Ruine Alt-Landenberg

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Ruine Alt-Landenberg
Burghof nach Westen

Burghof nach Westen

Staat Schweiz
Ort Bauma
Entstehungszeit Um 1200
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Ruine
Ständische Stellung Ministeriale
Geographische Lage 47° 22′ N, 8° 52′ OKoordinaten: 47° 22′ 21,9″ N, 8° 52′ 20,5″ O; CH1903: 708281 / 247868
Höhenlage 721 m ü. M.
Ruine Alt-Landenberg (Kanton Zürich)
Ruine Alt-Landenberg (Kanton Zürich)

Die Burg Alt-Landenberg ist die Ruine einer Höhenburg auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Bauma im Kanton Zürich in der Schweiz. Sie liegt auf einer Anhöhe über der Töss auf 721 m ü. M.

Anlage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Zugang war bergseits durch einen künstlich vertieften Halsgraben erschwert. Der heutige Zugang erfolgt von Süden her. Nach einem ersten Tor gelangte man in einen Zwinger und über eine Zugbrücke zu einem zweiten Tor zu einer in den Fels geschlagenen Treppe, die direkt in die Anlage führte.

Die Anlage besteht aus einem rund 25 Meter lange Westteil und einem etwas längeren und breiteren Ostteil, in dem die Wohngebäude standen. Der Bau erfolgte in mehreren Phasen. Eine ältere Anlage, vermutlich mit schindelgedeckten Holzhäusern, wurde um 1200 ausgebaut; auch die Ringmauer entstand um diese Zeit. Der alte Zugang im Norden wurde durch eine Toranlage im Südwesten ersetzt. Als Baumaterial wurde auffallend viel Tuffstein verwendet. Der geräumige Palas, der den ganzen östlichen Teil einnahm, entstand in einer späteren Ausbauphase. Bergseitig war er durch eine teilweise noch erhaltene drei Meter starke Schildmauer geschützt. Die Säulensockel, die das erste Obergeschoss trugen, sind noch zu sehen. Die Quermauer im Westen und der 14 Meter tiefe Sodbrunnen wurden später angebaut. Es ist denkbar, dass dieser schmale Teil ein Treppenhaus bildete. Spuren eines Bergfrieds wurden nicht gefunden.

Die Anlage von Alt-Landenberg mit Ringmauer, Torbau, Zwinger, Innenhof, geräumigem Palas und Wirtschaftsgebäuden entsprach einer typischen Burg des ausgehenden Hochmittelalters. Die Burganlage wurde in den 1960er Jahren freigelegt und restauriert.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Burg Alt-Landenberg, von althochdeutsch Landinberg («Burg des Lando»),[1] wurde um 1200 als typische Rodungsburg erbaut. Ihre Anfänge und ersten Bewohner sind nicht dokumentiert. 1315 fielen jedoch bereits die letzten Ritter der Burg, Rudolf und sein Sohn Pantaleon, in der Schlacht am Morgarten, als sie auf der Seite der Habsburger eine vernichtende Niederlage gegen die Eidgenossen erlitten. Die Burg fiel hierauf als Erblehen an die Kloster St. Gallen zurück, gelangte in die Hände verschiedener Besitzer und kam 1549 an die Stadt Zürich, die sie weiter verlieh. Als letzter Inhaber wird ein Hans Rüegg von Altlandenberg erwähnt, der sich 1651 anerbot, Steine der immer mehr verfallenden Burg für einen Kirchenbau beizusteuern. Die Burgruine wurde in den Jahren 1958/63 freigelegt und restauriert.

Wandertipps[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unweit des Wanderwegs von Altlandenberg durchs Rüeggenbachtal findet man schöne Beispiele von Nagelfluhgubeln mit darüber fallenden Giessen:

Rüeggenbachgiessen I, Fallhöhe 15 m, Koord. 708505/248285

Rüeggenbachgiessen II, Fallhöhe 10 m, Koord. 708420/248178

Mögliche Fortsetzung auf dem Guyer-Zeller–Wanderweg durchs Chämmerlitobel mit den

Chämmerlibach-Giessen I, 8 m, Koord. 708484/249234,

Chämmerlibach-Giessen II, 25 m, Koord. 708436/249262.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Werner Meyer (Red.): Burgen der Schweiz. Band 5: Kantone Zürich und Schaffhausen. Silva, Zürich 1982, S. 9–10.
  • Walter Drack (Red.): Zürcher Denkmalpflege, 3. Bericht 1962/1963. Zürich 1967, S. 13–24.
  • Hans Kläuli: Burg und Herrschaft Altlandenberg. In: Walter Sprenger (Red.): Geschichte der Gemeinde Bauma. Band 1, Bauma 1994, ISBN 3-85981-173-8, S. 131–180.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ruine Alt-Landenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johann Jakob Egli: Nomina geographica. Sprach- und Sacherklärung von 42000 geographischen Namen aller Erdräume. Friedrich Brandstetter, 2. Aufl. Leipzig 1893, S. 524
  2. Rudolf Bolliger: Giessen im Tösstal. 1. Auflage. Rudolf Bolliger, Weisslingen ZH 2020, ISBN 978-3-03307989-2, S. 93, 124.