Ringverengung

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Als Ringverengung, auch Ringkontraktion, werden solche chemische Reaktionen bezeichnet, die in einem vorhandenen Ring ein Glied oder mehrere Glieder entfernen. Dies geschieht meist über ein kationisches Intermediat. Die Ringerverengung ist das Gegenstück zur Ringerweiterung.[1]

Reaktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bekannte Ringerweiterungsreaktionen sind zum Beispiel

Faworski-Umlagerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

α-Chlorcyclohexanon liefert mit Kalilauge unter Ringverengung das Kaliumsalz der Cyclopentancarbonsäure, das durch Neutralisation zu Cyclopentancarbonsäure umgesetzt werden kann:[6][7]

Faworski-Umlagerung zur Herstellung von Cyclopentancarbonsäure.
Faworski-Umlagerung zur Herstellung von Cyclopentancarbonsäure.

Bei der Verwendung eines Alkoholats als Base entsteht aus α-Chlorcyclohexanon ein Ester der Cyclopentancarbonsäure.[2]

Aluminiumchlorid-induzierte Ringverengung von Cycloheptan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Einwirkung von Aluminiumchlorid auf Cycloheptan (1, Summenformel C7H14) entsteht in der Wärme Methylcyclohexan (2, Summenformel C7H14):

Ringverengungsreaktion
Ringverengungsreaktion

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag zu Ringreaktionen. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 13. Juni 2014.
  2. a b Siegfried Hauptmann: Organische Chemie, 2. durchgesehene Auflage, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig, 1985, S. 383, ISBN 3-342-00280-8.
  3. Siegfried Hauptmann: Organische Chemie, 2. durchgesehene Auflage, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig, 1985, S. 376, ISBN 3-342-00280-8.
  4. Siegfried Hauptmann: Organische Chemie, 2. durchgesehene Auflage, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig, 1985, S. 219, ISBN 3-342-00280-8.
  5. Siegfried Hauptmann: Organische Chemie, 2. durchgesehene Auflage, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig, 1985, S. 220, ISBN 3-342-00280-8.
  6. A. Faworski, W. Boshowski: Isomeric Transformations of Cyclic α-Monocbloroketones. In: J. Russ. Phys. Chem. 46, 1914, S. 1097–1102. Deutsche Fassung: Über isomere Umwandlungen der cyclischen α-Monochlorketone. In: Chemisches Zentralblatt. 1915, I, S. 984.
  7. László Kürti und Barbara Czakó.: Strategic Applications of Named Reactions in Organic Synthesis: Background and Detailed Mechanisms, Elsevier Academic Press, 2005, S. 164–165, ISBN 978-0-12-429785-2.