Ralph Erskine (Kryptologe)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. November 2015 um 13:29 Uhr durch Thoken (Diskussion | Beiträge) (→‎Schriften: korr.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ralph Erskine ist ein Historiker und Kryptologe.

Wirken

Ralph Erskine befasst sich mit klassischer Kryptologie bis hin zu Verschlüsselungsverfahren des Zweiten Weltkriegs. Sein spezielles Interesse gilt der Kryptanalyse, also Methoden zum Brechen der Verschlüsselungen und den damit verknüpften historischen Auswirkungen.

Insbesondere befasst er sich mit der im Nachrichtenverkehr des deutschen Militärs im Zweiten Weltkrieg benutzten Rotor-Schlüsselmaschine Enigma, sowie mit Verfahren und Maschinen zu ihrem Bruch, wie beispielsweise der Turing-Bombe, und den daraus resultierenden geschichtlichen Konsequenzen.

Im Jahr 2000 wurde ihm vom Bletchley Park Trust der besondere Titel eines Forschungsgelehrten (Visiting Research Scholar) von Bletchley Park verliehen, also der Stelle im Vereinigten Königreich, die sich während des Zweiten Weltkriegs erfolgreich mit der Entzifferung des geheimen Nachrichtenverkehrs der deutschen Wehrmacht befasst hat und heute ein Museum ist. Diese Ehrung erhielt er gleichzeitig mit Frode Weierud und David Hamer.[1]

Im Jahr 2002 hielt Ralph Erskine die Gauß-Vorlesung der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV). Er ist Mitglied der Crypto Simulation Group (CSG).

Hugh Sebag-Montefiore bezeichnete Ralph Erskine als „the leading expert of Naval Enigma“[2] (deutsch: „der führende Experte für die Marine-Enigma“).

Ralph Erskine ist pensionierter Rechtsanwalt und wohnt in der nordirischen Hauptstadt Belfast.[3]

Schriften

  • Captured Kriegsmarine Enigma Documents at Bletchley Park. In: Cryptologia. Juli 2008, S. 199–219, ISSN 0161-1194.
  • Der Krieg der Code-Brecher. Bayerische Akademie der Wissenschaften, Akademie aktuell, München, November 2002, S. 5–11 (PDF; 0,2 MB).
  • First naval Enigma decrypts of World War 2. In: Cryptologia. Januar 1997, S. 42–45.
  • Kriegsmarine short signal system –and how Bletchley Park exploited them. In: Cryptologia. Januar 1999, S. 65–92.
  • Kurier – Erprobung, Gegenmaßnahmen, Bewertung. Auszug aus dem Buch von Arthur O. Bauer. (online, PDF; 0,4 MB).
  • mit Frode Weierud: Naval Enigma M4 and its rotors. In: Cryptologia. Oktober 1987, S. 235–244.
  • The Admiralty and cipher machines during the Second World War – Not so stupid after all. In: Journal of Intelligence History. 2(2), Winter 2002.
  • The breaking of Heimisch and Triton. In: Intelligence and National Security. 3(1), 1988, S. 162–183.
  • The Kenngruppenbuch indicator system. (online, PDF; 0,1 MB, englisch).

Literatur

  • Arthur O. Bauer: Funkpeilung als alliierte Waffe gegen deutsche U-Boote 1939–1945. Selbstverlag, Diemen 1997, ISBN 3-00-002142-6, S. 205–225.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Visiting Research Scholars. Abgerufen: 2. Sep. 2008.
  2. Hugh Sebag-Montefiore: ENIGMA – The battle for the code. Cassell Military Paperbacks, London 2004, ISBN 0-304-36662-5, S. XIII.
  3. Kriegsmarine short signal systems – and how Bletchley Park exploited them. Abgerufen: 29. August 2008.