SJ L5p

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SJ L5p / S5p

ULB 1–4 / FJ 4, 5, 7
KBJ 1 / VGJ 1–4
SAJ 1–2 / HWJ 17, 19

KBJ 1 "THOR", später SJ S5p 3074
KBJ 1 "THOR", später SJ S5p 3074
KBJ 1 "THOR", später SJ S5p 3074
Nummerierung: 3012–3018, 3074, 3091–3094, 3096, 3097, 3137, 3138
Anzahl: 16
Hersteller: Nydqvist och Holm, Motala Verkstad, Kristinehamns mekaniska verkstad
Schweden Schweden
Baujahr(e): 1893–1903
Achsformel: 1 C t
Spurweite: 891 mm (schwed. 3-Fuß-Spur)
Länge über Puffer: 8.350 mm
Dienstmasse: 27,7 t
Höchstgeschwindigkeit: 40 km/h
Zylinderanzahl: 2
Wasservorrat: 2,6 m³
Brennstoffvorrat: 0,9 t

Die Tenderlokomotiven der schwedischen Dampflokomotivbaureihe L5p wurden zwischen 1893 und 1903 von den Lokomotivfabriken Nydqvist och Holm, Motala Verkstad und Kristinehamns mekaniska verkstad für verschiedene Privatbahnen beschafft.

Sie hatten die Achsfolge 1 C und wurden erst nach der Verstaatlichung der jeweiligen Eigentümergesellschaften im Rahmen der Allgemeinen Eisenbahnverstaatlichung in Schweden bei Statens Järnvägar in diese Baureihe eingereiht.

SJ S5p[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit einer Baureihenänderung wurden die bis 1948 in der Baureihe L5p geführten Lokomotiven 3012–3018 wie alle später übernommenen Lokomotiven mit der neuen Baureihe S5p bezeichnet.

ULB 1–4[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die vier Lokomotiven ULB 1–4 wurden 1893/94 von Nydqvist och Holm in Trollhättan für die rund 90 Kilometer lange Lelångenbana (Uddevalla–Lelångens Järnväg) geliefert. Als die ULB am 1. Juli 1940 verstaatlicht wurde, erhielten die Lokomotiven die Nummern L5p 3012–3015. Nach der Verlagerung des größten Anteils des Güterverkehrs durch SJ auf normalspurige Strecken wurden zwischen Bengtsfors und Bäckefors 1958 Bedarfsgüterzüge eingeführt. Am 28. Mai 1960 fuhr der letzte Schienenbus ab Bengtsfors Västra südwärts.

Die L5p 3013 wurde 1946 ausgemustert, die umgezeichnete S5p 3013 folgte 1955, die beiden anderen Lokomotiven dann 1958.[1]

FJ 4, 5, 7[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die drei Lokomotiven FJ 4 und 5 wurden 1899 als HALLAND und WESTERGÖTLAND sowie die FJ 7 1905 ohne Namen für die über 100 Kilometer lange Bahnstrecke Falkenberg–Limmared der Falkenbergs Järnväg von Nydqvist och Holm in Trollhättan geliefert. Als die FJ am 1. Juli 1940 verstaatlicht wurde, erhielten die Lokomotiven die Betriebsnummern L5p 3016–3018, ab 1948 S5p 3016–3018.

Wegen der finanziellen Verluste wurde am 1. November 1959 der gesamte Verkehr bis auf den Personenverkehr zwischen Axelfors und Älvsered, der wegen der schlechten Straßen bis zum 1. Mai 1961 fortgesetzt wurde, eingestellt. Der Abriss der Strecke begann unmittelbar nach dem letzten Zug und wurde Ende 1961 abgeschlossen.

S5p 3016 wurde 1954 ausgemustert, die beiden anderen Lokomotiven folgten 1958.[2]

KBJ 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lokomotive KBJ 1 wurde 1896 von Nydqvist och Holm in Trollhättan für die 77 Kilometer lange Bahnstrecke Kalmar–Berga, die von der Föreningen för Kalmar läns östra järnvägs byggand betrieben wurde, geliefert. Ab 1915 war sie bei verschiedenen anderen Gesellschaften eingesetzt und wurde 1948 mit Verstaatlichung der Klintehamn–Roma Järnväg als KlRJ 3 "THOR" in den Bestand von Statens Järnvägar übernommen. Sie erhielt die Nummer S5p 3074.

Die Ausmusterung der Lok erfolgte 1948.[3]

VGJ 1–4[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die vier Lokomotiven VGJ 1–4 wurden für die am 1. Januar 1900 eröffnete 130 km lange Bahnstrecke Göteborg–Skara der Västergötland–Göteborgs järnvägsaktiebolag bereits in der Bauphase 1898 von Motala Verkstad in Motala geliefert. Später wurden sie auf anderen Strecken in dem großen Netz, das die Gesellschaft im Laufe der Jahre meist durch Zukäufe betrieb, eingesetzt. Als die VGJ am 1. Juli 1948 verstaatlicht wurde, erhielten die Lokomotiven die Nummern S5p 3091–3094.

