Referenzmodell

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Von einem Referenzmodell spricht man, wenn es ein allgemeines Modell für eine Klasse von Sachverhalten ist, das folgende Eigenschaften hat:

  • Auf Basis des allgemeinen Modells können spezielle Modelle (als Grundlage für die Konstruktion ganz bestimmter Sachverhalte) geplant werden.
  • Das allgemeine Modell kann als Vergleichsobjekt herangezogen werden. Das heißt, es ermöglicht Vergleiche mit anderen Modellen, die die gleichen Sachverhalte beschreiben.

Das Referenzmodell stellt somit ein Modellmuster bzw. Entwurfsmuster dar, das als idealtypisches Modell für die Klasse der zu modellierenden Sachverhalte betrachtet werden kann.

Ein Grund für die Entwicklung von Referenzmodellen ist die Wiederverwendbarkeit von bestehenden Modellen, was eine Kostenreduktion bei der Modellerstellung mit sich bringt. Weiterhin ist die einfache Modifizierbarkeit von Vorteil, da sie zur Erfüllung neuer bzw. geänderter Anforderungen oder zur Anpassung der Modelle an spezifische Anforderungen und unterschiedliche Benutzergruppen beitragen kann. Außerdem kann sie für die generelle Beschreibung von Systemen zum Beispiel bei der Systemauswahl als Vergleichsstandard genutzt werden.

Arten und Einsatzgebiete

  • Standardsoftware-Referenzmodelle beschreiben Strukturen, Funktionen und Abläufe, wie sie durch die Verwendung einer speziellen Standard-Software unterstützt werden.
  • Softwareunabhängige Branchenreferenzmodelle dienen der Beschreibung von typischen branchenspezifischen Prozessen und Strukturen, was man auch unter Common Practice versteht.
  • Einsatzgebiete sind reichhaltig vorhanden: So verwendet man Referenzmodelle als Ausgangspunkt der Entwicklung eines spezifischen Unternehmensmodells, es führt damit zu einer Vereinfachung der Modellierung. Weiterhin dienen sie, mit Hinblick auf die Unterstützung bei der Einführung von Standardanwendungssoftware, zur Dokumentation. Im Bereich des Benchmarking vergleicht man Referenzmodelle mit tatsächlichen Unternehmen um Verbesserungspotentiale zu erkennen. Des Weiteren kann man mit ihnen auch eine Sammlung von Erfahrungswissen anlegen.

Beispiele

Eine ausführliche Übersicht über existierende Referenzmodelle findet sich in dem vom Institut für Wirtschaftsinformatik (IWi) in Saarbrücken gepflegten Referenzmodellkatalog.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise