Rohda (Haarberg)

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Rohda (Haarberg)
Landeshauptstadt Erfurt
Koordinaten: 50° 57′ N, 11° 8′ OKoordinaten: 50° 56′ 44″ N, 11° 7′ 40″ O
Höhe: 276–294 m ü. NN
Fläche: 3,6 km²
Einwohner: 251 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 70 Einwohner/km²
Eingemeindung: 14. März 1974
Eingemeindet nach: Windischholzhausen
Postleitzahl: 99099
Vorwahl: 0361
Karte
Lage von Rohda (Haarberg) in Erfurt
Dorfkirche St. Simon und Juda von 1755 (Lage→)
Dorfkirche St. Simon und Juda von 1755 (Lage→)

Rohda (Haarberg) ist ein Ortsteil der Thüringer Landeshauptstadt Erfurt. Zur besseren Unterscheidung vom ebenfalls zu Erfurt gehörenden Rhoda (Steiger) trägt es den Namenszusatz Haarberg, nach dem Berg, an dessen Fuße es liegt.

Rohda liegt am Oberlauf des Linderbachs etwa acht Kilometer südöstlich von Erfurt. Die Gemarkung ist hügelig und von drei Wäldern bestanden: dem Wechselholz östlich von Rohda, dem Büßlebener Holz südöstlich von Rohda und dem Klosterholz südlich von Rohda. Zu Rohda gehört des Weiteren die Kolonie Haarberg, eine Siedlung von Wochenendhäusern oberhalb des Dorfes an der Landesstraße von Erfurt nach Kranichfeld. Nachbardörfer sind Niedernissa im Westen, Obernissa im Osten und Büßleben im Norden.

Rohda wurde 1249 erstmals urkundlich erwähnt. Es gehörte zur Grafschaft Vieselbach, die die Grafen von Gleichen 1343 an die Stadt Erfurt verkauften. So blieb das Dorf bis zum Wiener Kongress 1815 an Erfurt gebunden und gehörte zu Kurmainz. Auf dem Wiener Kongress ordnete man das Dorf dem Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach zu, zu dem es bis 1920 gehörte. Danach wurde es Teil des neu gegründeten Landes Thüringen bzw. des Landkreises Weimar. 1952 kam es zum Kreis Erfurt-Land.

Am 14. März 1974 wurde Rohda in die damalige Gemeinde Windischholzhausen eingegliedert. Am 1. Juli 1989 wurde die Ortschaft in die Gemeinde Niedernissa und am 1. Juli 1994 zusammen mit ihr in die Stadt Erfurt umgegliedert.[2]

Am Tag der Einheit, dem 3. Oktober 2020, wurde in Rohda auf privatem Grundstück, am Ortsausgang Kirchgraben/Klettbacher Straße, ein Gedenkstein mit folgenden Texten enthüllt: „Zum Gedenken an die Opfer und Geschädigten Bauern, anlässlich der Zwangskollektivierung in der DDR im Frühjahr 1960 (auch sozialistischer Frühling genannt)“ und darunter: „Ebenfalls in Erinnerung derer, welche 1952 und 1961 im Innerdeutschen Grenzgebiet zwangsausgesiedelt wurden, ihre Heimat, Haus und Hof verloren“. „Die privaten Bauern und der Bauernbund Thüringen“[3]

Einwohnerentwicklung

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Denkmal an Zwangskollektivierung und Zwangsaussiedlung
Jahr 1843 1910 1939 1995 2000 2005 2010 2015 2020
Einwohner 099[4] 125[5] 158[6] 244 291 305 299 254[7] 251[1]

Wirtschaft und Verkehr

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Rohda ist ein nahezu reiner Wohnort. Die nächsten Gewerbegebiete liegen in Erfurt-Südost und an der Bundesstraße B 7 in Linderbach.

Straßen verbinden Rohda mit Niedernissa und Obernissa.

Commons: Rohda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Erfurter Statistik, Daten und Fakten 2021. (PDF; 607 kB) Landeshauptstadt Erfurt, Stadtverwaltung, 30. April 2021, abgerufen am 21. April 2023 (Bevölkerung der Stadtteile mit Stand 31. Dezember 2020).
  2. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  3. Lydia Werner: Ein Zeichen gegen das Vergessen. Gedenkstein in Rohda erinnert an Opfer der Zwangskollektivierung vor 60 Jahren. Thüringer Landeszeitung, 5. Oktober 2020
  4. Johann Friedrich Kratzsch: Lexicon der sämmtlichen Ortschaften der Deutschen Bundesstaaten. Naumburg, 1843.
  5. Uli Schubert: I. Verwaltungsbezirk (Weimar). Rohda. In: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900. Abgerufen am 31. Mai 2023 (Einwohner 1. Dezember 1910).
  6. Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Weimar. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 31. Mai 2023.
  7. Stadtteil - Rohda (Haarberg). (Memento vom 28. März 2016 im Internet Archive) Bevölkerung mit Hauptwohnsitz am 31. Dezember 2015. In: Stadtverwaltung Erfurt.