Rhamphus pulicarius

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Rhamphus pulicarius

Rhamphus pulicarius

Systematik
Unterfamilie: Curculioninae
Tribus: Rhamphini
Untertribus: Rhamphina
Gattung: Rhamphus
Untergattung: Rhamphus
Art: Rhamphus pulicarius
Wissenschaftlicher Name
Rhamphus pulicarius
(Herbst, 1795)
Präparat

Rhamphus pulicarius ist ein Käfer aus der Familie der Rüsselkäfer (Curculionidae). Die zugehörige Gattung Rhamphus ist in Europa mit fünf Arten vertreten.[1] Rhamphus pulicarius wird der Untergattung Rhamphus zugeordnet. Die Art wird auch als „Birken-Minierrüssler“ bezeichnet.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Käfer sind 1,2–2 mm lang.[2] Die schwarzen Käfer besitzen eine länglich-ovale Gestalt. Die Fühler befinden sich an der Rüsselbasis. Die beiden basalen Fühlerglieder sind vergrößert.[2] Die basalen Geißelglieder sind hellgelb. Die apikalen Fühlerglieder sind meist verdunkelt. Am Fühlerende befindet sich eine Keule. Die Facettenaugen stoßen an der Oberseite des Kopfes aneinander.[2] Der Halsschild ist knapp hinter der Mitte am breitesten und verengt sich nahe der Basis. Die Flügeldecken weisen deutliche Punktreihen auf. Die Klauen sind ungezähnt.[2] Die ovalförmige, flache Larve ist gelb-orange gefärbt.[3][4]

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art ist in Europa weit verbreitet.[2] Das Vorkommen reicht von Fennoskandinavien und den Britischen Inseln im Norden bis nach Nordafrika.[5][1] Auf der Iberischen Halbinsel fehlt die Art offenbar.[1]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Rüsselkäferart nutzt folgende Wirtspflanzen: die Zwerg-Birke (Betula nana), die Hänge-Birke (Betula pendula), die Moor-Birke (Betula pubescens), den Gagelstrauch (Myrica gale), die Silber-Pappel (Populus alba), die Schwarz-Pappel (Populus nigra), die Zitterpappel (Populus tremula) sowie verschiedene Weiden-Arten, darunter die Silberweide (Salix alba).[4][3] Die Art bildet eine Generation im Jahr. Die adulten Käfer erscheinen im April und man beobachtet sie bis Anfang September. Sie fressen im Frühjahr vor der Eiablage kleine Löcher in die Blätter der Wirtspflanzen (Reifefraß). Die Larven beobachtet man insbesondere in den Monaten August bis Oktober. Sie minieren in den Blättern der Wirtspflanzen. Die kleinen Minen befinden sich an der Blattoberseite.[4][3] Häufig trifft man mehrere minierende Käferlarven im selben Blatt an.[4][3] Die Larven überwintern in den auf den Boden gefallenen Blättern und verpuppen sich im Frühjahr in der Blattmine.[4] Die Käfer klappen ihren Rüssel gewöhnlich unter ihren Kopf. Bei Gefahr können sie unvermittelt wegfliegen.

Gefährdung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art gilt in Deutschland als ungefährdet.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Rhamphus pulicarius bei Fauna Europaea. Abgerufen am 17. August 2021
  2. a b c d e Arved Lompe: Bestimmungstabelle Rhamphus. coleonet.de, abgerufen am 17. August 2021.
  3. a b c d Rhamphus pulicarius. www.ukflymines.co.uk, abgerufen am 17. August 2021.
  4. a b c d e Rhamphus pulicarius. bladmineerders.nl, abgerufen am 17. August 2021.
  5. Rhamphus pulicarius. www.coleoweb.de, abgerufen am 17. August 2021.
  6. Sprick, P.; Behne, L. & Maus, C. (2021): Rote Liste und Gesamtartenliste der Rüsselkäfer (i. e. S.) Deutschlands (Überfamilie Curculionoidea; exklusive Anthribidae, Scolytidae, Platypodidae). – In: Ries, M.; Balzer, S.; Gruttke, H.; Haupt, H.; Hofbauer, N.; Ludwig, G. & Matzke-Hajek, G. (Red.): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands, Band 5: Wirbellose Tiere (Teil 3). – Münster (Landwirtschaftsverlag). – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (5): 335-412

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rhamphus pulicarius – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien