten: 50° 37′ 59,1″ N, 12° 29′ 15,4″ O