Reittreppe

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. Juni 2014 um 19:27 Uhr durch Packare (Diskussion | Beiträge) (Hradschin → Prager Burg). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Reitertreppe in der Prager Burg

Bei einer Reittreppe (auch Reitstiege oder Reitertreppe) handelt es sich um eine sehr flache Treppe, die mit Pferden beritten werden kann. Ihre Ursprünge sind in den Eselstreppen bei steilem Gelände in offener Landschaft zu sehen.

Anwendung in Innenräumen

Vom Wegebau fand das Konstruktionsprinzip seinen Weg in die Gebäudearchitektur. Hier bezeichnet Reittreppe einen gewendelten, gewundenen oder mehrfach gebrochenen Aufgang in Gebäuden, der eine geringe Steigung und einen griffigen Boden aufweist, stufenlos oder häufiger in größeren Abständen durch flache Querwülste unterteilt. Diese Art des Aufgangs kommt in Kirch-, Burg-, Befestigungs- und Schlosstürmen sowie in der gesamten Festungs-, Villen- und Palastbaukunst vor.[1]

Repräsentation

Ab dem 15. Jahrhundert finden sich repräsentative Reittreppen in herrschaftlichen Anlagen. Diese Reittreppen erlaubten es, auf einem Pferd in die oberen Stockwerke zu gelangen. Die Reittreppe in der Prager Burg in Böhmen, welche um 1500 errichtet wurde, ist eine der ältesten bekannten Reittreppen.

Weitere Reittreppen sind zu finden:

Stufenlose Aufgänge

Gelegentlich wurden auch stufenlose Aufgänge, die nicht als Treppen angelegt waren, zum Hinaufritt benutzt. Beispiele gibt es aus Venedig (Markusturm), Genf (Rathaus) und Kopenhagen (Runder Turm).

Einzelnachweise

  1. Roswitha Beyer: Eselstreppe, in: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte, Bd. 6, 1968, Sp. 21–22