Rohingya-Krise

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Vertriebene Rohingya im Bundesstaat Rakhine

Die Rohingya-Krise umfasste eine Reihe von Ereignissen, die im August 2017 ihren Höhepunkt erreichten und zu einer massiven Fluchtbewegung der Rohingya-Minderheit aus Myanmar nach Bangladesch führten. Nach Angriffen der Arakan Rohingya Salvation Army (ARSA) auf Polizeistationen am 25. August 2017 reagierte das myanmarische Militär mit brutaler Gewalt gegen die Rohingya-Bevölkerung. In den darauffolgenden zwei Monaten flohen über 600.000 Rohingya nach Bangladesch, um der Verfolgung zu entkommen.

Die Krise war das Ergebnis jahrzehntelanger systematischer Diskriminierung und Ausgrenzung der Rohingya in Myanmar. Seit dem Staatsbürgerschaftsgesetz von 1982 werden die Rohingya nicht als Staatsbürger anerkannt und sind somit staatenlos. Dies führte zu weitreichenden Einschränkungen ihrer Grundrechte, einschließlich der Bewegungsfreiheit und des Zugangs zu Gesundheitsversorgung und Bildung.

Die internationale Gemeinschaft reagierte mit Besorgnis auf die Situation. Im Februar 2020 verurteilte der Internationale Gerichtshof (IGH) Myanmar wegen der Massenmorde an den Rohingya und verpflichtete das Land zu Sofortmaßnahmen zum Schutz der Minderheit. Deutschland stoppte daraufhin seine Entwicklungshilfe für Myanmar und leitete die Gelder in die Versorgung der Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch um.

Die humanitäre Lage in den Flüchtlingslagern in Bangladesch bleibt kritisch. Überfüllung, mangelnde Infrastruktur und die Gefahr von Naturkatastrophen stellen große Herausforderungen dar. Hilfsorganisationen wie die Caritas leisten wichtige Unterstützung in den Bereichen Ernährung, Gesundheit und psychosoziale Betreuung.[1][2][3]

Einzelnachweise

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  1. Rohingya bereits seit Jahrzehnten systematisch diskriminiert und ausgegrenzt. Abgerufen am 1. August 2024.
  2. Kein Fortschritt in der Rohingya-Krise – DW – 27.03.2017. Abgerufen am 1. August 2024.
  3. Rohingya-Krise verschärft sich weiter. 2. August 2024, abgerufen am 1. August 2024.