Gneisenau (Schiff, 1880)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. April 2014 um 17:34 Uhr durch Chrischerf (Diskussion | Beiträge) (→‎Geschichte: typo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
SMS Gneisenau
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp Gedeckte Korvette
Klasse Bismarck-Klasse
Bauwerft Kaiserliche Werft, Danzig
Baukosten 3.089.000 Mark
Stapellauf 4. September 1879
Indienststellung 3. Oktober 1880
Verbleib Am 16. Dezember 1900 gestrandet
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 82,0 m (Lüa)
72,18 m (KWL)
Breite 13,7 m
Tiefgang (max.) 6,3 m
Verdrängung Konstruktion: 2.843 t
Maximal: 2.994 t
 
Besatzung 404 bis 460 Mann
Maschinenanlage
Maschine 4 Kofferkessel
3-Zyl.-Dampfmaschine
indizierte
Leistung
Vorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
2.866 PS (2.108 kW)
Höchst­geschwindigkeit 13,8 kn (26 km/h)
Propeller 1 zweiflügelig ∅ 5,2 m
Takelung und Rigg
Takelung Vollschiff
Anzahl Masten 3
Segelfläche 2.210 m²
Bewaffnung
  • 16 × Rk 15,0 cm L/22 (1.660 Schuss)

Die SMS Gneisenau war eine Gedeckte Korvette der Bismarck-Klasse der deutschen Kaiserlichen Marine. Die sechs Schiffe der Klasse waren dreimastige, als Vollschiff getakelte Segelschiffe mit ungepanzertem eisernem Rumpf und mit einer Dampfmaschine als zusätzlichem Antrieb. Sie wurden 1884 zu Kreuzerfregatten umklassifiziert.

Geschichte

Das Schiff wurde im Jahre 1880 in Dienst gestellt und diente zur Ausbildung des Offiziernachwuchses als Kadettenschulschiff. Hierzu unternahm es mehrere Auslandsreisen. 1884 sollte die Gneisenau den deutschen Generalkonsul Gerhard Rohlfs über Kapstadt nach Sansibar bringen und auf dem Weg die Santa Lucia Bay unter Reichsschutz stellen. Die Order zum Zwischenstopp wurde jedoch zurückgenommen, als bekannt wurde, dass die Bucht Teil der britischen Interessensphäre war.[1] Der Kommandant der Gneisenau, Kapitän zur See Victor Valois, besuchte 1885 mit zwei Offizieren und 30 Mann den Sultan von Witu im heutigen Kenia, um die dortige deutsche „Schutzherrschaft“ zu bekräftigen.[2] Im gleichen Jahr soll es in Sydney zu Fällen von Fahnenflucht gekommen sein. Am 16. Dezember 1900 sank die Gneisenau im Sturm nach dem Ausfall der Maschine vor dem Hafen von Málaga in Spanien, nachdem sie auf die Hafenmole aufgelaufen war. 40 Mann der Besatzung, darunter der Kommandant und der Erste Offizier, kamen ums Leben.

Es handelte sich dabei u. a. um: Matrose Adam Weiss, geb. in Bleiweisshof am 24. Dezember 1878, Schiffsjunge Otto Becker, geb. in Danzig am 7. September 1884, Feuermeistersmaat Herwarth Ruhe, geb. in Neuenkirchen am 30. April 1875, Heizer Karl Werchner, geb. in Charlottenburg am 21. September 1879, Zimmermannsgast Christopf Detlefsen, geb. in Nordhusum am 3. Dezember 1878, Schiffsjunge Flamin von Sperl, geb. in Bamberg am 23. Januar 1883, Maschinist Carl Seher,geb. in Gerlachsheim am 7. November 1872, Matrose Wilhelm Meyer, geb. in Käseburg am 14. August 1879, Schiffsjunge Eduard Heisel, geb. in Flensburg am 25. Februar 1885, Schiffsjunge Wilhelm Petz, geb. in Schönberg Neu-Strelitz, Schiffsjunge Paul Scharf, geb. in Duisburg am 10. März 1883, Schiffsjunge Gustav Scheck, geb. in Bargstedterfeld 1882, Schiffsjunge Carl Johansson, geb. in Schwerin, Schiffsjunge Richard Groll, geb. in Guben am 24. Juli 1882

Die Gräber befinden sich auf dem englischen Friedhof in Malaga,

SMS Gneisenau unter Segeln
Gedenktafel für einen beim Untergang verstorbenen Maschinisten der Gneisenau

Einzelnachweise

  1. Hans-Ulrich Wehler: Bismarck und der Imperialismus. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1976, ISBN 3-423-04187-0, S. 294.
  2. Otto von Bismarck: Denkschrift über die deutschen Schutzgebiete vom 2. Dezember 1885, in: Aktenstücke zu den Verhandlungen des Reichstages 1885/86. Nr. 44, S. 137. (Digitalisierte Fassung)

Literatur

  • Gröner, Erich / Dieter Jung / Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945. Band 1: Panzerschiffe, Linienschiffe, Schlachtschiffe, Flugzeugträger, Kreuzer, Kanonenboote. Bernard & Graefe, München 1982, ISBN 3-7637-4800-8, S. 70 f.