QuickBASIC

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QuickBasic
Basisdaten

Entwickler Microsoft Corporation
Erscheinungsjahr 1985
Aktuelle Version 7.1 PDS (MS-DOS) / 1.0 (Macintosh)
Betriebssystem MS-DOS, Mac OS
Kategorie BASIC-Compiler, BASIC-Interpreter und Entwicklungsumgebung
Lizenz MS-EULA
deutschsprachig ja
www.microsoft.de

QuickBASIC ist eine BASIC-Entwicklungsumgebung für MS-DOS, Mac OS und OS/2.

QuickBASIC ermöglicht das Kompilieren von Basic-Code in ausführbare Dateien sowie in Module und Bibliotheken. Die letzte erschienene Version ist Quickbasic Extended 7.1 PDS (Professional Development System), die unter anderem mit Unterstützung für das Dateiformat ISAM und einer verbesserten Speicherverwaltung ausgeliefert wird. QBasic, welches mit MS-DOS ab Version 5 mitgeliefert war, basierte auf QuickBasic 4.5.

Des Weiteren erschien 1988 mit Microsoft QuickBASIC 1.00 auch eine Version für den Apple Macintosh.

Geschichte

DOS

Die 1985 erschienene erste Version des QuickBASIC-Compilers enthielt noch keine integrierte Entwicklungsumgebung, diese wurde mit der Version 2 mitgeliefert. Es unterstützte EGA-Grafikkarten. Die Version 3 kam mit zwei EXE-Dateien, QB.EXE und QB87.EXE. Letztere unterstütze den mathematischen Coprozessor. Mit QuickBASIC 3 wurden neue Kontrollstrukturen eingeführt, SELECT CASE, DO ... LOOP, dazu wurden Konstanten (CONST) unterstützt. Die IDE wurde um einen Debugger erweitert, mit der das Setzen von Breakpoints und eine Variablen-Inspektion möglich war. Die IDE der 1987 ausgelieferte Version 4 enthielt eine Quelltext-Syntaxüberprüfung während des Bearbeitens, einen ausgebauten Debugger und eine neue Online-Hilfe. Der Compiler unterstützte mit CALL-Aufrufe von externen, in Hochsprachen (QuickBASIC, C++ etc.) entwickelten Bibliotheken. Die letzte Version, 4.5 enthielt eine komplette Befehlsreferenz, die mit der kontextsensitiven Hilfe aufgerufen werden konnte.

QuickBASIC wurde durch BASIC PDS 7 und 7.1 ergänzt, welches parallel zu QuickBASIC 4.5 vermarktet wurde. Die IDE aus QuickBASIC wurde bei 7.1 weiterverwendet. Die darauffolgende und letzte für DOS erschienene Basic-Version seitens Microsoft war Visual Basic für DOS 1.0, welches beide Produktlinien ablöste. QuickBASIC-Programme laufen auf diesen neueren Versionen.

Macintosh

QuickBASIC für den Apple Macintosh bündelte den Basic-3.0-Interpreter und den Basic-1.0-Compiler, welche vorher separat verkauft worden waren. Unterstützt wurden die Betriebssystemversion von System 4.1 bis System 6, mit dem Update auf 1.00e dann auch System 7. Allerdings war es nur auf Macintoshs mit den Motorola-Prozessoren 68000 und 68020 lauffähig. Hierbei musste die 32-Bit-Adressierung deaktiviert werden, was auf Maschinen mit dem 68040 nicht mehr möglich war.

Funktionalitäten

Einige weitere Funktionalitäten heben QuickBASIC von anderen Basic-Distributionen ab:

  • Durch eine maus- und menügesteuerte Oberfläche lässt sich der Quelltext komfortabel bearbeiten.
  • In die Entwicklungsumgebung ist eine Online-Dokumentation aller Funktionen integriert.
  • Kontrollstrukturen wie DO und SELECT machen Sprunganweisungen mit GOTO weitgehend überflüssig.
  • QuickBASIC unterstützt Unterprogramme. Es wird unterschieden zwischen Unterprogrammen mit Rückgabewert (Funktionen) und solchen ohne Rückgabewert (Prozeduren). Unterprogramme werden in separaten Fenstern bearbeitet, so dass ein übersichtlicher Programmaufbau möglich ist. Besonders durch diese Unterstützung der prozeduralen Programmierung entfällt die Notwendigkeit, mit Zeilennummern als Labels und vielen GOSUB-Anweisungen zu arbeiten.

Kompatibilität

Es war bis von einigen Ausnahmen abgesehen weitgehend kompatibel zu GW-BASIC. QBasic-Programme laufen auch auf QuickBasic 4.5. Die meisten QuickBasic-Programme laufen auch unter Visual Basic für MS-DOS 1.00.[1]

Für die Unterstützung von Hercules-Grafikkarten musste unter QuickBASIC 4.5 das TSR-Programm msherc.com im Voraus gestartet sein.

QuickBasic heute

Nach der Einführung von Visual Basic wurde QuickBasic nicht mehr weiterentwickelt. Es fehlt Unterstützung für viele Möglichkeiten moderner Betriebssysteme wie zum Beispiel nebenläufige Prozesse, hohe Bildschirmauflösungen im Grafikmodus oder das automatische Erstellen von Dialogfenstern. Letzteres wurde mit Visual Basic für MS-DOS eingeführt.

Trotzdem wird QuickBasic wie auch QBasic auch heute noch verwendet, und zahlreiche private Webseiten beschäftigen sich mit dem Thema. Dies ist vor allem auf die leichte Erlernbarkeit und die große Verbreitung in der Vergangenheit zurückzuführen. Mittlerweile gibt es eine Menge Basic-Dialekte, auf die viele der ehemaligen QuickBasic-Programmierer umgestiegen sind.

QuickBasic sowie QBasic können in der Virtual DOS Machine, die 32-Bit-Betriebssystemen der Windows-NT-Familie enthalten ist, ausgeführt werden.

Darüber hinaus gibt es einen quelloffenen 32-Bit-Compiler namens FreeBASIC, der auf QuickBASIC aufbaut, und insbesondere mit der Compileroption ("-lang qb") auch die meisten QuickBasic oder QBasic Programme kompiliert. Außerdem gibt es das QB64-Projekt,[2] das eine Portierung von QuickBasic für moderne Betriebssystem darstellt. QB64 übersetzt Basic-Quelltexte nach C++ und erstellt daraus ausführbare Programme, die auf 32- und 64-Bit-Betriebssystemen lauffähig sind. Im Gegensatz zu anderen freien Basicversionen führt QB64 die meisten Programme, die für Quickbasic 4.5 oder QBasic geschrieben wurden, ohne weitere Anpassungen aus, ebenso GW-Basic-Programme. QBX-Dateien von Basic PDS werden nicht unterstützt. Hinzu kommen umfangreiche Erweiterungen, um moderne Betriebssystemfunktionen zu unterstützen, beispielsweise ein Netzwerkstack, Grafikfunktionen bis 32-Bit-Farbtiefe und Unterstützung der Zwischenablage, sowie Unterstützung für OpenGL. QB64 gibt es auch in Versionen für Linux und Mac OS X.

Wikibooks: Quick Basic – Lern- und Lehrmaterialien

Einzelnachweise

  1. Von QBasic nach VBDOS / VBWIN
  2. QB64. Abgerufen am 22. Mai 2020.