S-Lay

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. April 2020 um 15:19 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (→‎Verlegeverfahren: Tippfehler entfernt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Heutige Rohrlegeverfahren, S-Lay-Verfahren für geringe und mittlere sowie J-Lay für große Wassertiefen

Das S-Lay ist ein Verfahren zum Legen von Pipelines in Gewässern. Das Legen dieser Rohrleitungen erfolgt mittels speziell ausgerüsteter Rohrleger, die zur Klasse der Arbeitsschiffe zählen. Das Verfahren erhielt seine Bezeichnung durch den charakteristischen S-förmigen Verlaufs der Pipeline beim Legen (engl. Lay(ing)).

Im Gegensatz zum J-Lay ist das S-Lay-Verfahren aufgrund der großen notwendigen Haltekraft eher für geringe und mittlere (sogenannten shallow und medium) Wassertiefen optimiert, obwohl der Weltrekord für die tiefste je gelegte Pipeline im S-Lay erzielt wurde. Die Verlegetiefe betrug dabei 2775 Meter (m) Wassertiefe. Die Verlegeleistung erreicht aber im Vergleich zum J-Lay einen höheren Wert, wo bis zu 9000 m pro Tag erreicht wurden.[1]

Durch Modifikationen des Verfahrens wird derzeit versucht, die Vorteile der beiden Verfahren zu kombinieren, um so die ideale Kombination aus Leistung und möglicher Tiefe zu bekommen.

Verlegeverfahren

Die mit einer mehrlagigen Kunststoffbeschichtung versehenen Pipelinesegmente, die normalerweise 40 Fuß lang sind, werden in der Regel in Vorbereitungsstationen angefast und so zum Schweißen vorbereitet. In der Schweißstation werden aus den Segmenten Rohrstücke, die aus bis zu vier Einzelstücken bestehen können, weswegen sie auch quadruple-joints oder quadjoints[2] genannt werden. Die maximale Länge eines derartigen Segmentes beträgt dann bis zu 48,8 m. Diese langen Rohrstücke werden dann waagerecht zusammengeschweißt und anschließend zerstörungsfrei durch Röntgen geprüft. Danach erhält die Schweißnaht eine mehrlagige Kunststoffbeschichtung, um den Korrosionsschutz zu erhöhen.

Nach dem Fertigstellen der Beschichtung wird das Pipelinesegment nach hinten aus dem Schiff geschoben und über den „Stinger“ geführt, der Unterstützungskräfte liefert, wodurch sich unter Gewichtskraft des noch nicht liegenden Abschnitts der Pipeline und ihrer Biegesteifigkeit der für dieses Verfahren charakteristische S-förmige Verlauf ergibt. Am Beginn des Verlegens wird die – an ihrem Anfang verschlossene – Pipeline dabei entweder von einem Schleppschiff gegen die Verlegerichtung gezogen oder einfach am Boden abgelegt.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Bericht auf Marinebuzz über die Solitaire (engl., aufgerufen am 31. Mai 2010)
  2. Daten zum Blue-Stream und den Pipelines auf der Webseite von Saipem (engl., PDF-Datei, 6,13 MB, eingesehen am 6. Oktober 2009) (Memento des Originals vom 24. April 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.saipem.eni.it