Ruotger von Kerkow

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Ruotger von Kerkow (auch Rüdiger, Rutger, Rudgar) war von 1241 bis 1251 Bischof von Brandenburg. Er gehörte dem Prämonstratenserorden an.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rutger stammte wahrscheinlich aus der Adelsfamilie von Kerkow. Sein Bruder wäre dann der Ritter Gerhard gewesen, der zweimal in Urkunden mit ihm genannt wurde.[1] Rutger war Dompropst von Brandenburg und wurde am 18. oder 19. Dezember 1241 fünf Tage nach dem Tod von Bischof Gernand zum neuen Bischof gewählt.[2] Die Weihe erhielt er vom Magdeburger Erzbischof Wilbrand.

Aus seiner Amtszeit sind kaum Handlungen von ihm überliefert, einige päpstliche Urkunden berichten von Bedrückungen der Kirche und nehmen das Bistum ausdrücklich in ihren Schutz. Rutger erschien mehrmals in Urkunden für das Kloster Lehnin als Zeuge. Seine letzte urkundliche Erwähnung datiert auf den 25. Januar 1249. Er übertrug an diesem Tag dem Kloster das Recht zur Erhebung des Kirchenzehnten.

Rutger starb wahrscheinlich am 24. Dezember 1251.[3]

Siegel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er führte ein spitzovales Siegel. Im Siegelfeld befand sich die Darstellung des stehenden Bischofs, der in der rechten Hand einen Kreuzstab und in der linken Hand den Krummstab hält. Die Umschrift lautet: † RVTCHERVS DEI GRA BRANDEBVRGNSIS EPC.

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Von Rutger ist kein Herkunftsname überliefert. Aber 1249 wurde ein Gherardus als Bruder des Bischofs bezeichnet (Codex diplomaticus Brandenburgensis A X, S. 305, Nr. 46), und 1242 war ein Gerardus de Kerkowe mit ihm in Lehnin erwähnt worden (CDA X, S. 301, Nr. 36), 1247 ein Gerkinus de Kerchowe. Daraus ergäbe sich, dass der Gherardus von 1249 und der Gerardus de Kerkowe von 1243ein und dieselbe Person wären, dann müsste also Rutger auch aus der Familie von Kerkow stammen.
  2. Zum Zeitpunkt der Wahl und seine Amtsdauer siehe Christina Meckelnborg: Tractatus de urbe Brandenburg. Das älteste Zeugnis brandenburgischer Geschichtsschreibung. Textanalyse und Edition. (= Schriften der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg, Neue Folge Bd. 7). Lukas Verlag, Berlin 2015. ISBN 978-3-86732-215-7. S. 91
  3. Die Brandenburger Bischofschronik berichtet in einer neu aufgefundenen Version, er habe 10 Jahre und 6 Tage amtiert und sei am 24. Dezember 1200 (fehlerhaftes Jahr) gestorben, siehe Meckelnborg.
VorgängerAmtNachfolger
GernandBischof von Brandenburg
1241–1251
Otto