SJ verfolgte die ehemaligen Pläne von VGJ weiter, den Großteil des Verkehrs mit Motorlokomotiven durchzuführen. 1954 wurde eine Reihe der neuen Diesellok-Type Tp geliefert, die sehr schnell die Dampflokomotiven ersetzten. Ende der 1950er Jahre waren Dampflokomotiven praktisch nicht mehr im Einsatz, sie waren von den Tp-Lokomotiven im Güterzugverkehr und durch Triebwagenzüge im Reisezugverkehr ersetzt worden. Die Ausmusterung von S5p 3093 erfolgte 1953, die von S5p 3091 1955 und die von S5p 3092 1956.

Erhalten blieb S5p 3094. Die Lok wurde 1950 in Kalmar Verkstad modernisiert und umgebaut. Sie stand bis zum Oktober 1957 in Växjö im Einsatz und wurde danach abgestellt. Von 1959 bis 1961 war sie in mehreren Zeitabschnitten in Katrinefors im Einsatz. Zwischen 1962 und 1994 stand sie als Denkmal in Hjo. Am 7. Dezember 1994 wurde sie für die Museumsbahn Skara–Lundsbrunn nach Skara gebracht und zur Instandsetzung zerlegt. Am 28. Mai 1997 wurde sie erstmals wieder unter Dampf gesetzt, am 29. August 1997 nach Lundsbrunn überführt und 2009 als erste Lok der SkLJ in Betrieb genommen.[4][5]

SAJ 1–2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zwei Lokomotiven SAJ 1–2 wurden für die am 6. März 1904 eröffnete 21 km lange Bahnstrecke Sköve–Axvall der Skövde–Axvalls Järnvägsaktiebolag 1903 als SKÖVDE und AXVALL von Motala Verkstad in Motala geliefert.

LSSJ 7", 47, 48"[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

SAJ 2 (AXVALL) wurde 1909 an Lidköping–Skara–Stenstorps Järnväg abgegeben und dort als LSSJ 7" bezeichnet. 1916 erfolgte die Umzeichnung in LSSJ 47. Sie war ab 1919 im Betrieb der Västergötland–Göteborgs järnvägsaktiebolag, wurde intern als VGJ 47 bezeichnet, jedoch bis zur Übernahme durch SJ nicht mit der Eigentumskennzeichnung der VGJ versehen.

SAJ 1 (SKÖVDE) kam am 5. Mai 1935 mit Übernahme der SAJ durch die LSSJ zur Tochtergesellschaft der VGJ, der Lidköping–Skara–Stenstorps Järnväg und erhielt die Bezeichnung LSSJ 48". Bei der VGJ wurde sie unter der gleichen Betriebsnummer geführt.

Später wurden sie auf anderen Strecken im großen Netz der Västergötland–Göteborgs järnvägsaktiebolag, das die Gesellschaft im Laufe der Jahre meist durch Zukäufe betrieb, eingesetzt. Als die VGJ am 1. Juli 1948 verstaatlicht wurde, wurden die Lokomotiven wie folgt umgezeichnet: LSSJ 48" wurde S5p 3097 und LSSJ 47 wurde S5p 3096. Beide wurden 1955 noch vor der Stilllegung ihrer Stammstrecke ausgemustert.[6]

HWJ 17, 19[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zwei Lokomotiven HWJ 17 und 19 wurden für die 1879 eröffnete Bahnstrecke Hultsfred–Västervik der Hultsfred–Västerviks Järnvägsaktiebolag (HWJ) 1899 und 1901 von Kristinehamns mekaniska verkstad in Kristinehamn geliefert.

NVHJ 11, 12[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1914 wurde die Strecke von der angrenzenden Västervik–Åtvidaberg–Bersbo järnvägsbolaget (VÅBJ) gekauft und 1924 bildete diese Gesellschaft mit der Norsholm–Bersbo Järnväg (NBJ) die Norsholm–Västervik–Hultsfreds Järnvägar (NVHJ). Dort bekamen die Lokomotiven die neuen Nummern NVHJ 11 und NVHJ 12. Als die NVHJ 1949 verstaatlicht wurden, erhielten die beiden Lokomotiven die Bezeichnungen S5p 3137 und S5p 3138, Bereits ein Jahr später wurde S5p 3137 ausgemustert, S5p 3138 folgte 1958.[7]

Übersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nummer Hersteller Nr. / Baujahr Gesellschaft Nr. Übernahme durch SJ Ausmusterung Besonderes
3012 Nydqvist och Holm, Trollhättan 381 / 1893 Uddevalla-Lelångens järnväg ULB 1 1940 1946 L5p 3012
3013 Nydqvist och Holm, Trollhättan 382 / 1893 Uddevalla-Lelångens järnväg ULB 2 1940 1955 bis 1948 Baureihe L5p
3014 Nydqvist och Holm, Trollhättan 386/ 1894 Uddevalla-Lelångens järnväg ULB 3 1940 1958 bis 1948 Baureihe L5p
3015 Nydqvist och Holm, Trollhättan 398/ 1894 Uddevalla-Lelångens järnväg ULB 4 1940 1958 bis 1948 Baureihe L5p
3016 Nydqvist och Holm, Trollhättan 539/ 1899 Falkenbergs Järnväg FJ 4 1940 1954 bis 1948 Baureihe L5p, HALLAND
3017 Nydqvist och Holm, Trollhättan 540/ 1899 Falkenbergs Järnväg FJ 5 1940 1960 bis 1948 Baureihe L5p, WESTERGÖTLAND
3018 Nydqvist och Holm, Trollhättan 776/ 1905 Falkenbergs Järnväg FJ 7 1940 1960 bis 1948 Baureihe L5p
3074 Nydqvist och Holm, Trollhättan 452/ 1896 Föreningen för Kalmar läns östra järnvägs byggand KBJ 1 1948 1954 KBJ 1 "THOR", 1915 an Mönsterås nya Järnvägsaktiebolag für die Bahnstrecke Mönsterås–Växjö MÅJ 1, 1924 an Sydvästra Gotlands Järnväg, SGJ 1 "HABLINGBO". 1927 wurde SGJ von Klintehamn–Roma Järnväg übernommen, KlRJ 3 "THOR". Bei der Verstaatlichung der KlRJ 1948 S5p 3074
3091 Motala Verkstad, Motala 190/ 1898 Västergötland–Göteborgs järnvägsaktiebolag VGJ 1 1948 1955
3092 Motala Verkstad, Motala 191/ 1898 Västergötland–Göteborgs järnvägsaktiebolag VGJ 2 1948 1956
3093 Motala Verkstad, Motala 192/ 1898 Västergötland–Göteborgs järnvägsaktiebolag VGJ 3 1948 1953
3094 Motala Verkstad, Motala 193/ 1898 Västergötland–Göteborgs järnvägsaktiebolag VGJ 4 1948 1961 Erhalten, seit 1994 bei der Museumsbahn Skara–Lundsbrunn
3096 Motala Verkstad, Motala 302/ 1903 Skövde–Axvalls Järnväg SAJ 2 1948 1955 AXVALL, 1909 an Lidköping–Skara–Stenstorps Järnväg LSSJ 7", 1916 LSSJ 47 (VGJ), ab 1919 im Betrieb der Västergötland–Göteborgs Järnvägar (VGJ bis zur Übernahme durch SJ nicht angeschrieben), 1948 SJ S5p 3096
3097 Motala Verkstad, Motala 301/ 1902 Skövde–Axvalls Järnväg SAJ 1 1948 1955 SKÖVDE, 1935 an Lidköping–Skara–Stenstorps Järnväg LSSJ 48" (VGJ), 1948 SJ S5p 3097
3137 Kristinehamns mekaniska verkstad, Kristinehamn 65/ 1899 Hultsfred–Västerviks Järnväg HWJ 17 1949 1950 1924 NVHJ 11
3138 Kristinehamns mekaniska verkstad, Kristinehamn 75/ 1901 Hultsfred–Västerviks Järnväg HWJ 19 1949 1958 1924 NVHJ 12

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • SJ S5p. In: jernbane.net. Abgerufen am 24. Dezember 2022 (norwegisch).
  • Stig Lundin: SJ ånglok nr 3000 – 3019. In: stiglundin.se. Abgerufen am 24. Dezember 2022 (schwedisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Josef Pospichal: Uddevalla–Lelångens Järnväg (ULB). Abgerufen am 24. Dezember 2022.
  2. Josef Pospichal: Falkenbergs Järnväg (FJ). Abgerufen am 24. Dezember 2022.
  3. Josef Pospichal: Kalmar–Berga Järnväg (KBJ). Abgerufen am 24. Dezember 2022.
  4. Josef Pospichal: Västergötland–Göteborgs Järnvägar (VGJ). Abgerufen am 24. Dezember 2022.
  5. Ånglok. Skara–Lundsbrunns Järnvägar, abgerufen am 24. Dezember 2022 (schwedisch).
  6. Josef Pospichal: Skövde–Axvalls Järnväg (SAJ). Abgerufen am 24. Dezember 2022.
  7. Josef Pospichal: Norsholm–Västervik–Hultsfreds Järnväg (NVHJ). Abgerufen am 24. Dezember 2022.