Robert Caspary

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. April 2006 um 11:27 Uhr durch Raymond (Diskussion | Beiträge) (+ PND aber auskommentiert da noch keine Treffer vorhanden). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Johann Xaver Robert Caspary (*29. Januar 1818 in Königsberg, † 18. September 1887 auf dem Rittergut Illwo im Landkreis Flatow) war ein deutscher Botaniker.

Caspary besuchte zunächst das Kneiphöfische Gymnasium in Königsberg und studierte von 1837 bis 1840 Theologie und Philosophie an der Universität Königsberg. Bereits während des Studiums beschäftigte er sich jedoch auch mit naturwissenschaftlichen und biologischen Studien. Besonders interessierte ihn die Entomologie. Er schloß sein Theologiestudium in Königsberg mit dem Examen ab und ging dann an die Universität Bonn um dort Naturwissenschaften, besonders Zoologie zu studieren. Einflußreiche Lehrer in diesem Fach waren Georg August Goldfuß (Zoologie), Friedrich Wilhelm Argelander (Astrononomie) und Ludolph Christian Treviranus (Botanik).

1845 nahm er eine Stelle als Lehrer an der Kortegan’schen Erziehungsanstalt in Bonn an. Als Erzieher im Dienste eines Elberfelder Kaufmanns reiste er neun Monate nach Italien (1847) von wo er eine große Sammlung an Pflanzen und Tieren mit zurückbrachte. 1848 wurde an der Universität Bonn promoviert, wo er sich auch gleich darauf habilitierte.

Da er keine Stelle erhielt, war er anschließend zweieinhalb Jahre in England, wo er sich vor allem der Erforschung von Meeres- und Süßwasseralgen widmete. Nach verschiedenen kürzeren Reisen in Kontinentaleuropa war er ein halbes Jahr in Pau in Südfrankreich als Lehrer angestellt, von wo er wiederum eine große Pflanzensammlung mitbrachte. 1851 wurde er Privatdozent in Berlin wo er bei Alexander Braun, dem neuen Lehrstuhlinhaber (mit dessen Tochter er später verheiratet war) zusammenarbeitete.

1856 erhielt er eine Stelle als Direktor des Herbariums und Adjunkt des Botanischen Gartens Bonn als Vertreter von Treviranus. 1859 erhielt er einen Ruf an die Universität Königsberg als ordentlicher Professor für Botanik.

Casparys forschte in sehr vielen Bereichen der Botanik, seine Schwerpunkte lagen in der Floristik (hier besonders von Süßwasserpflanzen) und Systematik (u. a. Nymphaeacea, Lauraceae) sowie in der Pflanzenmorphologie. Auf letzterem Teilgebiet der Botanik studierte er vor allem das Wachstum der Bäume, interessierte sich für Bildungsabweichungen derselben, sowie über den Aufbau der Leitgefäße von Pflanzen.

Nach ihm ist der Carsparysche Streifen benannt.