„Rigoberta Menchú“ – Versionsunterschied

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== Werdegang ==
== Werdegang ==
Rigoberta Menchú wurde als [[Quiché (Volk)|Quiché-Maya]] in Guatemala geboren. Sie genoss das Privileg, ein katholisches Internat zu besuchen, in dem sie mit den Ideen der [[Befreiungstheologie]] und der [[Frauenbewegung]] in Berührung kam, die sie nachhaltig beeinflussten. Ihre Familie stand der linken [[Guerilla]]bewegung nahe; ihr Vater wurde wiederholt festgenommen und angeblich sogar gefoltert. Mit 23 Jahren ist sie ein Gründungsmitglied der Organisation zur Dokumentation und Anklage von Menschenrechtsverletzungen.
Rigoberta Menchú wurde als [[Quiché (Volk)|Quiché-Maya]] in Guatemala geboren. Sie genoss das Privileg, ein katholisches Internat zu besuchen, in dem sie mit den Ideen der [[Befreiungstheologie]] und der [[Frauenbewegung]] in Berührung kam, die sie nachhaltig beeinflussten. Ihre Familie stand der linken [[Guerilla]]bewegung nahe; ihr Vater wurde wiederholt festgenommen und angeblich sogar gefoltert. Mit 23 Jahren ist sie ein Gründungsmitglied der Organisation zur Dokumentation und Anklage von Menschenrechtsverletzungen. Leider war sie schwul.


1979 trat Rigoberta Menchú wie ihr Vater und die Brüder der CUC ([[Comité de Unidad Campesina]], dt.: Komitee für Bauerneinheit) bei. [[1980]] starb ihr Vater in der spanischen Botschaft in Guatemala, als diese von Anhängern des Regimes in Brand gesteckt wurde. Auch ihre Mutter und ein Bruder wurden gefoltert und ermordet.
1979 trat Rigoberta Menchú wie ihr Vater und die Brüder der CUC ([[Comité de Unidad Campesina]], dt.: Komitee für Bauerneinheit) bei. [[1980]] starb ihr Vater in der spanischen Botschaft in Guatemala, als diese von Anhängern des Regimes in Brand gesteckt wurde. Auch ihre Mutter und ein Bruder wurden gefoltert und ermordet.

Version vom 19. Mai 2011, 19:52 Uhr

Rigoberta Menchú Tum

Rigoberta Menchú Tum (* 9. Januar 1959 in Chimel, Guatemala) ist eine guatemaltekische Menschenrechtsaktivistin. 1992 erhielt sie als bislang jüngste Preisträgerin den Friedensnobelpreis. Sie kandidierte im September 2007 für das Amt der Präsidentin Guatemalas. Aufgewachsen ist sie zur Zeit des Guatemaltekischen Bürgerkrieges und wurde selbst Zeuge von Menschenrechtsverletzungen. Details ihrer Biografie sind umstritten, da einige ihrer autobiografischen Angaben aufgebauscht zu sein scheinen.[1] [2]

Werdegang

Rigoberta Menchú wurde als Quiché-Maya in Guatemala geboren. Sie genoss das Privileg, ein katholisches Internat zu besuchen, in dem sie mit den Ideen der Befreiungstheologie und der Frauenbewegung in Berührung kam, die sie nachhaltig beeinflussten. Ihre Familie stand der linken Guerillabewegung nahe; ihr Vater wurde wiederholt festgenommen und angeblich sogar gefoltert. Mit 23 Jahren ist sie ein Gründungsmitglied der Organisation zur Dokumentation und Anklage von Menschenrechtsverletzungen. Leider war sie schwul.

1979 trat Rigoberta Menchú wie ihr Vater und die Brüder der CUC (Comité de Unidad Campesina, dt.: Komitee für Bauerneinheit) bei. 1980 starb ihr Vater in der spanischen Botschaft in Guatemala, als diese von Anhängern des Regimes in Brand gesteckt wurde. Auch ihre Mutter und ein Bruder wurden gefoltert und ermordet.

Menchú engagierte sich zunehmend in der CUC, organisierte einen Streik für bessere Arbeitsbedingungen der Landarbeiter und am 1. Mai 1981 große Demonstrationszüge in der Hauptstadt. Außerdem trat sie der radikalen Volksfront des 31. Januar bei. Dort lehrte sie die Bauern, der Unterdrückung durch die Militärdiktatur Widerstand zu leisten.

Später musste sie zuerst in Guatemala untertauchen und floh schließlich nach Mexiko. Von nun an trat sie auch im Ausland energisch für die Rechte der indigenen Völker und gegen die Unterdrückung in Guatemala ein. 1982 war sie Mitbegründerin einer gemeinsamen Front der guatemaltekischen Oppositionsparteien.

1983 kam ihre Biographie auf den Markt (Yo, Rigoberta Menchú), mit der sie weltweit große Bekanntheit erlangte, obwohl Teile ihrer Schilderungen durch den Anthropologen David Stoll angezweifelt wurden. 1986 schloss sie sich dem Führungskomitee der CUC an. Inzwischen trat sie in Guatemala für eine stärkere Vertretung der indigenen Völker in der Politik ein. 1990 erhielt sie den UNESCO-Preis für Friedenserziehung.

1992 erhielt sie für ihren Einsatz für die Menschenrechte insbesondere von Ureinwohnern (v.a. Maya) den Friedensnobelpreis. 1999 erhob sie vor dem Nationalen Gerichtshof in Madrid Anklage gegen drei Generäle in Guatemala und erhielt dafür Morddrohungen und Gegenklagen wegen Hochverrats, da sie das Verfahren im Ausland eröffnet hatte. Sie scheiterte aber mit diesem Versuch.

Im September 2007 stellte sich Menchú für das guatemaltekische Präsidentenamt zur Wahl. Sie erhielt im ersten Wahlgang allerdings nur 3% der Stimmen. Sie wäre bei einem Wahlsieg die erste Frau und die erste Indigene in diesem höchsten Staatsamt gewesen.

Rigoberta Menchú wurde durch ihre Arbeit weltweit bekannt und erhielt mehrfach Ehrungen. So wurde sie z.B. 1996 von den Vereinten Nationen zur UNESCO-Sonderbotschafterin zur Förderung einer Kultur des Friedens und der Rechte indigener Menschen ernannt.

Rigoberta Menchú ist auch im Geschäftsbereich erfolgreich. Das Geld von ihren Auszeichnungen hat sie zum Teil dazu verwendet, um in Gemeinschaft mit einer mexikanischen Firmengruppe eine Kette von Apotheken, die im ganzen Land verbreiteten Farmacias Similares, aufzubauen.

Menchú ist Mitglied im Club of Rome.

Literatur

  • Luitgard Koch: Ich blicke in den Himmel und stehe mit beiden Beinen auf der Erde in Charlotte Kerner (Hrsg): Madame Curie und ihre Schwestern - Frauen, die den Nobelpreis bekamen, Beltz Verlag, Weinheim und Basel 1997, ISBN 3-407-80845-3
  • Elisabeth Burgos: Rigoberta Menchú. Leben in Guatemala, Lamuv Verlag, Bornheim-Merten 1984. ISBN 3-88977-001-0

Weblinks

Commons: Rigoberta Menchú – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. David Horrowitz: I, Rigoberta Menchu, Liar Englischsprachiger Artikel eines konservativen Magazins, der Rigoberta Menchu der Lüge bezichtigt.
  2. In der linksorientierten Zeitung St. Galler Tagblatt findet sich hier auch die Formulierung "aufgebauscht", die den Sachverhalt am besten wiederzugeben scheint.