Prinzeß Wilhelm

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Baudaten
Bauwerft Germaniawerft in Kiel
Kiellegung 1886
Stapellauf 22. September 1887
Fertigstellung 19. November 1889
Verbleib Ab 1914 Minenhulk
Technische Daten
Wasserverdrängung Konstruktion: 4.271 t
Maximal: 5.027 t
Länge des Kiels
Länge Wasserlinie
Länge über alles
94 m
98,9 m
103,7 m
Breite 14,2 m
Tiefgang 6,4 – 7,63 m
Bewaffnung
  • 14, ab 1893 4 Rk - 15 cm L/30
    400 Schuss, 85 hm
  • 8 Sk - 10,5 cm L/35 (ab 1893)
    736 Schuss, 108 hm
  • 6 Sk - 5 cm L/30 (ab 1893)
    1500 Schuss
  • 6 Rev – 3,7 cm (bis 1893)
  • 3 Torpedorohre 35 cm
    1 Bug unter Wasser, 2 seitlich an Deck
Panzerung Deck: 76 mm
Antriebsanlage 4 doppelte Zylinderkessel
2 liegende Zwei-Zylinder-Verbundmaschinen
2 vierflügelige Schrauben 4,7 m
Maschinenleistung 5.000 PSi
Brennstoffvorrat 400-550 t Kohle
Geschwindigkeit 18 kn
Fahrbereich 2.490 sm bei 9 kn
Besatzung 365 Mann

SMS Prinzeß Wilhelm war das zweite von zwei Schiffen einer neuen Klasse von erstmalig ohne Segeltakelage ausgerüsteten Kreuzerkorvetten oder Kleinen Kreuzern der Kaiserlichen Marine. Typschiff war das einzige Schwesterschiff SMS Irene. Die Kreuzer waren für den Auslandsdienst geplant und sollten im Kriegsfall Handelskrieg führen.

Technische Daten

Das Schiff lief am 22. September 1887 auf der Germaniawerft in Kiel vom Stapel und wurde von der damaligen Prinzessin Auguste Viktoria von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg und späteren Kaiserin Auguste Viktoria, der Gemahlin Kaiser Wilhelms II., auf den Namen Prinzeß Wilhelm getauft. Das Schiff war 94 m lang und 14 Meter breit, hatte 6,4 Meter Tiefgang und verdrängte 4.300 Tonnen. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 18 Knoten, und die Besatzung zählte etwa 365 Mann. Die Bewaffnung bestand aus 14 15-cm-Ringkanonen, sechs 3,7-cm-Revolverkanonen und drei Torpedorohren. 1893 wurden zehn der Hauptgeschütze durch acht 10,5-cm-Schnelladekanonen ersetzt, und für die Revolverkanonen kamen sechs 5-cm-Schnelladekanonen an Bord.

Erste Dienstjahre

Die Bauarbeiten zogen sich sehr lange hin, so dass der Kreuzer erst 1891 der II. Division der Manöverflotte zugeteilt werden konnte. Anfang 1892 unternahm er dann eine Reise um die britischen Inseln, gefolgt von einer Fahrt nach Spanien, Italien und Ägypten von August bis November 1892. Nach der Rückkehr wurde das Schiff vorübergehend in Wilhelmshaven außer Dienst gestellt, um seine Bewaffnung zu modernisieren. Danach diente die Prinzeß Wilhelm zwei Jahre als Ausbildungsschiff in der Nord- und Ostsee.

Besetzung von Tsingtao

Ende April 1895 wurde die Prinzeß Wilhelm nach Ostasien entsandt, wo sie Anfang Juli eintraf und der Ostasiatischen Kreuzerdivision angeschlossen wurde. Nachdem am 1. November 1897 die beiden deutschen katholischen Missionare Nies und Henle der Steyler Mission in China ermordet worden waren, befahl Kaiser Wilhelm II., der einen Vorwand zur Errichtung eines deutschen Stützpunktes in China gesucht hatte, die Besetzung von Kiautschou. Das Kreuzergeschwader unter Konteradmiral Otto von Diederichs, bestehend aus der Panzerfregatte SMS Kaiser, der Prinzeß Wilhelm und dem Kleinen Kreuzer SMS Cormoran, zu denen später die Irene hinzukam, dampfte nach Kiautschou und besetzte am 14. November Stadt und Hafen von Tsingtau. Diederichs wurde dafür zum Vizeadmiral befördert und zum Chef des Ostasiengeschwaders ernannt.

Ende April 1899 beendete die Prinzeß Wilhelm ihren Ostasiendienst und trat von Tsingtau aus die Heimreise an. Sie erreichte Wilhelmshaven am 22. Juli 1899.

Verbleib

Inzwischen total veraltet, diente die Prinzeß Wilhelm ab 1914 in Danzig als Hulk. Sie wurde 1922 abgewrackt.