Reinhold Habisch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. Januar 2016 um 14:33 Uhr durch Bwbuz (Diskussion | Beiträge) (fix WP:WLW +1lf; 1 externer Link geändert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Reinhold Franz Habisch, genannt Krücke (* 8. Januar 1889 in Berlin; † 7. Januar 1964 in Berlin) war ein Berliner Original. Er machte den sogenannten „Sportpalastwalzer“ weltberühmt.

Leben

Habisch verlor als junger Mann durch einen Unfall ein Bein, als er auf regennasser Straße ausgerutscht und unter eine Straßenbahn geraten war. Da ihm der erträumte eigene sportliche Erfolg dadurch verwehrt blieb, wurde er Stammgast beim Berliner Sechstagerennen, das seit 1911 im Sportpalast ausgetragen wurde.[1] Mit Klamauk und Witzen stieg Krücke in den 1920er Jahren von den billigen Plätzen, dem so genannten Heuboden, zum festen Bestandteil der Veranstaltung auf.[2]

Überregional bekannt wurde er im Zusammenhang mit dem „Sportpalastwalzer“. Die Komposition Wiener Praterleben von Siegfried Translateur wurde erstmals 1923 während des Sechstagerennens gespielt. In der dritten Walzersequenz pfiff Krücke den dritten Takt laut mit und trug dabei maßgeblich zum Aufstieg der Melodie zur Hymne der Sechstagerennen bei.[3] In spätere Versionen der Komposition wurden die Pfiffe bewusst eingebaut. Habisch wurde auch zu Radrennen in anderen Städten eingeladen, um während des Sportpalastwalzers ins Mikrofon zu pfeifen, und wirkte später sogar an der Seite von Hans Albers in einem Spielfilm mit.

In der Berliner Kommandantenstraße betrieb Krücke einen Zigarrenladen. Diesen hatte ihm der Boxer Max Schmeling, dem er eine große Karriere prophezeit hatte, aus Dankbarkeit eingerichtet.[2]

Habisch starb einen Tag vor seinem 75. Geburtstag und liegt in einem Ehrengrab des Landes Berlin in der Abteilung KG 1-40 auf dem Neuen Teil des Kirchhofs der St.-Thomas-Gemeinde II in Berlin-Neukölln begraben.[4]

Werk

  • Habisch: Deutschlands Original KRÜCKE auf Rennbahnen unter Rennfahrern, Verlag: INFO, 1950

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Krücke – Berlins größte Pfeife (Memento vom 27. Juli 2012 im Internet Archive)
  2. a b http://www.luise-berlin.de/bms/bmstxt01/0102detc.htm
  3. http://www.focus.de/sport/mehrsport/radsport-6-tage-rennen-zabel-tritt-zum-letzten-mal-in-die-pedale_aid_364120.html
  4. knerger.de: Das Grab von Reinhold Habisch