Rosengarten Coburg

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Rosengarten von Norden gesehen, Blick auf das Palmenhaus und den Sintflutbrunnen.
Blick von Süden auf das Kongresshaus
Der Sintflutbrunnen an der Südseite des Rosengartens
Datei:Rosengarten palmenhaus.jpg
Das Palmenhaus
Gedenktafel für Johann Strauss
Gedenkstein für Julius Popp
Kongresshaus, Straßenseite

Der Coburger Rosengarten ist eine Grünanlage in der Ketschenvorstadt zwischen dem Ketschentor und der Angerturnhalle. Früher befand sich an dem Ort die Zollbauernwiese, welche 1846 von der Stadt erworben wurde. Im Jahre 1906 wurde der Sintflutbrunnen des Coburger Künstlers Ferdinand Lepcke an der Südseite des Rosengartens, der als Landschaftsgarten angelegt worden war, errichet. Die „Blütezeit“ des Rosengartens war im Jahre 1929, als die Deutsche Rosenschau im Coburger Rosengarten mit fast 200.000 Besuchern veranstaltet wurde. Bis heute ist der Rosengarten für viele Stadtbewohner ein Ort der Ruhe und Erholung.

Umbau

Als in den 1960er Jahren an der Nordseite des Gartens das Coburger Kongresshaus errichtet wurde erlebte der Rosengarten eine Neugestaltung. Aus dem verwinkelten und verzweigten Garten wurde eine offene und helle Fläche, dazu wurden große Rasenflächen angelegt, vor allem mittig im Park. Jedoch verlor der Rosengarten damit seinen persönlichen Charme und der direkte Bezug zu den Bürgern ging zeitweise verloren, da der Umbau sehr radikal erfolgte und viele Details wegfielen. 1987 und 1988 wurde der Rosengarten durch die Gartenarchitekten Gerd Aufmkolk und Hirschmann erneut umgestaltet, diesmal wurde vor allem auf eine natürliche und freie Gestaltung geachtet, was dem Garten zu einem neuen Charakter verhalf. Seitdem befinden sich mehr als 72 Arten von Rosen dort und weitere dutzende Arten von Hecken, Blumen, Stauden und Bäumen. Zudem wurden eine Palmenhaus errichtet, Volieren für exotische Vögel aufgestellt und an der Nordseite vor dem Sintflutbrunnen einige kleinere Teiche angelegt.

Erholungszentrum

Der Rosengarten dient seitdem als innerstädtisches Erholungsgebiet. Trotz der angrenzenden Straßen ist die Lärmbelastung sehr gering und durch den grünen und dichten Wuchs der Außenpflanzen ist auch ein natürliches Erscheinungsbild gegeben. Zahlreiche Wege führen vom Kongresshaus zum Palmenhaus und dem Sintflutbrunnen, an deren Seiten sich Rosengerüste und Beete befinden. Die großen Wiesenflächen werden im Sommer oftmals als Picknickplätze benutzt. Der Rosengarten ist frei zugänglich und kostenlos. 2008 wurde Anfang Mai zum zweiten Mal in der Geschichte des Rosengartens das Sintflutbrunnenfest gefeiert.

Gedenktafeln

Im Rosengarten sind weiterhin zwei Gedenktafeln, eine für Johann Strauss, der im Coburger Rathaus getraut wurde und bis zu seinem Tode Coburger Bürger blieb. In der Alexandrinenstraße stand bis 1988 die Villa, in der er arbeitete und lebte. Weiterhin ist ein Gedenkstein vom Gartenbauverein Coburg für Julius Popp aufgestellt, der seit 1929 als Mitschöpfer des Rosengartens tätig war.

Palmenhaus

Am Südende des Rosengartens neben dem Sintflutbrunnen befindet sich das Coburger Palmenhaus, welches am 10. März 1984 eröffnet wurde und über eine Fläche von 255 m² verfügt. Das Gebäude (20mx15m) ist unterteilt in einen Vorraum mit fünf Vogelvolieren, einem Orchideenabteil, einem Kakteen- und Sukkulentenhaus und dem Haupthaus. Man findet unterschiedliche Arten von Orchideen, Bambus, Kakteen, Palmen und auch Tiere wie Vögel und Fische. Das Palmenhaus ist das gesamte Jahr zugänglich und der Eintritt ist kostenlos.

Kongresshaus

Am nördlichen Ende des Coburger Rosengartens befindet sich das Kongresshaus. Das Gebäude, das 1962 nach Plänen von Hans-Busso von Busse errichtet wurde, ist ein moderner Glausbau, der durch Rahmen und Kristallfronten eine hohe Transparenz erreicht. Im Inneren befinden sich für Kongresse und weitere Veranstaltungen zwei große Säle mit bis zu 1100 Plätzen sowie weiteren Tagungs- und Sitzungsräumen. Im Kongresshaus befindet sich auch das Kongresshaus-Restaurant, welches den Besuchern auch eine Außenterasse mit Blick auf den Rosengartetn bietet.

Planungen für die Zukunft

Die Zukunft des Rosengartens und des Kongresshauses sind ungewiss. Das Neue Innenstadt Konzept (NIK) sieht eine Veränderung des Angers und auch dieser Bauwerke vor, Planungen eines städtebaulichen Wettbewerbes beinhalten den Abriss des Kongresshauses und die Umgestaltung des Rosengartens mit Versetzung des Sintflutsbrunnen an die Nordseite. Wann und ob diese Pläne realisiert werden ist noch nicht festgesetzt, jedoch wurde im Mai 2008 der Ideenwettbewerb für Architekten abgeschlossen.

Literatur

  • Peter Morsbach, Otto Titz: Stadt Coburg. Ensembles-Baudenkmäler-Archäologische Denkmäler. Denkmäler in Bayern. Band IV.48. Karl M. Lipp Verlag, München 2006, ISBN 3-87490-590-X

Koordinaten: 50° 15′ 10,2″ N, 10° 57′ 56,2″ O